Ausschuss für Umwelt, Energie und Bau

Neue Optionen für die Oleburg

Verwaltung schlägt Öffnung der Straße vor | Anwohner geben Anregungen

Die Straße Oleburg als Verbindung zwischen Wolperstraße/Münsterstraße und Pastorenstraße ist seit über 20 Jahren als Fußgängerzone ­ein­gerichtet. Der Probebetrieb war zunächst nur für ein Jahr angedacht, nun läuft er schon seit 1993 – ein Zustand, an den sich die Anlieger weitgehend gewöhnt haben. Die Straße ist dabei immer noch nicht als Fußgängerzone gewidmet.

Einbeck. Aus Sicht des Fachbereichs Bauen, Planen, Umwelt entspricht die Gestaltung des Verkehrsraums nicht den Ansprüchen an eine Fußgängerzone. Die »Insellage« sei nicht mit dem städtebaulichen Konzept für die Entwicklung der Innenstadt zu vereinbaren, hieß es in der Verwaltungsvorlage. Fußgängerzonen seien oftmals durch Geschäfte und Restaurants im innerstädtischen Geschäftsbereich eingerichtet und hätten, bedingt durch ihren Belag und ihre Möblierung, eine hohe Aufenthaltsqualität – dies hat die Oleburg nicht.

Die Straße hat weiterhin einen klassischen Straßenquerschnitt. Dass es sich bei der Oleburg um eine Fußgängerzone handelt, ist im Straßenprofil nicht erkennbar. Vorgeschlagen wurden deshalb verschiedene Möglichkeiten für die zukünftige Gestaltung: eine Öffnung der Einbahnstraße in Richtung Pastorenstraße unter Beibehaltung des aktuellen Ausbauzustands, die Sanierung der Gehwege, eine Markierung von Längsparkstreifen und die Anlegung von Bauminseln bei Öffnung der Straße als Einbahnstraße Richtung Pastorenstraße zu Kosten von rund 25.000 Euro oder der Vollausbau mit Anlegung neuer Gehwege, einer gepflasterten Fahrbahn, Markierung von Längsparkplätze und Bauminseln zu Kosten von 215.000 Euro, wobei die Anlieger Straßenausbaubeiträge zahlen müssten.

Nicht empfohlen wurde die Beibehaltung des jetzigen Provisoriums, dafür müsse jetzt eine endgültige Lösung gefunden werden. Faktisch sei das keine Fußgängerzone, sondern ein verkehrsberuhigter Bereich, führte Frithjof Look aus. Es fehle die Sichtbarkeit einer Fußgängerzone im Straßenquerschnitt. Mit den Anliegern sei man dazu schon in einem konstruktiven Dialog. Bei einer Anliegerbeteiligung haben die Bewohner die erste Alternative mehrheitlich abgelehnt; die zweite Alternative würde von den meisten akzeptiert, verbunden mit verkehrsberuhigenden Maßnahmen. Bei Variante 3 würde ein Kostenanteil von knapp 120.000 Euro auf die zwölf Anlieger umzulegen sein. Eine Öffnung der Straße in zwei Richtungen unter Berücksichtigung verkehrsberuhigender Maßnahmen könnte Umwege und zusätzliche Emissionen vermindern.

Die SPD-Fraktion hatte zu Beginn der Sitzung vorgeschlagen, dieses Thema nicht hier, sondern im Stadtentwicklungsausschuss zu behandeln. Angesichts der Zuhörer aus der Straße war die CDU dafür, wenigstens mit der Diskussion zu beginnen – ohne, wie Ausschussvorsitzender Willi Teutsch vermittelte, einen Beschluss zu fassen.

In der Einwohnerfragestunde sprachen sich die Anlieger gegen eine Öffnung aus, schon gar nicht als Einbahnstraße – das würde große Umwege bedeuten für diejenigen, die beispielsweise direkt neben der Einmündung Pastorenstraße wohnten. Außerdem sei die Straße zu schmal für Bauminseln, hieß es. Angeregt wurde auch, ein grundsätzliches Konzept für die Verkehrsführung in diesem Gebiet zu erstellen. »Aber eigentlich wollen wir es so behalten, wie es ist«, sagten einige Anwohner.

Seit 1993 sei die Oleburg eine Fußgängerzone, und die Bewohner hätten mit der Begrünung ihrer Häuser und der Pflege der Fassaden dazu beigetragen, die Stadt zu verschönern. Falls die Straße geöffnet würde, seien sie dazu nicht mehr bereit, unter anderem, weil nicht genug Platz wäre. »Und wir stecken unser Geld lieber in unsere alten Fachwerkhäuser statt in die Pflasterung.« Außerdem sollte man die Umweltbelastungen bedenken, die durch das Befahren entstehen könnten.

Es gebe also, stellte Dirk Heitmüller, SPD, fest, noch Diskussionsbedarf mit den Anwohnern beziehungsweise über ein Gesamtkonzept. Vermeiden müsse man dabei unbedingt Parkplatzsuchverkehr, sondern überlegen, wie man es auch Besuchern einfacher machen könnte, durch die Stadt zu finden.

Jetzt wird das Thema im Stadtentwicklungsausschuss noch einmal diskutiert.ek