ADAC-Oldtimer-Ausfahrt:

Lack- und chromblitzende Schätze auf zwei und vier Rädern

Einbeck. Da war eine illustre Zusammenstellung von automobilem Hochadel versammelt, und die Zuschauer, die die Einfahrt der Oldtimer auf dem BBS-Parkplatz in Einbeck und die dortige Aufstellung verfolgten, kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

Die ADAC-Old­timerausfahrt durch das ­Weserbergland hat auf ihrer Rundfahrt in Einbeck am PS.SPEICHER Station zur Mittagspause gemacht. Die Mitglieder des ­Ein­becker Automobilclubs im ADAC sorgten hier für Ein- und Wegweisung der mehr als 170 Fahrzeuge beziehungsweise rund 380 Teilnehmer. Echte Schmuckstücke hatten sich vom Kurpark Bad Pyrmont aus auf den Weg gemacht, um die Halbzeit in Einbeck am beziehungsweise im PS.SPEICHER zu verbringen. Hier war Zeit, die automobile Erlebnisausstellung kennenzulernen, während die stilvollen Veteranen ausgiebig bestaunt, fotografiert und gefilmt wurden. Die jüngsten Fahrzeuge waren Baujahr 1980; ältestes Auto des sehenswerten Reigens war ein AGA Phaeton, Baujahr 1924, aus Breese, 20 PS stark, mit Horn auf der Beifahrerseite und einem aufs Heck geschnallten Lederkoffer.

Viele Ford-A-Modelle waren zu sehen, Opel aus den 1930er Jahren, wunderschöne Mer­cedes Benz aus den Vor- und frühen Nachkriegsjahren, ein knubbeliger Morris Minor, ein BMW 507 als kostbare Rarität, Borgward aus der Zeit des Wirtschaftswunders, zahlreiche VW?Käfer, geschlossen und als Cabriolet, immer wieder Porsche, darunter auch ein 356, das Modell, das traurige Berühmtheit durch den Tod von James Dean erlangte, Alfa Romeos oder Jaguars, die geschmeidige »Katze« in verschiedenen Modellen. Die Zuschauer begeisterten sich für Austin Healey, konnten als lokalem Teilnehmer dem Einbecker Werner Homberg und seinem Team mit einem NSU Fiat Neckar gute Fahrt wünschen, und sie lernten mit dem knallroten, flunder­flachen Melkus, Baujahr 1971, einen ungewöhnlichen DDR-Sportwagen kennen. Auch hubraumstarke »Schlitten« wie Chevrolet, Ford Mercury, Chrysler oder Cadillac waren dabei oder ein Mercedes 600 mit ­Standarten-Halterungen, eine komfortable »Staats­karosse« mit 2,4 Litern Hubraum, Baujahr 1966.

Bei den Motorrädern reichte das zeitliche Panorama von einer BMW R4 von 1935 über Nachkriegs-BMW und -Adler bis zu MZ und Honda der späten 1970er. Verabschiedet wurden alle Fahrzeuge mit einigen Hintergrundinformationen, so dass die Zuschauer die Schätze einordnen konnten. »Das war großartig, was da vorgefahren ist«, schwärmte EAC-Vorsitzender Horst Schmenger nach der gelungenen Veranstaltung: »Besser geht’s gar nicht mehr.«ek