PS-starke Helden und rasante Leidenschaft

Einbeck. Eine Menge PS sind schon gespeichert, mit einer neuen Sonderausstellung schaltet die Kulturstiftung jetzt den Turbo dazu: Am morgigen Sonnabend, 14. November, eröffnet eine Rennsportausstellung. »Tempo, Helden, Leidenschaft. Abenteuer Rennsport« versammelt knapp 40 spektakuläre Exponate. Hochkarätige Rennfahrzeuge zeichnen 100 Jahre Begeisterung für Geschwindigkeit, Mut und sportliche Höchstleistungen nach.

Die Ausstellung lässt eintauchen in die Faszination Rennsport. Auf fast 800 Quadratmetern Ausstellungsfläche in der unmittelbar an den PS.SPEICHER angrenzenden ehemaligen Halle der Firma Hoppert warten Siegertypen auf die Besucher:?Zu sehen ist unter anderem der Mercedes Grand Prix von 1908, die MA?Agusta, auf der Mike Hailwood 1962 Motorrad-Weltmeister wurde und der Hybrid-Sportwagenprototyp Audi R18 e-tron, Siegerfahrzeug 2013 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans - mit original Gebrauchsspuren, außerdem Nico Rosbergs Formel-1-Lenkrad.

»Wir halten uns und Sie auf Trab«, schmunzelte Karl-Heinz Rehkopf, Stifter und Vorsitzender des Stiftungsrates der Kulturstiftung Kornhaus, bei der Vorstellung der Ausstellung für die Presse. Die Halle könne man zum Teil aus dem eigenen Fundus bestücken, zum Teil seien es aber hochkarätige Leihgaben aus ganz Deutschland. Das sei, freute er sich, ein Zeichen, dass sich der PS.SPEICHER?in gut einem Jahr einen Namen gemacht habe. »Wir sind nicht mehr die kleinen Wilden aus Einbeck, das Möchtegern-Museum, sondern in der Szene angekommen. Man gesteht uns Gewicht zu.« Auch er selbst, verriet er, habe Rennsporterfahrung sammeln dürfen: zunächst als»Vertreter« seines Sohnes in einem Donkervoort, anschließend sogar selbst am Steuer. Das sei zwar nur ein Mini-Erlebnis gewesen, allerdings ein unglaubliches, und gewonnen habe das Team Rehkopf obendrein. Die umgebaute Hoppert-Halle biete nicht nur Platz für die Sonderausstellung, sondern man habe auch einen pädagogischen Bereich geschaffen, beispielsweise für Schulklassen, so PS.SPEICHER-Geschäftsführer Lothar Meyer-Mertel. Die Arbeitsgemeinschaft Ausstellung mit Sascha Fillies und Manfred E. Schulz habe mit Matthias Kaluza von ö_konzept eng zusammengearbeitet. Der Bereich Rennsport sei etwas, was sich die Besucher besonders gewünscht hätten, berichtete Matthias Kaluza. Anspruch sei es, Rennsportgeschichte umfassend darzustellen, Breitensport ebenso wie weniger Bekanntes, und als Sachse war für ihn klar:?»Die 6-Days gehören auch dazu.« »Ein roter Faden mit drei Strängen zieht sich durch das Konzept«, erläuterte er: Rennen, Helden, Motivation. Als Schwerpunkte wurden fünf bekannte Rennstrecken ausgewählt, und es gibt Infos zu prominenten Fahrern. Rennsport sei geprägt von vielen Emotionen, aber auch kritische Punkte wie Sicherheit oder Umweltaspekte würden nicht außer acht gelassen. Die Präsentation umfasst drei Zeitachsen: 1900 bis 1939, 1945 bis 1999 und ab 2000. Grand-Prix-Rennen, Formel-Sport, Motor-Grand-Prix, die Exponate sind entsprechend eingebettet An 16 Aktivstationen können die Besucher etwas erleben; allein 77 Minuten kann man für das Anschauen unterschiedlicher Filme einplanen.

Das Thema Rennsport sei eng mit dem SPEICHER-Motto der individuellen Mobilität auf Rädern verknüpft, so Sascha Fillies. Jetzt könne man noch mehr Pferdestärken speichern. Es sei schön, dass große Marken dafür bereitwillig ihre Depots geöffnet hätten. Die Laufzeit sei zunächst für zwölf Monate geplant, aber eine Verlängerung sei nicht ausgeschlossen, und immer wieder werde es Fahrzeug-Wechsel geben, um immer neue Geschichten erzählen zu können. »Wir sehen da noch eine starke Entwicklungslinie«, sind die Macher überzeugt. Ab morgen ist die Ausstellung zu den Öffnungszeiten des PS.SPEICHERs zu sehen.?Sie ist sowohl unabhängig von der Dauerausstellung zu besichtigen als auch in Kombination mit dem PS.SPEICHER.ek