Im Zeichen der Wertschöpfung

KWS-Fachtagung Zuckerrübe: Entwicklung in Forschung und Züchtung

Einbeck. Die KWS SAAT SE-Fachtagung Zuckerrübe ist der traditionelle winterliche Branchentreff für Vertreter von Verbänden, Landwirtschaftskammern, Beratungsringen, Forschung und der Zuckerindustrie. Rund 80 Teilnehmer informierten sich vor kurzem in Einbeck über die Entwicklungen im Bereich Forschung und Züchtung bei Zuckerrüben, die Bedeutung von Innovationen, Sorten sowie Serviceangebote von KWS.

In seiner Begrüßungsrede betonte Dr. Peter Hofmann, verantwortliches Vorstandmitglied für das Segment Zuckerrüben, wie wichtig für KWS als Wertschöpfungslieferant die durch die Aktionärsstruktur gesicherte Unabhängigkeit des Unternehmens sei. Dadurch habe KWS einen langen Atem bei der Entwicklung von Sorten bis zur Marktreife. »KWS sorgt durch Innovationen dafür, dass die Zuckerrübe konkurrenzfähig bleibt«, so Hofmann.Dr. Alexander Coenen, Regionenleiter Deutschland im Segment Zuckerrübe, stellte zu Beginn seines Beitrags fest: »Ohne gezielte Forschung und Züchtung würde es hierzulande keinen Anbau von Zuckerrüben mehr geben.« Als erfolgreiche Beispiele nannte er die Entwicklung von Sorten mit Toleranzen gegen Rhizomania und Nematoden und die Ertragssteigerung von 1991 bis heute von sechs Tonnen auf zwölf Tonnen Zucker pro Einheit Saatgut. Das Ziel seien 20 Tonnen Zucker pro Hektar im Jahr 2020. Die Zuckerrübe bleibt für KWS eine strategische Kultur. Wie wichtig der Weitblick bei der Entwicklung neuer Produkte ist, erklärte Zuckerrübenzüchter Maik Klie am Beispiel des Konzeptes »Conviso Smart«. Hierfür wurde der Grundstein bereits vor etwa 15 Jahren gelegt. Die ersten Sorten sollen 2018 in Deutschland auf den Markt kommen und haben eine natürliche Toleranz gegen das Herbizid »Conviso« aus dem Haus Bayer CropScience. Mit nur einer bis zwei Herbizidanwendungen ist »Conviso Smart« ein wertvoller Beitrag zum nachhaltigen Anbau von Zuckerrüben.

Nach einem Einblick in das Produktmanagement von KWS bekamen die Gäste der Fachtagung umfassende Informationen vom AgroService präsentiert.

Sören Seebode stellte praxisrelevante Ergebnisse der langjährigen anbautechnischen Versuche mit den Schwerpunkten Bodenbearbeitung und Zwischenfrüchte vor. Er betonte die langjährigen Vorteile der Mulchsaat im Zuckerrübenanbau, die auch deutlich in dem trockenen Jahr 2015 erkennbar waren. Zusammen mit Andreas Krull, Fachberater für Zwischenfrüchte bei KWS, konnte er die positiven Effekte des Zwischenfruchtanbaus auf die Nmin-Gehalte und die Regenwurmaktivität im Boden darstellen. Anhand von Bodenuntersuchungen zeigt sich, dass Zwischenfruchtanbau keine negativen Auswirkungen auf den Wasserhaushalt der Zuckerrübe hat. Steigende Bedeutung wird dem Thema Nematodenmanagement zugesprochen. Markus Molthan, Leiter AgroService Zuckerrübe, umriss die Historie des Nematodenmanagements. Nach Jahrzehnten des Versuchens brachte letztlich die Einführung der nematodentoleranten Sorten die ackerbaulich wie auch wirtschaftlich beste Lösung im Anbau von Zuckerrüben auf Befallsflächen.

Dr. Julia Wießner stellte anschließend aktuelle Ergebnisse aus einem Projekt zum nachhaltigen Einsatz von nematodentoleranten Sorten vor. Wie Ergebnisse aus diesem Projekt für die Beratung genutzt werden können, zeigte Anja Reimers anhand der neuen Online-Plattform CultiVent. Dort stehen dem Landwirt verschiedene Rechner und Werkzeuge zur Verfügung wie beispielsweise ein Tool, welches das Risiko der Nematodenvermehrung anhand der individuellen Fruchtfolgegestaltung simuliert. Zusätzlich bietet CultiVent dem Nutzer die Möglichkeit, sich regional und zeitnah durch einen E-Mail-Service über pflanzenbauliche Themen informieren zu lassen. Ein Überblick über die KWS-Hochleistungssorten schloss den inhaltlichen Teil der Fachtagung ab.oh