»BürgerWerk für Fachwerkstädte«:

Die Mitte gemeinsam stärken, und »Sch(l)aufenster« sind dabei

Einbeck. Sie wollen gemeinsam stärker werden, mehr Gehör ­finden und sich vernetzen. Für 16 Bürgerinitiativen, -gruppen, -vereine und -genossenschaften sind das erreichbare Ziele, die während der ersten »BürgerWerk«-Tagung im Bürgersaal der Stadt Wanfried diskutiert wurden. Die Idee dazu kam von den Mitgliedern der Bau- und Wohnkultur Witzenhausen und der Bürgergruppe für den Erhalt Wanfrieder Häuser. Aus der Netzwerkinitiative wurde das »BürgerWerk der Fachwerkstädte«, hier sollen Initiativen und Personen, die sich mit der Erhaltung ihrer Fachwerkstädte oder einzelner Bauten beschäftigen, in einem Pool zusammenschließen.

Zudem sollen weitere Veranstaltungen der Vermittlung von Impulsen dienen, aktuelle Themen diskutiert sowie Wissen und Erfahrungen ausgetauscht werden. Die Bildung von Partnerschaften und Kooperationen wie der Deutschen Stiftung Denkmalpflege, Deutsche Stiftung Baukultur, Ministerien aus Bund und Ländern, Kammern, Stiftungen, Landesämtern und Kommunalpolitikern soll die Zusammenarbeit mit den politischen Entscheidern erleichtern. »Der erste Schritt ist getan, alle Teilnehmer haben sich für die Gründung des Netzwerkes ausgesprochen«, sagte Veronika Kühnapfel vom Bürgerverein Witzenhausen und bedankte sich bei allen Gleichgesinnten aus dem Dreiländereck Hessen, Niedersachsen und Thüringen, die sich für Stadt- und Regionalentwicklung, für Baukultur, Geschichte, Tourismusförderung und letztendlich gegen die Entvölkerung der ländlichen Regionen in der Mitte Deutschlands einsetzen. »Wir konnten intensive Gespräche führen, haben uns kennen gelernt und erfahren, wie die einzelnen Gruppen arbeiten«, so Veronika Kühnapfel, die diese Veranstaltung moderierte und insgesamt 30 Teilnehmer professionell durch das achtstündige Tagesprogramm führte. In vier Arbeitsgruppen wurde vormittags diskutiert und vier Workshopthemen für den Nachmittag festgelegt. Intensiv wurde über Öffentlichkeitsarbeit und eine gemeinsame Website, aber auch die Sensibilisierung von Eigentümern für die Sanierung ihrer Häuser gesprochen. Die Suche nach jungen Mitstreitern und ein intensiveres Netzwerk untereinander waren ebenfalls Themen, die in kleinen Arbeitsgruppen und spätestens im November wieder in größerer Runde in Witzenhausen weiter ausgearbeitet werden sollen. »Am Ende des Tages stand auch die Forderung, konkrete Handlungsfelder für die Politik zu benennen«, sagte Jürgen Rödiger von der Bürgergruppe Wanfried, der die Tagung als Erfolg bezeichnete und sich aus der Netzwerkinitiative eine Stärkung für die Mitte Deutschlands verspricht. »Jeder von uns kann an den guten Erfahrungen der anderen partizipieren, so kommen wir alle noch weiter«, so Rödiger. Dass »BürgerWerk« zu einer Dachmarke werden könnte, ist vorstellbar.

Schließlich sind im Netzwerk erfolgreiche Initiativen und Menschen am Werk, die noch viel Potenzial haben. Teilnehmer waren unter anderem die Bürgerinitiative »Sch(l)aufenster« aus Einbeck sowie Bürgergenossenschaft Mündener Altstadt, Förderverein Mündener Altstadt, Denkmalkunst-Kunstdenkmal im Fachwerk-Fünfeck, Altstadtfreunde und Stadtgeschichtlicher Arbeitskreis Treysa, Kulturkreis Celler Land, NetzwerkLehm, Geschichtsverein Helsa, AG Dorferneuerung Naumburg, AG Zukunft Altstadt Bad Sooden-Allendorf, Nextkassel, die HAWK-Professoren Birgit Franz und Georg Maybaum, die Bürgergruppe für den Erhalt Wanfrieder Häuser und Bürgerverein Bau- und Wohnkultur Witzenhausen.oh