Lions Club will Grundschulen für »Klasse2000«-Programm begeistern

Einbeck. Der Schulalltag hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert, er ist nicht leichter geworden. Damit Schüler, Lehrer und Eltern besser mit den Bedingungen zurecht kommen, haben die Lions-Organisation Programme aufgelegt, die das Miteinander verbessern sollen. Eins davon ist »Klasse2000«, gedacht für die Grundschulen.

Im Rahmen eines Treffens von Einbecker Schulleitern haben Wolfgang Ernesti vom Lions Club Holzminden (Vierter von rechts), Dirk Steffes vom Lions Club Einbeck (Dritter von links) und Lutz Voß als District Governor (Dritter von rechts) das Programm jetzt vorgestellt. »Bitte bemühen Sie sich, etwas für Ihre Jugendlichen zu machen«, rief Dirk Steffes die Schulleiter auf, sich dazu anzumelden. Der Club sei bereit, noch für dieses Jahr Fördergeld zur Verfügung zu stellen. Die Lions hätten mit »Klasse2000«, aber auch mit »Lions Quest« für Jugendliche und junge Erwachsene auf die veränderten Bedingungen an den Schulen reagiert. Es gehe darum, Lebenskompetenzen zu fördern und etwas für die Schule und die Entwicklung der Kinder zu tun.

Ein Drittel der Schulanfänger soll Persönlichkeitsstörungen haben, beispielsweise das Zappelphillipsyndrom, Stress oder Burnout. Egomanie und Gewaltbereitschaft würden zunehmen, die Persönlichkeiten hätten sich zum Negativen gewandelt, berichtete Wolfgang Ernesti, der bei den Lions für diesen Förderbereich zuständig ist und als ehemaliger Schulleiter über langjährige Erfahrung auf dem Bildungssektor verfügt. Viele Kinder würden heute kein normales soziales Umfeld und keine »richtige« Erziehung erfahren. Lebenskompetent seien Kinder und Jugendliche, die sich selbst mögen würden, die kritisch und kreativ denken könnten, die empathisch seien, die kommunizieren und Beziehungen führen könnten, die durchdachte Entscheidungen treffen würden, erfolgreich Probleme lösten, Gefühle und Stress bewältigen und Verantwortung übernehmen könnten. Klugsein allein genüge nicht, auch emotionale Intelligenz müsse hinzu kommen. So werde das Lernen mit Hand, Herz und Verstand gefördert, das Kind werde in seiner Gesamtheit und als Persönlichkeit gesehen. Die Programme, die etwa 15 Stunden pro Schuljahr umfassen, lassen sich beispielsweise in den Deutsch- oder Sozialkundeunterricht integrieren. Drei Stunden werden für Gesundheitsförderung angesetzt.

Die aktiven Stunden machen Spaß, sie sind praxisorientiert, und sie werden durch verschiedene Materialien, die Lions zur Verfügung stellt, begleitet. Alle Lions-Programme, erläuterten die Club-Vertreter den Schulleitern, seien wissenschaftlich belegt, wirksam und nachhaltig. Sie wirkten sich günstig auf Klassen- und Schulklima aus, es gebe weniger Konflikte und einen sorgfältigeren Umgang mit anderen. Empfohlen werden sie unter anderem vom Kultus-, Innen- und Sozialministerium sowie vom Landespräventionsrat und der Landesschulbehörde. Die Lehrer eignen sich die Kenntnisse durch ein Handbuch an – ein Verfahren, das wirklich funktioniere, wie Schulen berichten, die bereits gute Erfahrungen damit gemacht haben.

Elternarbeit begleitet »Klasse2000«. Neben diesem Programm möchten die Einbecker Lions auch wieder »Lions Quest« für weiterführende Schulen anbieten. Auch hier könnte ein dreitägiges Trainingsseminar für Lehrer noch kurzfristig umgesetzt werden, wie Dirk Steffes ankündigte. ek