Obstbautage:

Neue Technik – mehr Naturschutz

Sprühgeräte mit Recycling-Verfahren ziehen Besucher in ihren Bann

Einbeck. »Niedersachsen ist und bleibt Agrarland Nummer eins«, sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil anlässlich seines Besuchs bei den Norddeutschen Obstbautagen, die von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen mit ihrer Obstbauversuchsanstalt (OVA) Jork, dem Obstbauversuchsring des Alten Landes (OVR) und der Fachgruppe Obstbau im Niedersächsischen Landvolk Mitte Februar veranstaltet wurden. Das Alte Land sei der Obstkorb der Nation, jeder dritte deutsche Apfel werde dort produziert – bei Bioäpfeln seien es sogar 50 Prozent. Mit Blick auf die Sondergebietsverordnung betonte Weil, dass aufgrund des dichten Netzes an Gräben spezielle Regelungen des Pflanzenschutzes notwendig seien, dass sich aber gezeigt habe, dass Obstbau und Naturschutz kein Widerspruch sein müssten.

Im Mittelpunkt der Messe stand der Pflanzenschutz: Ab diesem Monat soll die neue Bundesverordnung zum Pflanzenschutzmitteleinsatz in Kraft treten, Abdrift mindernde Pflanzenschutzgeräte waren des­halb bei den Besuchern hoch im Kurs. Der Einsatz neuer Technik ist ein weiterer Schritt zum Präzisionsobstbau, so die Landwirtschaftskammer. Einige Geräte, die auf der Messe gezeigt wurden, arbeiten beispielsweise mit Sensoren, die Lücken in den Baumreihen erkennen und demzufolge die Düsen abschalten. 1.500 Geräte gibt es im Alten Land, knapp 20 Prozent der Sprühgeräte müssten aufgrund der Verordnung ersetzt oder umgerüstet werden.Bei den 67. Norddeutschen Obstbautagen in Jork, der größten norddeutschen Obstbaumesse, präsentierten sich dieses Jahr über 200 Unternehmen und Institutionen der Obstwirtschaft mit Maschinen und Gerätetechnik, mit Obstbäumen, Bedarfs­artikeln und Dienstleistungen im Schwerpunkt Obstbau. Die Obstwirtschaft an der Niederelbe ist mit ihrem Kerngebiet, dem Alten Land, ein ­erfolgreicher regionaler Wirtschaftscluster, zu dem Produktion, angewandte Forschung, Beratung, Aus- und Weiterbildung, Absatz und Verwertung gehören.

Das Programm der Norddeutschen Obst­bautage spiegelt die Situation des Erwerbsobstbaus an der Niederelbe in der aktuellen Situation wider.lwk