Bau-Schwerpunkt liegt nun auf dem Nebenbäude

Jahreshauptversammlung des Fördervereins Alte Synagoge | Zusätzliche Maßnahmen machen Sanierung teurer

Es geht voran bei der Sanierung der Alten Synagoge in der Einbecker Baustraße, aber es sind auch noch einige finanzielle Hürden zu nehmen. Der Vorstand informierte die Mitglieder des Fördervereins bei der Hauptversammlung zu­sammen mit dem Archi­tekten Constantin Sander über den aktuellen Stand der Arbeiten. Außerdem gab es eine Rückschau auf die Aktivitäten und einen Blick auf Geplantes.

Einbeck. Der Förderverein Alte Synagoge in Einbeck hat zurzeit 65 Mitglieder, die Zahl sei konstant, berichtete der Vorsitzende Frank Bertram. Regelmäßig hat sich der Vorstand im vergangenen Jahr zu Sitzungen getroffen. Die Sanierung verlängere sich derzeit mit jedem Bauabschnitt, führte er aus. Constantin Sander habe sich als neuer Architekt ab 2014 mit dem Projekt vertraut machen müssen, und er habe kostenträchtige Versäumnisse bei der ursprünglichen Planung festgestellt. Wegen der steigenden Ausgaben werde das für den laufenden Bauabschnitt kalkulierte Geld nicht ausreichen. In einem zweiten Abschnitt müsste deshalb vollendet werden, was man sich derzeit - noch - nicht leisten könne. Das bedeute auch, dass zusätzliches Geld einzuwerben sei. Für die bisherige Unterstützung dankte der Vorsitzende der Stadt Einbeck, der DSK als Sanierungsträger und dem Architekten. Man habe erleben dürfen, dass das Netzwerk tragfähig sei.

Im vergangenen Juli hat sich der Förderverein als Kooperationspartner an einer gut besuchten Ausstellung über Weltreligionen beteiligt. Durchgängig reges Interesse gab es beim Tag des offenen Denkmals im September. Positive Resonanz habe der Mittags-Termin für die Kranzniederlegung am 9. November gefunden. Am selben Abend war der Förderverein beim ökumenischen Gottesdienst in der Marktkirche dabei. Beteiligt hat sich der Vorstand an einer Netzwerk-Konferenz in Duderstadt, und bei der NDR-Plattenkiste konnte man ein Musikprogramm gestalten und Radiohörer in ganz Norddeutschland über das Anliegen des Fördervereins informieren.

Der Umbau der Alten Synagoge sei eine reizvolle bauliche Aufgabe, hob Constantin Sander hervor. Den ursprünglichen Entwurf für das Nebengebäude habe man umkrempeln müssen, auf beengter Fläche sollten verschiedene Nutzungen untergebracht werden:?Rechts befindet sich die Teeküche. Das Mauerwerk zur Osterseite wurde neu hochgezogen, und ein Fenster wurde eingebaut. In der Mitte des Gebäudes sind die Toiletten untergebracht, ein nahezu barrierefreies WC?ist ebenfalls vorgesehen, was Teil der Baugenehmigung war. Ganz links findet sich der Raum für die Haustechnik. Das ganze Ensemble steht unter Denkmalschutz. Die Sanierung war bisher baulich aufwendig, so der Architekt. In der Hauptfassade wurden sämtliche Gefache neu ausgemauert. Ein leichtes Absinken des gesamtes Gebäude wurde gestoppt und ausgeglichen. Die Gebäudehülle sei jetzt dicht;?zurzeit würden die Fenster gebaut, dann könnten die Türen eingesetzt werden. Innendämmung und Belag der Estrichböden seien weitere Schritte. Das Geld, das für diesen Abschnitt zur Verfügung stehe, 125.000 Euro, werde für die Heizung reichen, nicht aber für das »letzte WC-Becken und die letzte Klinke« vermutete der Architekt. Man werde jedoch sinnvolle Abschnitte bilden, so dass die Nutzbarkeit des Gebäudes gewährleistet sei. Für den abschließenden Ausbau der Infrastruktur seien noch 80.000 Euro notwendig, so seine Schätzung.

Für die Sanierung des Nebengebäudes insgesamt nur 125.000 Euro zu veranschlagen, sei nach derzeitigem Stand nicht solide gewesen, so Schatzmeister Lutz-Henning Hesse. Man habe viel mehr erneuern müssen als zunächst gedacht, und in der Substanz zu bauen, sei teurer als etwas neu anzulegen. Für den Förderverein ergebe sich dazu inzwischen eine überschaubare Situation, zumal die Kosten nicht explodiert seien, sondern die Kalkulation nachvollziehbar sei.

Entsprechend wird sich der Förderverein in diesem Jahr auf sein Bauprojekt konzentrieren. Das bindet viel Geld und Zeit. Aber auch darüber hinaus wird geplant:?Als erste Veranstaltung steht ein?Konzert mit Siegfried Großmann am 25. April fest. Der Pianist hat Werke von Mendelssohn auf dem Programm. Beteiligen wird sich der Verein auch wieder am Tag des offenen Denkmals am 13. September. Am 8. November gastiert Klarinettist Giora Feidman in der Münsterkirche; dabei sei man an einer Kooperation interessiert, kündigte Frank Bertram an. Zum Kassenbericht von Lutz-Henning Hesse hatten die Kassenprüfer Dr. Ursula Beckendorf und Jürgen Hüttig keine Bedenken; der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Neue Kassenprüferin ist Michaela Nordmann.ek