Paul-Gerhardt-Schule / Harz-Weser-Werkstätten

Inklusives Theaterstück begeisterte im Paulinum mehr als 200 Zuschauer

Dassel. Das Leben einer Prinzessin ist auch nicht mehr das, was es mal war. Galt es früher als sicher, dass Frau nach dem Küssen des ekeligen grünen Viehs mit einem Goldstück von Mann belohnt wurde, so zeigte die Aufführung »Der einzig wahre Froschkönig« von Sigrid Städtler an der Paul-Gerhardt-Schule, dass sich die Zeiten geändert haben. Die Theatergruppe des achten und neunten Jahrgangs hatte unter Leitung von Sigrid Städtler eine humorvolle Abwandlung des Grimmschen Märchens einstudiert. In Zusammenarbeit mit jungen Erwachsenen aus den Harz-Weser-Werkstätten wurde ein Stück auf die Bühne gebracht, das zeigte, wie Inklusion mit Kopf, Herz und Hand gelingen kann. Mehr als 200 Gäste waren ins Paulinum gekommen und spendeten viel Beifall.

Schulleiter Gerhard Wittkugel lobte die Theaterpädagogin, die seit den 1980er Jahren Aufführungen inszeniert. »Der einzig wahre Froschkönig« war ihre letzte eigene Produktion, sie geht in den verdienten Ruhestand. Das inklusive Theater der PGS wird sie im kommenden Schuljahr gern unterstützen. Ihre besondere Kreativität wurde beim präsentierten Stück deutlich. Eine Prinzessin sprach mit ihren Hofdamen über die zu erstellende Gästeliste sowie die verschiedenen Angebote, die der regionale Prinzen-Markt bereithält. Sie stellte fest, dass jeder Kandidat eine große Macke hatte. Keiner war der Richtige. Da müsse ein Wunder geschehen, meinten die Hofdamen. In der Folge ließ die Prinzessin ihre goldene Kugel in den Teich fallen. Davor wurde ein chronisch nörgelnder Prinz in einen Frosch verwandelt, weil er jeden beleidigt, den er trifft. Er findet sich schließlich im Teich zwischen lauter Goldfischen wieder und hofft auf Erlösung. Als die goldene Kugel in sein Gewässer fällt, hofft er, für seinen Bringdienst den erlösenden Kuss zu bekommen. Die Prinzessin weigert sich zunächst und beschimpft ihn.

Ein Rechtsanwalt tritt auf und verteidigt das Interesse vom Frosch. »Versprechen müssen gehalten werden«, so seine Devise. Erst als der König ein Machtwort spricht, erfolgt der Kuss, der Prinz ist wieder in Menschengestalt zu sehen. Auf die äußere Wandlung ist jedoch keine innere gefolgt. Der Prinz nörgelt immer noch an allem herum und beleidigt seine Mitmenschen. Seine Heiratsanträge stoßen auf Ablehnung. Des Königs Tochter hat schließlich eine Idee: Sie ruft die Fee herbei und lässt den undankbaren Junggesellen in eine ekelhafte schwarze Spinne verwandeln, die den Rest ihres Lebens in einem Einmachglas verbringen muss. So kann sie dem Unhold täglich eine ihrer schönsten Grimassen zeigen.

Es wirkten mit von der PGS Celina Marie Polz, Till-Moritz Strauß, Nele Tschentscher, Linda Oetzmann, Cara-Marie Dörries, Laura Christine Lühmann, Jannika Simon, Marlen Lotze, Lea Carlotta Querfurth, Chantal Seidel und Linda Oetzmann sowie von den HWW Stefanie Walsch, Maren Reichstein, Lothar Müller, Dörthe Siegel und Marc Schmidt.sts