»Ehrenamt macht glücklich«

Einbeck. »Ehrenamt macht glücklich« – das betonte jetzt Helga Piest, die als Grüne Dame in der Krankenhausarbeit besondere Verdienste erworben hat. Dafür zeichnete der Erste Kreisrat, Dr.Hartmut Heuer, Helga Piest mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz) aus. Der Erste Kreisrat stellte heraus, dass Frau Piest es verstanden hat, in ihrer Zeit als Einsatzleiterin der Grünen Damen verantwortungsbewusst, mit viel Begeisterung, Einfühlungs- und Durchsetzungsvermögen die ehrenamtlich Tätigen zu motivieren und gleichzeitig die betreuten Menschen zu erfreuen.

Seit über 25 Jahren engagiert sich Piest im sozialen Bereich. Dr. Heuer war sich sicher, dass Piest die Kraft zu der Arbeit aus dem Gefühl gewonnen hat, dass ehrenamtliches Engagement das Leben mit Sinn erfüllt. Seit 1990 ist Helga Piest Mitglied der Grünen Damen, von 1998 bis 2014 hat sie sie geleitet. Die Grünen Damen erfüllten als ehrenamtlich Tätige in der Krankenhauspflege eine »unschätzbar wertvolle zwischenmenschliche Funktion in der Kranken- und Seniorenbetreuung«.

Piest hat die Institution der Grünen Damen in Einbeck mit aufgebaut und sich in hohem Maße in der Ausbildung der Ehrenamtlichen engagiert. Zudem hat sie das 24-köpfige Team der Grünen Damen durch die schwierige Zeit der Insolvenz des Einbecker Krankenhauses geführt, auch überregional war sie in Interessenverbänden der Grünen Damen engagiert. Bis heute ist sie einmal wöchentlich in der Patientenbetreuung aktiv, führt Gespräche mit Patienten, erledigt Besorgungen und steht hilfreich zur Seite. »Sie nehmen sich der Sorgen, Nöte und Beschwerden der Patienten oder auch der Angehörigen an, nehmen diese auf und geben sie einfühlsam und vermittelnd an die Krankenhaus- oder Pflegedienstleistung weiter«, lobte Dr. Heuer. Darüber hinaus leitet Piest an zwei Tagen in der Woche  die Evangelische Krankenhausbücherei. Für ihr soziales Engagement genieße Piest von allen Seiten viel Respekt und Anerkennung.  2012 wurde Helga Piest mit der Silbernen Ehrennadel des Landkreises ausgezeichnet. Dafür, dass Piest in den letzten Jahrzehnten viel bewegt habe, bedankte sich der Erste Kreisrat. Dr. Heuer betonte, dass die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz nicht alltäglich sei. Mit dieser hohen Auszeichnung sei großes persönliches, zumeist ehrenamtliches Engagement zum Wohl der Gemeinschaft verbunden – und gerade deshalb würde er gerne täglich diese Auszeichnung vornehmen. Ebenso wie Dr. Heuer wünschte sich auch Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek, dass Piest das Bundesverdienstkreuz auch trage. Sie überbrachte Glückwünsche von Rat und Verwaltung.Susanne Zschätzsch, die Landesbeauftragte der Evangelischen Krankenhaushilfe für Niedersachsen, hob hervor, dass Piest viel Gutes getan habe, indem sie lange Jahre für andere da gewesen sei – auch für die Mitarbeiterinnen. Mit Klugheit und Herzenswärme habe sie die Grünen Damen geleitet und dabei Fingerspitzengefühl bewiesen. Piest sei ein »Stern am Himmel für andere« gewesen, der heilende und aufbauende Atmosphäre verbreitet habe.  »Wie gut, dass es Sie gibt.« Über die Auszeichnung freute sich Helga Piest sehr, sie sei überrascht gewesen, gab sie bei der Auszeichnung zu. Ihr Dank galt der Gruppe der Grünen Damen, ohne deren Unterstützung sie nicht so hätte wirken können. Glücklich ist Piest, dass sie zwei engagierte Damen als Nachfolgerin gefunden hat. Nicht nur bei den Grünen Damen bedankte sich Piest, sondern auch  beim Bürgerspital und bei ihrem Mann Dr. Karl-Hartwig Piest. Der wiederum betonte, dass seine Frau sich auch während seiner beruflichen Laufbahn um zahlreiche Gäste aus 28 Nationen immer herzlich gekümmert habe.

Gefeiert wurde mit den Grünen Damen in der Personalcaféteria des Bürgerspitals. Geschäftsführer Hauke Heißmeyer stellte gerne den Raum für die Ordensverleihung zur Verfügung. Denn »das Engagement der Grünen Damen liegt uns am Herzen«. Sie hätten im Krankenhausalltag immer ein offenes Ohr und Zeit für die Patienten. Umrahmt wurde die Feierstunde durch die Mendelssohn-Musikschule.

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung der Bundesrepublik Deutschland. Er wird für besondere Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem oder ehrenamtlichem Gebiet verliehen. Jeder kann die Verleihung des Verdienstordens an einen anderen anregen. Seit der Stiftung durch Bundespräsident Theodor Heuss 1951 wurde der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland rund 254.000 Mal verliehen. Im Landkreis Northeim, schätzte der Erste Kreisrat, wird der Verdienstorden etwa zehn bis zwölfmal im Jahr verliehen.sts