Kernstadtausschuss

Kreative Ideen für Baulücke

Ortstermin an Wilhelm-Messerschmidt-Platz und Eigenheimstraße

Mit verschiedenen Themen befasste sich der Kernstadtausschuss in seiner jüngsten Sitzung. Neben den hohen Bäumen an der Eigenheimstraße und dem Zustand des Wilhelm-Messerschmidt-Platzes, beides besichtigt bei einem Ortstermin, ging es um angedachte Bürgersteige am Andershäuser Kirchweg sowie Nutzungsmöglichkeiten für die Brandlücke in der Langen Brücke.

Einbeck. Angeregt von Bürgern wurden die großen Buchen auf der Grünfläche zwischen Eigenheimstraße und Am Schillanger betrachtet. Gemeinsam mit Astrid Wenzel vom Sachgebiet Stadtentwicklung/Umwelt waren sich die Mitglieder des Kernstadtausschusses einig, dass die in den 1950er Jahren gepflanzten Bäume sich in einem guten Zustand befinden, die Verkehrssicherheit nicht gefährden und prägend für den Platz seien. Empfohlen wurde, dass Carsten Nußbaum, Baumsachverständiger beim Kommunalen Bauhof, die Buchen inspiziert sowie anschließend notwendige Grünpflegearbeiten wie Rückschnitte oder Totholzentfernungen erfolgen.

Ausschussvorsitzender Rolf Hojnatzki erklärte, dass es neben der normalen Grünflächenpflege auf dem Wilhelm-Messerschmidt-Platz auch Arbeitseinsätze von den Anwohnern und der Kernstadt-SPD gebe. Der allgemeine Pflegezustand sei gut, Verbesserungsmöglichkeiten gebe es. Zwei Pergolen waren abgängig, sie wurden entfernt. Wildwuchs herrscht am südwestlichen Bereich in Richtung der Straßenkreuzung, das Namensschild zu Ehren Wilhelm Messerschmidts benötige einen neuen Platz. Kostengünstige und nicht pflegeintensive Bepflanzung wurden vorgeschlagen. Die abgängigen Pergolen mit Buchsbaumhecken zu ersetzen, schlug Joachim Dörge, CDU, vor. Weiter soll das »Biotop« entfernt werden, eine Öffnung zur Straßenkreuzung wurde angeregt. Das könnte den Charakter des Kleinods positiv beeinflussen, sagte Alexander Kloss, SPD.

Nach der von Anwohnern angeregten Ortsbegehung am Andershäuser Kirchweg bat der Kernstadtausschuss die Verwaltung um Einschätzung, wie hoch die Kosten für die Anlegung eines Gehweges zwischen Andershäuser Kirchweg und Am Steinbruch sowie das Gefahrenpotenzial seien.

Mehrheitlich lehnen die Anwohner des Andershäuser Kirchweges den Bau des Fußweges ab, er sei unangemessen und unverhältnismäßig. Im Winter könne sogar der seitliche Grünstreifen für Fußgänger sicherer als eine rutschige Straße oder Gehwege sein. Handlungsbedarf, also die Erstellung eines Gehweges, sah der Kernstadtausschuss ebenfalls nicht. Armin Hinkelmann, GfE/Bürgerliste, und Walter Schmalzried, CDU, sagten, dass man nach Eingabe sich vor Ort erkundigt und die Situation geprüft habe, ein Gehweg sei nicht erforderlich. Gegenseitig werde vor Ort Rücksicht genommen, bei Installierung von Wegen könnte das wegfallen, höhere Geschwindigkeiten würden auftreten. Wenn Bürger sich an Politik und Verwaltung mit Anliegen wenden, so Schmalzried, dann kümmere man sich darum. Daher wurde auch ermittelt, ob beim Andershauser Kirchweg Handlungsbedarf bestehe, das sei nicht der Fall.

Vor zehn Jahren brannte das Haus Lange Brücke 5 nieder, seitdem ist das Grundstück mit einer Bretterwand verborgen. Einige Ideen der Nachnutzung gab es schon. Der Arbeitskreis für christliche Sozialarbeit (AcS) regte jüngst die Verwaltung an, die Fläche auf Errichtung eines attraktiven Spiel- und Sitzplatzes samt Kletterwand zu prüfen. Von Wildwuchs und Unrat wurde das Grundstück schon befreit, erklärte Wenzel, sowie die Instandsetzung des denkmalgeschützten Gewölbekellers vorbereitet.

In Zusammenarbeit mit Stadtentwicklung-Umwelt, Denkmalpflege und Jugendpflege entstand ein Vorentwurf samt Kletterwand, Spielhütten mit Möglichkeiten zum Toben und Austoben, Einblicken in den historischen Gewölbekeller sowie Relaxingarealen. Wegen der hohen Kosten seien Fördermaßnahmen sowie die schrittweise Umsetzung notwendig, erläuterte Wenzel. Den Aufbau der Sitzgruppen und Spielgeräten könnte eventuell der kommunale Bauhof durchführen, die Beauftragung von »Arbeit und Lernen« sei ebenfalls möglich.

Wenn es gelinge, die Baulücke wieder zu nutzen, sei dies großartig, sagte Kloss. Dörge fand das ebenfalls und hinterfragte, warum das Gelände so schwer zu vermitteln sei. Fritjof Look, Fachbereichsleiter Bauen, Planen, Umwelt, sagte, dass das unter anderem am relativ kleinen Grundstück, dem denkmalgeschützten Keller und dem stufigen Areal liege. Ein adäquates zeitsegemäßes Gebäude, das in das Stadtbild passe, könnte auch ohne Fachwerk errichtet werden. Jedoch sei es schwer, Interessenten dafür zu finden. Ein ebenerdiges erreichbares Geschäft könne man nur schwer realisieren. Der angeregte Spiel- und Sitzplatz sei eine weitere gute Möglichkeit. Dem stimmten Hinkelmann und Dörge zu, die vorschlugen, zuerst den Bretterzaun drei bis vier Meter ins Grundstück hinein zu versetzten und Sitzmöglichkeiten in dem entstehenden »Eingang« zu erstellen – eventuell von »Arbeit und Lernen«. Mit der Möglichkeitsprüfung der Rückversetzung der Wand sowie der Weiterverfolgung der Planung wurde die Verwaltung beauftragt.

Momentan seien 164 Flüchtlinge in der Stadt Einbeck untergebracht, davon 47 in der Kernstadt, teilte Hojnatzki mit. 250 bis 300 werden noch erwartet. Der Wohnungspool des Landkreises Northeim weise noch 29 freie Wohnungen in der Kernstadt und 92 im gesamten Stadtgebiet auf. Vorerst dürfte das reichen, doch sollte jeder, der eine freie Unterbringungsmöglichkeit hat, sich an Stadt oder Landkreis wenden, appellierte Hojnatzki. Zu helfen sei ein Akt der Humanität, vor allem weil die kalte Jahreszeit bevorstehe.

Als Ersatz für den ausscheidenden Rainer Hartung wurde Katharina Hanemann als stellvertretende Schiedsperson für das Schiedsamt des Bezirkes I der Stadt Einbeck gewählt. Ulrike Beckendorf, GfE/Bürgerliste, informierte, dass sich im kommenden Jahr die Interessengemeinschaft Lange Brücke/Marktplatz auflöse, die sich unter anderem um die Marktplatzbegrünung kümmere. Nachfolgeregelungen werden gerade geprüft, teilte Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek mit.mru

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