Museum »Grafschaft Dassel«

Saison mit Ausstellung »Feuerwehr gestern und heute« eröffnet

Kürzlich beeindruckten zwei moderne Lösch­fahrzeuge der Feuerwehr Dassel die Besucher auf dem Teichplatz. Welche technischen Entwicklungen gingen der Konstruktion der Löscheinrichtungen voraus und was kann die Feuerwehr heute leisten, diese Fragen werden bei der Sonder­ausstellung »Feuerwehr gestern und heute« im Museum »Grafschaft Dassel« beantwortet, der ersten Exposition in diesem Jahr.

Dassel. Verheerende Brände sind Bestandteile der Historie vieler Städte, auch von Dassel. Der erste dokumentierte Brand zerstörte 1392 die St. Laurentiuskirche, damals war Dassel erst 77 Jahre »jung«. In diesem Jahr wird das 700-jährige Jubiläum der Stadtrechte gefeiert. Der Ritterhof brannte 1664 ab und es gab zahlreiche weitere Feuer. Der Wirkungsgrad der Brandbekämpfung war damals nur gering, da bis ins 17. Jahrhundert das Feuer nur mit Hilfe von Wassereimern gelöscht wurde. Auch die Handfeuerspritzen in den folgenden Jahrhunderten waren nicht sehr effektiv.

Das Wichtigste damals war die Befolgung von Brandverhütungsmaßnahmen wie die Ausrüstung der Bürgerhäuser mit Schornsteinen sowie mit weniger brennbaren Dächern. Erst die im 19. Jahrhundert erfundenen Motorspritzen leiteten die Entwicklung einer modernen Feuerbekämpfungstechnologie ein. Mit diesen historischen Aspekten begrüßte der Vorsitzende des Fördervereins des Museums, Dr. Ludger Kappen, die Teilnehmer der Eröffnungsveranstaltung. Bundestagsabgeordneter Dr. Roy Kühne, der gerade einigen Vereinsmitgliedern eine Fahrt in die Bundeshauptstadt ermöglicht hatte, hob die Bedeutung des freiwilligen Einsatzes von Bürgern für die Gemeinschaft hervor und erinnerte an die beeindruckenden Erlebnisse beim Elbehochwasser.

Er erörterte, wie wichtig es sei, die Jugend in einer Zeit mit unzähligen Freizeitangeboten zum ehrenamtlichen Einsatz zu motivieren. Bürgermeister Gerhard Melching ging auf die Bedeutung der freiwilligen Feuerwehren im Verbund der Ortsgemeinden ein. Beeindruckt war er von der ständigen Präsenz, Bereitschaft und Zuverlässigkeit der Feuerwehr, und er lobte den ehrenamtlichen Einsatz. Stadtbrandmeister Harald Sehl blickte auf die historische Entwicklung der Brandbekämpfung. Von der Römerzeit, als Hunderte von Sklaven bei Bränden eingesetzt wurden, schlug er den Bogen bis zur modernen Entwicklung des Feuerwehrwesens.

In Deutschland gab es die erste freiwillige Feuerwehr schon 1799. Im Anschluss eröffnete Ortsbrandmeister Olaf Haase die Ausstellung und lobte alle, die sich an der Vorbereitung und Ausstattung beteiligten. Uwe Schomburg und Michael Schröder dankte er für die Gestaltung sowie Annedore Sölter für Vermittlung und Anregungen. Bis Juli ist die umfangreiche Ausstellung im »Museum Grafschaft Dassel« zu sehen.oh