»Kompetent, erfahren, menschlich«

Jahreshauptversammlung des CDU-Stadtverbands mit Landratskandidaten

Bei der Hauptversammlung des CDU-Stadt­verbands in Dassel gab es Berichte, Wahlen und einen Ausblick von Dr. Bernd von Garmissen auf die Landratswahl am 28. Februar. »Kompetent, erfahren, menschlich« will er die Bürger über­zeugen, um erster hauptamtlicher CDU-Landrat im Landkreis Northeim zu werden.

Dassel. Joachim Stünkel, Vorsitzender des Stadtverbands, sagte, dass Anfang des Jahres die Problematik in Griechenland die Menschen beschäftigte, jetzt stelle die Flüchtlingssituation alle vor große Herausforderungen. Die ehemalige Rainald-von-Dassel-Schule wurde zur Notunterkunft, das CVJM-Haus »Solling« fungiere als Ort der Erstaufnahme. Unzählige engagieren sich für die Ankommenden ehrenamtlich, sie verdienen hohe Anerkennung. Stünkel forderte, dass die Landesregierung mehr Handlungsmöglichkeiten schaffe, anstatt Landkreise und Kommunen stetig um Amtshilfe zu bitten. Die rot-grüne Regierung sei der Flüchtlingssituation nicht gewachsen. Anstatt sich zu positionieren, enthielt sie sich bei der Abstimmung zur Asylrechtsreform im Bundestag.

Landwirtschaftsminister Christian Meyer tendiere zur Zentralisierung, das benachteilige die ländlichen Regionen. Die Weiterentwicklung von Dörfern und Städten der Region müsse verfolgt werden. Wegen der sinkenden Preise bangten viele Bauern im Agrarland Niedersachsen um ihre Existenz.

Überfordert sei Kultusministerin Frauke Heilgenstadt. Die Integrierte Gesamtschule könne keine ersetzende Schulform sein, vor allem nicht im ländlichen Bereich. Wandern noch mehr Kinder nach Einbeck zur IGS, erwarte er für die Oberschule in Dassel schwierige Zeiten.

Statt die viel frequentierte Ortsdurchfahrt in Lüthorst zu erneuern – nach 20 Jahren müsse das sein – werde nur die Decke saniert. Das sei die falsche Vorgehensweise, so Stünkel.

In den vergangenen Monaten habe es viel Un-ruhe in den Kindergärten gegeben. Die Neuordnung von Bürgermeister Gerhard Melching habe außer Stress für die Mitarbeiter nichts gebracht. Gelungen hingegen sei die neue Krippe in Ellensen. Bedarf und Rückfrage spiegelten das wider. Eventuell werden zukünftig mehr Plätze benötigt. Mit dem Investitionsprogramm von Land und Bund werde der Kindergarten der Kirchengemeinde in Markoldendorf erneuert.
In diesem Jahr endet die Städtebauförderung, die sanierten Gebäude sehen gut aus. Viel wurde erreicht. Eine gute Lösung gebe es für das marode Haus am westlichen Kirchplatz. Es werde abgerissen.
Schon im Zukunftsvertrag, aus dem man entlassen wurde, stand, dass das jetzige Rathaus großen Sanierungsbedarf habe. Am Kirchplatz entstehe ein bescheidenes und zweckmäßiges Verwaltungsgebäude, kein »Prunkbau«. Für Sitzungen werde der Ratskellersaal genutzt, der für mobil eingeschränkte Personen auch gut erreichbar sei. Zahlreiche Synergieeffekte seien möglich, und auch der Ratskeller werde mit mehr »Leben« erfüllt. Finanzielle Einsparungen können unter anderem für öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten oder Dorfgemeinschaftshäuser genutzt werden.

Tatkräftige Unterstützung wünschte sich Stünkel für die Landratswahl am 28. Februar und für die Kommunalwahl am 11. September, um beide erfolgreich zu gestalten. Nach dem Ausfall von Michael Wickmann habe die Mehrheitsgruppe auf Kreisebene »rumgeeiert« und fadenscheinige Fusionsgespräche geführt, um die Wahl so spät wie möglich durchzuführen. Das passe nicht, viele Herausforderungen wie der Flüchtlingszustrom stünden an, der Landkreis brauche schnell wieder einen Landrat. Nach seinem erfolgreichen Wahlkampf 2013 habe Dr. Bernd von Garmissen außergewöhnlich gute Chancen, der erste hauptamtliche Amtsträger der CDU zu werden. Für das Ziel müssten sich alle gemeinsam einsetzen, dann könne am 28. Februar gefeiert werden.

Bernd von Garmissen freute sich beim Stadtverband Dassel, dem er als stellvertretender Vorsitzender angehört, über seine Kandidatur zu sprechen. Beim vergangenen Mal habe er viele Bürger getroffen, sie waren beeindruckt von ihm. Seine Kompetenz, Erfahrung und Menschlichkeit kamen an. Große Unterstützung und Förderung erhielt er.

Die SPD vermittele, dass es im Landkreis nach dem gesundheitlichen Ausfall von Wickmann nie ein Vakuum gab, das stimme nicht. Das Landratsamt sei wichtig, nur durch die Verwaltung könne es nicht ausgefüllt werden. Ein demokratisch gewählter Vertreter müsse sich auch für die Bürger und ihre Belange einsetzten sowie in ihrem Sinn agieren. Dr. Hartmut Heuer sei ein außergewöhnlich guter Erster Kreisrat, mit seinen Mitarbeitern habe er gute Arbeit geleistet, doch müsse es jetzt endlich wieder einen Landrat und einen Neuanfang geben. Zahlreiche persönliche und berufliche Erfahrungen könne er aus vielen Bereichen, Berufen und Ehrenämtern einbringen, erklärte Garmissen, nicht nur verwaltungstechnische Kenntnisse wie die anderen Kandidaten. Lebenserfahrung, Nähe zu den Bürgern, Wissen um deren Sorgen und Ängste, aber auch innovativen Gedanken und den Mut mal neue Wege zu gehen, das biete er.
Gemeinsam müsse man sich den umfassenden Herausforderungen des Flüchtlingszustroms stellen, es dürfe kein Thema im Wahlkampf sein. Polemik und kraftmeierische Worthülsen seien auch nicht sein Stil, betonte von Garmissen.
Ihm imponierte in der schwierigen momentanen Situation der Einsatz der Ehrenamtlichen. Gespräche mit Bürgern seien zu führen, um zusammen gute Lösungen für die Herausforderungen zu erarbeiten.
Auf Grundlage der Daten von 2014 erhalte der Landkreis Geld vom Land, doch stimmten die Zuwanderungszahlen nicht mehr überein. Nur zehn Prozent der Kosten könne die Summe decken. Die Kommunen benötigten dringend mehr Geld, sonst fühlten sie sich im Stich gelassen.
Statt nur mit den Menschen vor Ort Bratwurst zu essen, kümmere er sich um sie. Die Bürger kennen ihn, sie wissen, dass er sich für sie und mehr Arbeitsplätze, zukunftsträchtige Infrastruktur, bessere medizinische und strukturelle Versorgung und stabile Sicherheit einsetzt. Eine gute wirtschaftliche Entwicklung bringe alle voran, sie ziehe auch neue Bürger an.
Viele Impulse könne und möchte er geben, so von Garmissen, damit Region und Landkreis weiter liebens- und lebenswert bleiben. Anstatt sich anderen Landkreisen anzubiedern und nur pessimistisch zu denken, müsse man anpacken und voran gehen, dafür stehe er.
Er rief dazu auf, die Energie des vergangenen erfolgreichen Wahlkampfs zu nutzen und mit vielen Bürgern zu sprechen. Jeder könne ein Multiplikator für das gemeinsame Ziel sein. Beste Aussichten, die Wahl zu gewinnen, gebe es, sie sollte man nutzen. Er werde ein Landrat sein, der für die Bürger da sei und mit ihnen Zukunft plane und gestalte, versprach er. Stellvertretend für den Stadtverband sagte Stünkel, dass alle sich Bernd von Garmissen als Landrat wünschten und sich zusammen für das Ziel einsetzten.

Bei der Jahreshauptversammlung wurden langjährige Mitglieder geehrt. Präsente erhielten für zehn Jahre Carsten Mörlins, Susanne Lampe, Bärbel Steiner und Elisabeth Mörlins, für 15 Jahre Hannelore Heuse und Nicole Reitemeyer, für 20 Jahre Heinz Voss, für 30 Jahre Petra Kersten, für 40 Jahre Jobst Volger sowie sogar für 45 Jahre Klaus von Maltzahn, Helga Ebeling und Wilfried Meyer.

Jobst Volger bescheinigte Petra Kersten eine gute Kassenführung, so dass der Vorstand einstimmig Entlastung erhielt. Gewählt wurden Joachim Stünkel zum Vorsitzenden, Ludolf von Dassel, Dr. Bernd von Garmissen, Petra Kersten und Martina Jordan als Stellvertreter, Mechtild Falke als Schriftführerin und Alexandra Trentz als Pressesprecherin. Finanzwartin bleibt Petra Kersten, die Kasse prüfen Horst Dictus und Elisabeth Mörlins. Hartmut Demann, August Dehne, Ilse-Marie Fricke, Klaus-Dieter Golze, Irene Greve, Otto Heinemeyer, Günther Kelter, Manfred Rose und Benjamin Ulma sind Beisitzer. Weiter wurden Delegierte und Ersatzpersonen für den Kreisparteitag gewählt.mru