Einbeck hat dem Porsche-Tross gefallen – und umgekehrt

Porsche Klassik-Herbstparcours: Mittagspause und Sonderprüfung in Einbeck / Automobiler Glanz vor historischen Fassaden

Die einen fanden die Autos einfach nur »schön«, genossen den optischen und akustischen Auftritt, bewunderten die eleganten Linien. Die anderen kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, bestaunten den »automobilen Hochadel«, der sich da auf dem Einbecker Marktplatz versammelt hatte. Im Rahmen des achten Porsche Klassik-Herbstparcours machten 75 Sportwagen jetzt in Einbeck Station. Hier war Gelegenheit zur Mittagspause, zu einer Stadtführung und anschließend zu einer fahrerischen Sonderprüfung auf dem Gelände des Einbecker Brauhauses. Erste Rückmeldungen im Internet-Forum des Stammtisches zeigen, dass es den Teilnehmern sehr gefallen hat.

Einbeck. Gestartet waren die Fahrer am Sonntagvormittag in Torhaus im Harz nach einem guten Frühstück und der Ausgabe des Roadbooks, der genauen Fahranweisung für die Strecke. Nach einer Sonderprüfung auf einem Firmengelände in Seesen ging es über Nebenstrecken nach Einbeck, wo die ersten Porsche-Sportwagen kurz nach 12 Uhr auf den Marktplatz fuhren. Hier wurden sie dann von Mitarbeiterinnen der Tourist-Information mit Informationsmaterial willkommen geheißen für einen individuellen Stadtrundgang oder fürs spätere Wiederkommen.

Nach und nach füllte sich der Platz an der Südseite, zwischen den Straßencafés und rund um die Marktkirche mit Sportwagen unterschiedlicher Baujahre und Baureihen. Die Besitzer wurden nicht müde, den neugierigen Zuschauern ihre motorisierten Prachtstücke zu erklären, die Haube zu öffnen für einen Blick in den Motorraum oder zu fachsimpeln.

Beim Herbstparcours war nahezu alles versammelt, was Porsche zu einer so begehrten und bewunderten Marke macht: der 356er, dem man seinen Ursprung noch genau anhörte, natürlich jede Menge 911er – geschlossen oder als Cabriolet – ebenso 944, 928, Cayman, Speedster oder Boxster.

»Jeder kennt Porsche – aber 75 auf einmal, das ist sehr beeindruckend«, stellte Bürgermeister Ulrich Minkner in seiner Begrüßung fest. Er freue sich, dass so viele Gäste auf diese Weise die Stadt kennenlernen könnten, zumal bei bestem Wetter, sagte er.

Sehr zufrieden war auch Organisator Manfred Placzek: Vielleicht, überlegte er, könne Einbeck auch einmal Startpunkt für diese traditionelle Ausfahrt sein, von hier aus könnten die Strecken in Richtung Harz führen. Man habe im Vorfeld viel Unterstützung erfahren, dankte er. Einbeck als Ziel zu nehmen, habe sich in jedem Fall gelohnt.

Wer sich nicht individuell umsehen wollte, konnte mit »Braumagd« Elena Küchemann eine kompakte Stadtführung erleben. Andere nahmen beizeiten Kurs auf das Einbecker Brauhaus. Dort hatte Sponsoringleiter Bernd Giemann einen »Tropfen« aus Bierkästen aufbauen lassen, den es zu umfahren galt. Ziel dieser Sonderprüfung war es, eine genaue zeitliche Vorgabe von 30 Sekunden einzuhalten – nicht zu schnell und nicht zu langsam also durch die 200 Meter lange Strecke zu kommen. Das Heimkommen konnten die Teams dann mit einem Brauhaus-Präsent genießen: Für jeden Teilnehmer gab es den Einbecker-Krug und ein alkoholfreies Bier.

Die insgesamt 153 Kilometer lange Tour endete nach einem Zwischenstopp in Bad Gandersheim in Brunshausen vor malerischer Kulisse. Hier wurde auch das Ergebnis der Ausfahrt bekanntgegeben, denn bei zwei Zeitprüfungen und unter Hinzuziehung von zwei geschichtlichen Fragen wurde der Sieger ermittelt. Der Kurt-Ahrens-Pokal, benannt nach einem bekannten Rennfahrer, ging an Katja Richter und Sebastian Kilz im Porsche 356 A. Nina Carlos und Tom Mielke im Porsche 928 GTS wurden Zweite. Platz 3 erreichten Bettina und Michael Vespermann im Porsche 911 Carrera. Die weiteste Anreise hatten Robert und Ursula Ernst aus Borchen im Porsche 356 C, und das älteste Teilnehmerfahrzeug war zugleich der Sieger: Katja Richter und Sebastian Kilz mit ihrem Porsche 356 A aus dem Baujahr 1956.ek