Giora Feidman in St. Alexandri

Am 8. November ab 18 Uhr | Klassische und zeitgenössische Werke

Einbeck. Ulrike Hastedt, Kantorin der Münsterkirche zu Einbeck, ist glücklich, den wohl bekanntesten und erfolgreichsten Klezmer-Klarinettisten der Welt im Rahmen einer Sonderveranstaltung anbieten zu können: Bekanntlich kommt am Sonntag, 8. November, Giora Feidman nach Einbeck. Um 18 Uhr konzertiert Giora Feidman, der kurz vor seinem 80. Geburtstag steht, mit dem Gershwin Quartet in der Münsterkirche. Seit einigen Wochen läuft bereits der Kartenvorverkauf.

Eintrittskarten gibt es unter anderem bei der Tourist-Information Einbeck, bei der Einbecker Morgenpost sowie unter der Ticket-Hotline 02522/­8339593. Veranstalter sind die  Müns­tergemeinde Einbeck und die Kulturdirektion Dr. Löher aus Oelde.

Eine langjährige Freundschaft und eine erfolgreiche künstlerische Zusammenarbeit verbindet Giora Feidman mit den Mitgliedern des Gershwin-Quartetts. Das Ensemble besteht durchweg aus Repräsen­tanten der russischen Instrumentalistenschule und Preisträgern verschiedener internationaler Musikwettbewerbe. Nicht ohne Grund bemerkten bisherige Kritiken das hohe professionelle Niveau, die Einheit der Emotion von intellektuellem Denken und Fühlen der Musikanten im Allgemeinen, den geschlossenen interpretatorischen Ansatz, sowie das spielerische Brillieren bei der Bewältigung auch nahezu halsbrecherischer technischer Hürden der dem Publikum zu vermittelnden Werke im Besonderen.

Auf dem neuen Programm stehen klassische Werke von Mozart, Schubert, Gershwin, Piazzolla und Villa-Lobos, wie auch zeitgenössische israelische Werke aus der Feder der renommierten Komponisten Ora Bat Chaim und Gil Aldema sowie ausgewählte Klezmer-Stücke. Das Gershwin-Quartett und allen voran der Primarius und Namensgeber des Ensembles, der Violinvirtuose Professor Michel Gershwin, der zurzeit eine Professur am Pariser Conservatoire National Supérieur de Musique bekleidet und sich seit seiner Jugend mit der Klezmer-Musik auseinandersetzt, werden Giora Feidman perfekte und kongeniale Partner sein.»Wenn ich Musik mache«, hat er einmal sinngemäß gesagt, »dann spiele ich nicht Stücke auf der Klarinette vor, sondern singe mit der Klarinette ein Lied, das tief in mir ist«.  Deshalb spricht er in Interviews immer wieder von der Klarinette als dem »Mikrophon seiner Seele«. Eine solche Aussage würde bei anderen aufgesetzt wirken, doch Giora Feidman nimmt man sie ab. Wenn seine Klarinette seufzt, lacht, weint oder jubelt, so ist er mit Leib und Seele anwesend, um sich anderen mitzuteilen, um mit ihnen zu kommunizieren. In und hinter seinen Klarinettenklängen steckt eine Botschaft, die gut tut. Es ist eine Botschaft des Miteinander, der Offenheit und der Umarmung. In seinen Liedern – oder wie er selbst es sehen würde, in seinen »Gesängen« – spiegeln sich die unterschiedlichsten musikalischen Einflüsse, vom osteuropäischen Klezmer, den er berühmt gemacht hat, über Tango, Jazz und Klassik bis hin zu orientalischen Weisen.

Mit dieser Botschaft ist der Weltbürger Giora Feidman ein Brückenbauer par excellence und als personifizierter Aufruf zur Versöhnung überall geachtet und willkommen. Der Papst lädt ihn ein, vor Hunderttausenden seine klingende Botschaft kundzutun. Der Deutsche Bundestag und Israel holen ihn als Gast zu staatstragenden Zeremonien. Steven Spielberg bittet ihn, einen seiner wichtigsten Filme mit der Klarinette zu bereichern, und überall auf der Welt freuen sich Veranstalter, Orchester und Intendanten, wenn Giora Feidman in ihren Häusern Station macht. so lebt und wirkt er seit Jahrzehnten und überrascht immer wieder aufs Neue. Nur wenigen Musikern gelingt das ein ganzes Leben lang. Giora Feidmans Klarinette ist eine Bereicherung der Weltkultur, denn über dieses Medium erreicht er unsere Seele und bringt sie zum Klingen – und das lange über den letzten Ton hinaus.

Freunde der Künstlerpersönlichkeit Giora Feidman und seines Spiels sollten sich umgehend um Karten bemühen.oh