Dasseler Gradanger wird erneuert

Verwaltung stellt Pläne in Ortsratssitzung vor | Größtes Straßenbauprojekt

Dassel. Die Erneuerung des Gradangers in der Kernstadt Dassel ist das größte Straßenbauprojekt dieses Jahres in der Stadt Dassel. Die Planung wurde zunächst in einer Anliegerversammlung und jetzt im Ortsrat Dassel vorgestellt.
Als innerörtliche Hauptverkehrsstraße soll der Gradanger funktionsgerecht und in schlichter Bauweise gestaltet werden. Auf teure Gestaltungsvarianten und besonderes Material hat das Bauamt der Stadt im Ausbauentwurf verzichtet. Hierbei hat man nicht nur die Kosten der Stadt Dassel im Blick, sondern insbesondere auch die Belastung der Anlieger. Diese werden mit Anliegerbeiträgen an der Straßenerneuerung beteiligt.

Dies ist auch für Volker Fuchs, Fachbereichsleiter Bau & Ordnung der Stadt Dassel, der Grund, den Ausbau jetzt anzugehen. In der Straße stehen in diesem Jahr Arbeiten des Wasser- und Abwasserzweckverbandes (WAZ) Solling an. Der Zweckverband wird eine neue Wasserleitung verlegen, zudem sind Instandsetzungen an der Kanalisation geplant. Diese Kosten gehen zu Lasten des WAZ und entlasten damit Anlieger und Stadt. Ein Straßenausbau in späteren Jahren würde zwangsläufig zu Mehrkosten für die Beteiligten führen.

Für die Stadt Dassel ergibt sich die Möglichkeit, Fördermittel des Landes in Höhe von 65 Prozent des städtischen Kostenanteiles in Anspruch zu nehmen. Nur hierdurch ist die Stadt in der Lage, den Eigenanteil aufzubringen und die Maßnahme in diesem Jahr zu beginnen.

Die Ausbaubreite der Fahrbahn soll nach dem Vorschlag der Verwaltung 5,55 Meter betragen, sie ist damit geringer wie die jetzige Fahrbahnbreite, die zwischen 6,50 und 6,95 Meter liegt. Durch die Reduzierung besteht die Möglichkeit, Parkbuchten an der Straße anzulegen. Diese sollen hauptsächlich auf der Ostseite der Straße entstehen. Auf der Westseite soll der Parkstreifen vor dem Kindergarten um zwei Stellplätze erweitert werden. Voraussetzung hierfür ist, dass die Kirchengemeinde als Eigentümer die erforderliche Grundstücksfläche zur Verfügung stellt. Die Parkbuchten sollen mit einer Breite von 2,20 Meter hergestellt werden. Die verbleibenden Gehwege erhalten beidseitig eine Mindestbreite von 1,50 Meter.

Die Fahrbahnbreite entspricht nach Angabe der Verwaltung den gesetzlichen Mindestanforde­rungen. Zu der Fahrbahn kann beidseitig die ­befahrbare Gosse mit jeweils 30 Zentimetern hinzugerechnet werden, so dass eine effektive Fahrbahnbreite von 6,15 Meter nutzbar ist. Dies ist ausreichend, um normalen Fahrzeugverkehr zu bewältigen. Sich begegnende Lastwagen oder Busse müssen allerdings die Geschwindigkeit reduzieren. Die Ausbaubreite entspricht dem heute üblichen Ausbaustandards von Kreisstraßen und dürfte damit für eine Innerortsstraße ausreichend sein.

Die reduzierte Breite der Straße sorgt nach Einschätzung von Fuchs für die Einhaltung der zulässigen Geschwindigkeit auf der Straße. Ein breiterer Ausbau verführt zum schnelleren Fahren und damit zu einer Gefährdung aller Verkehrsteilnehmer und der Anlieger. Gerade unter Berücksichtigung des Kindergartens und des Seniorenheimes sollte hierauf besonderer Wert gelegt werden.

Verschiedene Grundstückseigentümer sehen einen Vorteil in einem breiteren Straßenausbau, bei dem allerdings auf die Parkbuchten verzichtet werden müsste. Diese wiederum werden als wichtig für die künftige Straßennutzung angesehen. Dies bestätigte auch der Ortsrat. Sollten von Seiten der Anlieger weitere Anregungen gemacht werden, wird die Verwaltung diese, soweit bautechnisch und fachlich möglich, berücksichtigen. Das ist bereits bei der geplanten Anlage kleinerer Grünflächen im Straßenverlauf geschehen. Diese fanden bei den Anliegern keine Zustimmung, daher wird darauf verzichtet.

Da der Ortsrat der Straßenplanung zugestimmt hat, soll nun zeitnah die öffentliche Ausschreibung der Arbeiten erfolgen. Ein Baubeginn ist im Mai denkbar. Aufgrund der umfangreichen Arbeiten an den Ver- und Entsorgungsleitungen ist mit einer Bauzeit von bis zu 18 Monaten zu rechnen. Die Arbeiten werden in mehreren Abschnitten jeweils unter Vollsperrung der Straße ausgeführt.oh