Arbeitslosenquote klettert leicht nach oben

Von 7,6 auf 7,7 Prozent | Noch gute Chancen für Ausbildungsuchende in Handel und Handwerk

Einbeck. Gestiegen ist von Juli auf August die Arbeitslosigkeit in Einbeck. Aktuell waren 1.639 Menschen ohne Job, das waren 22 mehr als einen Monat zuvor und 35 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote klettert von 7,6 auf 7,7 Prozent.

Im Juli meldeten sich 338 Personen arbeitslos, 46 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 315 Menschen ihre Arbeitslosigkeit. Seit Jahresbeginn gab es 2.604 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 227 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dem gegenüber stehen 2.573 Abmeldungen von Arbeitslosen und damit 377 weniger.

Ohne Beschäftigung waren 895 Männer (sieben weniger als im Juli) und 744 Frauen (29 mehr). Arbeitslos waren 162 15-bis 25-Jährige (21 mehr), 605 50-Jährige und älter (21 weniger), 733 Langzeitarbeitslose (einer mehr), 85 Schwerbehinderte (einer weniger) und 193 Ausländer (17 mehr). Die Arbeitslosenquote stieg von 7,6 auf 7,7 Prozent.

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im August um 14 auf 203 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 29 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im August 62 neue Arbeitsstellen, 20 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 559 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 73.Um 26 Personen auf 458 gestiegen ist die Zahl derjenigen, die Arbeitslosengeld bezogen. Das waren 458 Männer (26 mehr) und 250 Frauen (drei mehr) oder 74 15- bis 25-Jährige (23 mehr), 178 50-Jährige und älter (zwölf weniger), 59 Langzeitarbeitslose (zwei weniger), 41 Schwerbehinderte (zwei weniger) und 19 Ausländer (drei mehr).

Um vier auf 1.181 Personen verringert hat sich die Zahl derer, die Sozialleistungen bezogen. Von Hartz-IV lebten 645 Männer (zehn weniger) und 536 Frauen (sechs mehr) oder 88 15- bis 25-Jährige (vier mehr), 427 50-Jährige und älter (neun weniger), 674 Langzeitarbeitslose (drei mehr), 44 Schwerbehinderte (einer mehr) und 174 Ausländer (14 mehr).

Nach dem leichten Anstieg der Arbeitslosenzahl im Juli setzte sich dieser erwartungsgemäß in Südniedersachsen auch im August fort. In Südniedersachsen waren im vergangenen Monat 15.460 Menschen arbeitslos gemeldet, 4,3 Prozent mehr als im Juli. Allerdings liegen die Werte weiterhin deutlich unter dem Vorjahresmonat, als 4,2 Prozent mehr ohne Arbeit waren.

Klaus-Dieter Gläser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Göttingen, bewertet den erneuten Anstieg der Arbeitslosenzahlen als übliche saisonale Entwicklung. Kritisch sieht der Agenturchef die Situation auf der Nachfrageseite: »Wir haben mit rund 3.100 offenen Stellenangeboten einen neuen Höchststand erreicht. Doch die Besetzung der freien Arbeitsplätze wird immer schwieriger. Es mangelt besonders an ausgebildeten und hoch spezialisierten Bewerbern. Inzwischen wird aber auch für etliche Anlerntätigkeiten intensiv Personal gesucht.« Um Mitarbeiter für die Betriebe zu gewinnen, müssten alle Erwerbspotenziale einbezogen werden. Dies gelte, so Gläser weiter, nicht nur für schwächere Ausbildungsplatzbewerber und Berufsrückkehrer. In den Fokus rückten insbesondere auch die Menschen, die aus ihrer Heimat geflohen seien und in Südniedersachsen eine neue Heimat zu finden hoffen.Konkret gaben die Arbeitgeber im Südniedersachsen im August insgesamt 1.167 neue Stellenangebote bei der Arbeitsagentur auf. Davon waren 1.052 sozialversicherungspflichtig. Seit Jahresbeginn meldeten Wirtschaft und Verwaltung rund 1.300 Stellen mehr als im Vorjahreszeitraum (17 Prozent).Während die ersten Lehrlinge schon im August die Werkbänke, Produktionshallen oder Büros erobert haben, beginnen viele Ausbildungsverhältnisse erst im September. Aber für manch Spätentschlossenen gibt es auch nach Ausbildungsbeginn noch Chancen auf eine Lehrstelle. Denn wenn die Voraussetzungen stimmen, kann auch mit etwas Verspätung in die Ausbildung gestartet werden. Dass dies nicht nur eine theoretische Möglichkeit ist, zeigt der Blick auf die aktuellen Daten vom Ausbildungsmarkt: 622 der insgesamt 2.829 gemeldeten Ausbildungsstellen waren im August noch nicht abschließend besetzt. Und demgegenüber warteten 519 der ursprünglich 2.921 Ausbildungsplatzinteressenten noch auf eine konkrete Zusage. Insbesondere im Einzelhandel, in den Berufen des Hotel- und Gaststättengewerbes sowie in einigen Handwerksberufen gibt es noch gute Chancen für interessierte Ausbildungssuchende.

Auch im August verlief die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den zum Agenturbezirk zählenden Landkreisen Göttingen, Northeim und Osterode einheitlich: Die Zahlen stiegen im Vergleich zum Vormonat und sanken im Vergleich zu den Werten vom August 2014. Im Landkreis Göttingen waren im August insgesamt 8.275 Menschen arbeitslos ge- meldet, 397 mehr als im Juli. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank die Zahl jedoch um 1,4 Prozent. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 6,4 Prozent und liegt damit 0,1 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Im Landkreis Northeim stieg die Zahl der Arbeitslosen um 144 oder 3,1 Prozent auf 4.822. Gegenüber August 2014 sank sie jedoch um 1,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote für August liegt bei 6,9 Prozent. Im August 2014 hatte sie 7,0 Prozent betragen. Mit einer Arbeitslosenquote von 6,4 Prozent liegt der Landkreis Osterode gleichauf mit dem Landkreis Göttingen. Allerdings ist in Osterode mit einem Minus von 1,4 Prozentpunkten gegenüber August 2014 ein deutlich stärkerer Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen.sts