In Würde Abschied von Verstorbenen nehmen:

Krankenpflegeschule rüstet Hospizschrank im Bürgerspital neu aus

Einbeck. Über den Tod wird nicht gern gesprochen. Er gehört aber für viele zum Alltag beziehungsweise zur Berufswelt, und so haben sich die Teilnehmer des Kurses 2012/15 der Gesundheits- und Krankenpflegeschule im Einbecker Bürgerspital im Rahmen eines einwöchigen Ethikseminars mit »Tod und Sterben« beschäftigt. Dabei ist auch die Idee entstanden, den Inhalt des Hospizschrankes im Bürgerspital neu zusammenzustellen. »Die Schüler haben sich für das schwierige Thema sehr engagiert«, loben Praxisanleiterin Katharina Würfel und der Leiter der Krankenpflegeschule, Hubertus Jüttner. Viele Ideen wurden eingebracht, und neben der Arbeitszeit haben die Schüler 500 Euro an Spenden gesammelt. Unterstützung gab es vom Förderverein des Bürgerspitals, von der St. Alexandri Stiftung, von der Hospizbewegung Einbeck, von der Firma Euronics, von Ahmad Hussein, Arzt in der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses, und teilweise aus den Familien der Schüler. So war es möglich, den Schrank mit hochwertigen Materialien neu zu bestücken. Dazu gehört Dekorationsmaterial wie Engel, Kreuze oder Herzen, aber auch Blütenblätter, Kerzen oder eine Lichtkugel. Etwas Besonderes ist ein Seelentuch, das die Künstlerin Doris Rheker in Handarbeit angefertigt hat. Das Tuch wird auf das Bett des Verstorbenen gelegt oder an seine Zimmertür gehängt.

Das Zimmer des Verstorbenen kann somit schön und ansprechend gestaltet werden, um den Angehörigen einen würdevollen Abschied zu ermöglichen; denn der Anblick auf dem Sterbebett ist in der Regel das letzte Bild, das sie von ihm mitnehmen. Der Schrank steht in der Inneren Medizin. Jede Station erhält einen Schlüssel zu dem Raum, so dass ein Zugang jederzeit möglich ist. Es gibt eine Inventarliste sowie ein Buch, in dem die Ausleihe dokumentiert wird. Engel, Kreuze oder Herzen können bei den Patienten verbleiben. Eine monatliche Kontrolle soll gewährleisten, dass immer Dekorationsmaterial vorhanden ist. Außerdem gibt es Informationsschriften über Sterben und Trauer als kleine Hilfestellung für die Angehörigen.

Dabei ist das Bürgerspital auch auf individuelle Glaubenseinstellungen und unterschiedliche Konfessionen vorbereitet. Im Beisein von Brunhild Vatterodt, Vorsitzende des Fördervereins, und Tabea Kröß, Geschäftsführerin der St. Alexandri Stiftung, haben die Kursteilnehmer gemeinsam mit Katharina Würfel und Hubertus Jüttner das Seelentuch und die weiteren Materialien vorgestellt.ek