Niedersächsische Musiktage starten mit »Leidenschaft«

Sparkassenstiftung, Sparkasse Einbeck und PS.SPEICHER stellen Programm für erstes September-Wochenende vor

Mit einem großartigen Auftakt beginnen die Niedersächsischen Musiktage 2016 in Einbeck. Die Besucher erwartet ein prall gefülltes Wochenende in der bis dahin fertiggestellten PS.Halle. Die beteiligten Partner, die Niedersächsische Sparkassenstiftung, die Sparkasse Einbeck und der PS.SPEICHER beziehungsweise die Kulturstiftung Kornhaus haben das Programm mit dem Titel »Leidenschaft« jetzt vorgestellt.

Einbeck. Er freue sich sehr auf das erste September-Wochenende, sagte Stifter Karl-Heinz Rehkopf. Man könne zeigen, was in der neuen PS.Halle möglich sei, und er sei zuversichtlich, dass die Konzerte nicht, wie bei der Grundsteinlegung gescherzt, in der Baustelle stattfinden müssten. Trotz einiger Probleme beim Legen der Fundamente sei man fast im Zeitplan.

Die Eröffnung in Einbeck am 3. und 4. September werde begleitet vom großen Engagement des PS.SPEICHERs, insbesondere von Karl-Heinz Rehkopf, aber auch von der Sparkasse Einbeck, hob Martina Fragge, Leiterin Kommunikation der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, hervor. Seit vielen Jahren sei die Sparkasse Einbeck Partner der Musiktage, alle zwei Jahre fand im Alten Rathaus ein besonderes Konzert statt, blickte der Vorstandsvorsitzende Stefan Beumer zurück. Mit der Stiftung sei es möglich, Spitzenmusik in den Regionen zu fördern. Das erste September-Wochenende sei diesmal etwas Besonderes – der Schauplatz Einbeck sei dem »Leuchtturm« PS.SPEICHER geschuldet. Die Sparkasse habe von Beginn an enge Verbundenheit gezeigt, und mit Stiftungsdirektorin Dr. Sabine Schormann sei man schnell einig gewesen, hier die Eröffnung zu feiern. Das Motto »Leidenschaft« sei doppelt passend, denn Karl-Heinz Rehkopf habe seine Sammlung mit Leidenschaft aufgebaut, und die Sparkasse setze sich mit Leidenschaft für die Region ein. »Uns hätte die alte Ausstellungshalle als Konzerthaus gereicht«, schmunzelte er, aber nun werde es ein neuer Ausstellungsraum mit Spitzentechnik für Veranstaltungen. »Damit können wir etwas zurückgeben, was Sie für Einbeck getan haben.« Mit Martin Grube komme ein Weltstar zur Eröffnung. Aber es gebe nicht nur einmal Top-Musik, sondern mit vielen regionalen Partnern habe man ein umfangreiches Programm erstellt. »Das strahlt in die Region aus.«

Mit neun Konzerten habe man die Konzertreihe vor 30 Jahren begonnen, jetzt seien es 50 Konzerte, die vier Wochen im Land zu erleben seien, so Martina Fragge. »Das Festival ist das Ergebnis von echter Teamarbeit, und es ist ein Erfolgsprojekt mit einer 90-prozentigen Auslastung, immer organisiert im Dreiklang von Sparkasse, Sparkassenstiftung und örtlichem Mitveranstalter.« Ein ganzes Eröffnungswochenende zu planen, habe sich seit einigen Jahren bewährt.

Sandra Hoffmann, Produktionsleitern der Musiktage, gab Einblicke ins Programm. So gibt es zum Einstieg einen musikalischen Stadtspaziergang, bei dem man »mit allen Sinnen« die Schönheiten der Fachwerkstadt Einbeck erleben kann. Vom PS.SPEICHER geht es in zwei Gruppen für etwa zwei Stunden an den »Sch(l)aufenstern« vorbei zum Eickeschen Haus, zur Senfmühle und zum Brauhaus. Unterwegs erklingt Musik von der Mendelssohn-Musikschule, es gibt eine Stärkung mit Einbecker Spezialitäten, und der Abschluss ist im Brauhaus. »Es war uns wichtig, dass wir hier nicht nur ein Konzert 'abwerfen', sondern Akteure vor Ort mit einbinden, gerade auch junge Künstler«, so Sandra Hoffmann. Die Zusammenarbeit sei intensiv und angenehm, alle seien sofort bereit gewesen, mit ins Boot zu kommen.

Das Eröffnungskonzert »Passion Percussion« beginnt am 3. September um 19 Uhr. Bevor der österreichische Schlagwerker Martin Grubinger sich der 15. Sinfonie von Dmirtri Schostakowitsch und den »Pléïades« von Iannis Xenakis widmet, musizieren Schüler der Berufsbildenden Schulen Einbeck auf einer »Schrottskulptur«. Schon seit fünf Wochen arbeiten Schüler aus einer Flüchtlingsklasse und angehende Erzieherinnen unter der technischen Leitung von Eberhard Schmah an diesem Objekt; Stephan Krause hat sie musikalisch beraten. Gebaut wird ein fünf Meter langer und zwei Meter hoher Pickup, der komplett bespielt werden kann. »Es haben sich schon sehr kreative Teams gebildet«, berichtet Eberhard Schmah von den bisherigen Arbeiten. Der Stargast könnte sich dabei schon mit einflechten, so die Planung. Beim Eröffnungskonzert von Martin Grubinger wirkt »The Percussive Planet Ensemble« mit Boris Brovtsyn, Violine, Alexey Stadler, Violoncello, und Per Rundberg, Klavier, mit. Der Abend ist zugleich die Eröffnungsfeier für die PS.Halle: »Das ist für uns, aber auch für die Künstler etwas Außergewöhnliches«, stellt Martina Fragge fest. Am Sonntag, 4. September, wird ab 10 Uhr in die Münsterkirche St. Alexandri zum musikalischen Gottesdienst eingeladen. Die Kantorei St. Alexandri singt dabei Ausschnitte aus Händels »Messias«. Kantorin Ulrike Hastedt, die die Aufführung leitet, hat sich bereiterklärt, auf dieses Datum hinzuarbeiten – eigentlich war die Aufführung erst für einen späteren Zeitpunkt geplant. Die Predigt hält Dr. Jochen Arnold, Leiter des Michaelis-Klosters in Hildesheim. Auch der Gottesdienst sei ein Element, das seit einigen Jahren gut ins Programm integriert sei, so die Organisatorin.

Anschließend heißt es »Vier Räder, eine Leidenschaft«: Ab 11.30 Uhr stehen Oldtimer im Mittelpunkt. In Kooperation mit dem Deutschen Automobil-Veteranen-Club gibt es eine Ausfahrt: entweder im eigenen Oldtimer, als Beifahrer oder als Passagier im historischen Bus. Ein Ziel der Route durchs Einbecker Umland ist Fredelsloh, Geburtsort von Karl-Heinz Rehkopf, wie Lothar Meyer-Mertel, Geschäftsführer des PS.SPEICHERs, verrät. Auf dem »Herbst-Hof« spielen und singen Julia Schilinski und Jakob Neubauer Lieder von Liebe und Tod. Beim Thema Oldtimer sei man natürlich gern eingestiegen, versichert Meyer-Mertel, gelte es doch, Lokalkolorit zu nutzen. Wenn alle schließlich beseelt zurück sind vom Ausflug ins Grüne, gibt es noch einmal »Pure Energie« mit dem Tingvall Trio. In der PS.Halle spielen die Jazzmusiker ab 15 Uhr ein gut einstündiges Konzert zum Ausklang des Wochenendes.

Weiterer Kooperationspartner ist das Stadtmuseum mit dem RadHaus: Wer eine Karte für ein Konzert erwirbt, hat während des Wochenendes kostenlosen Eintritt ins Museum.

»In Einbeck wird uns Begeisterung entgegengebracht, wir sind auf offene Türen gestoßen, viele haben Lust, dabei zu sein«, berichtet Martina Fragge über die Vorbereitungen. »Wir haben echte Freunde hier. Das Eröffnungswochenende wird ein Erfolg, es geht gar nicht anders«, ist sie sicher.

Der Kartenvorverkauf beginnt am 15.?Juni. Bis dahin ist noch Zeit, neugierig zu machen auf »Leidenschaft«, unter anderem mit einem »Sch(l)aufenster« in der Marktstraße, ehemals Markus-Moden. Hier ist eine Präsentation zu sehen, die die verschiedenen Aspekte des Programms beleuchtet. Karten wird es sowohl einzeln geben als auch im günstigen Paket für das gesamte Wochenende. Ziel bei der Preisgestaltung ist es seit jeher, Kulturgenuss für viele Interessierte möglich zu machen. »Einbeck und die Musiktage werden landesweit sehr präsent sein«, ist die Sparkassenstiftung überzeugt.ek