Dassel feiert rundes Fest zum runden Jubiläum

Zwei gelungene Veranstaltungstage zur 700-Jahr-Feier | Abwechslungsreiches Programm zieht viele Besucher an

Die Bilanz fällt sehr positiv aus: Das Fest zum 700-­jährigen Jubiläum der Stadt Dassel ist gelungen. Viele Beteiligte haben sich mit zahlreichen Ideen ein­gebracht und so zu einem unterhaltsamen Wochen­ende beigetragen, und das Kaiserwetter spielte ­ebenso eine Rolle.

Dassel. Neben viel Offi­ziellem (»EM« berichtete) wurde eine Menge Vergnügliches und Informatives geboten. So haben sich die Grundschulen Dassel und Markoldendorf vor starker Zuschauerkulisse mit einem Gesangsprogramm vorgestellt und viel Beifall bekommen. Großen Zuspruch erhielten ebenfalls der Chor aus der Partnerstadt Möckern für sein Konzert und die örtlichen Gesangvereine für ihre musikalischen Darbietungen auf der großen Bühne auf dem?Kirchplatz. Die Lauenberger Sollingmusikanten gaben hier ein Platzkonzert, und auch Liedermacher Chris Blewins verstand es, die Festbesucher zu unterhalten, bevor die Abendstunden ganz im Zeichen der Partyband »Eisenbrecher« standen - bei hervorragendem Besuch und bester Stimmung wurde bis in die Nacht gefeiert.

Mit den Jagdhornbläsern und einem Vortrag »70 Jahre nach Kriegsende« von Hubertus Zummach ging es am Sonntag weiter. Musik von M1 aus Einbeck und Auftritte junger Dasseler Musiker sowie von »Expineto«, die bereits beim Festakt in der Kirche gespielt hatten, fanden Anklang.

Vor dem Rathaus startete am Sonnabend der erste Dasseler Altstadtlauf. Kinder hatten eine Runde über einen Kilometer zu laufen, der Drei-Kilometer-Lauf war für jedermann ausgeschrieben, wobei der kurze Lauf stärkeren Zuspruch fand. Für alle Läufer gab es Urkunden, die Sieger freuten sich über Sachpreise.
Eine gute und wettersichere Lösung war für das große Kuchenbüfett am Sonnabend- und Sonntagnachmittag gefunden worden: Im ehemaligen Schlecker-Markt waren Tische und Stühle aufgestellt, ebenso eine Kaffee- und Kuchentheke, und die Besucher wurden von einem Team der Harz-Weser-Werkstätten bedient.

Mit dem Ritterhof in der Ritterstraße wurde ein besonderer Veranstaltungsort einbezogen. Hier gab es unter anderem naturbezogene Bastelaktionen für Kinder, das Spinnen wurde gezeigt, und mit historischen landwirtschaftlichen Geräten wurde gedroschen. Wilhelm-Busch-­Geschichten wurden gelesen, und es gab einen Streichelzoo mit Eseln, Ziegen, Hühnern und Kaninchen. Der Solling-Verein stellte seine Arbeit vor, die Treckerfreunde Sievershausen zeigten in der Ritterstraße historische Traktoren, und die Landfrauen boten Kaffee und Kuchen sowie frische Waffeln vom Schwenkeisen an. Herzhaftes vom Schwein und erfrischendes Eis gab es ebenfalls. Interessant war die abendliche Führung durch den Gewölbekeller des Herrenhauses bei Kerzenschein.
Im Luisenpark war ein abwechslungsreiches Kinderprogramm organisiert worden, unter anderem mit dem »NOMI«-Spielbus. Im Menschenkicker wurde auch um Pokale gespielt, und fasziniert schauten Groß und Klein auf das ­Treiben in der Water-Walking-Ball-Anlage, in der sich die Nutzer in großen durchsichtigen Bällen in einem Schwimmbassin bewegten. ­Verschiedene Mitmachaktionen und eine Hüpfburg brachten den Jüngsten ebenfalls großen Spaß.
Das CVJM-Haus »Solling« lud im alten Park vor dem Rathaus ein, Disc-Golf kennenzulernen. Mit den DSC-Handballern konnte man beim Kistenklettern hoch hinaus, und der DRK-Kreisverband stellte sich mit Fahrzeugen und Einsatzbereichen wie der Rettungshundestaffel vor. Das Kunsthaus »Collage« nutzte die Stadtmauer am Sonntag als Kulisse für eine Ausstellung, und ­einigen Künstlern konnte man beim Malen über die Schulter schauen.
Am Teichplatz starteten Stadtführungen, und im Museum »Grafschaft Dassel« sowie im Technikmuseum »Blankschmiede Neimke« waren Ausstellungen zu sehen. Eine mobile Feldschmiede zeigte das Arbeiten früherer Zeiten. Daneben erfuhren die Besucher Interessantes über das Spinnen, Weben oder Filzen, jeweils mit Gelegenheit zum Ausprobieren, die »historischen Gestalten« leisteten ihnen Gesellschaft.

In vielen Straßen in der Innenstadt gab es Informationsstände und Mitmach-Aktionen: ­Straßentennis, Stände von Polizei und Jägerschaft, Angebote von örtlichen Geschäften oder die Darstellung der Ortschaft Lauenberg, der Solling-Vogler-Region oder die Stromversorger: Hier gab es viel zu sehen, man konnte bummeln und sich entspannt treiben lassen, Handwerk und Kunstgewerbe bewundern, Nützliches erstehen und Leckereien probieren.

Ein Blick von höherer Warte aus war bei Hubschrauberrundflügen möglich. Jeweils zehn Minuten ging es in weiten Kreisen über Dassel und die Umgebung; Start war auf dem Parkplatz der Harz-Weser-Werkstätten, und gerade der sonnige Sonntag bot strahlende Ausblicke.

Der Zapfenstreich am Sonntagabend setzte ein – offizielles – Ende unter die Feierlichkeiten; tatsächlich konnten Dasseler und Besucher die schönen Tage aber noch gemächlich ausklingen lassen.
Ortsbürgermeisterin Antje Freund konnte sich zum Ausklang des Stadtfestes über ein gelungenes Programm freuen, das sehr gut angenommen wurde. Es habe schöne Rückmeldungen gegeben, berichtete sie am Sonntagnachmittag.ek