Sinkende Bewerberzahl, hoher Bedarf

Zahl der Arbeitslosen gesunken | Quote in Einbeck bei 7 Prozent, landkreisweit bei 6,2 Prozent

Einbeck. Die Arbeitslosigkeit hat sich von April auf Mai in Einbeck um 66 auf 1.489 Personen verringert. Das waren 113 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Mai 7,0 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 7,5 Prozent. Dabei meldeten sich 282 Personen arbeitslos, sechs mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 347 Personen ihre Arbeitslosigkeit (plus 48). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 1.599 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 93 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 1.623 Abmeldungen von Arbeitslosen (minus 74).

Ohne Beschäftigung waren in Einbeck 862 Männer (30 weniger) und 627 Frauen (36 weniger). Einzeln aufgeschlüsselt waren das 130 15- bis 25-Jährige (vier mehr), 554 55-Jährige und älter (38 weniger), 678 Langzeitarbeitslose (53 weniger), 59 Schwerbehinderte (zehn weniger) und 209 Ausländer (zwei weniger).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Mai um 26 Stellen auf 310 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 92 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Mai 95 neue Arbeitsstellen, 15 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 397 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 34.

384 Personen und damit 25 weniger bezogen Leistungen von der Arbeitsagentur. Darunter waren 224 Männer (elf weniger) und 160 Frauen (14 weniger). Arbeitslosengeld erhielten 44 15- bis 25-Jährige (fünf weniger), 174 50-Jährige und älter (zwei weniger), 50 Langzeitarbeitslose (gleichbleibend), 24 Schwerbehinderte (einer mehr) sowie 36 Ausländer (einer mehr).

Um 41 Personen auf 1.105 verringert hat sich die Zahl derjenigen, die von Leistungen der Sozialagentur lebten. Das waren 638 Männer (19 weniger) und 467 Frauen (22 weniger). Hartz-IV bezogen 86 15- bis 25-Jährige (neun mehr), 380 50-Jährige und älter (36 weniger), 628 Langzeitarbeitslose (53 weniger), 35 Schwerbehinderte (elf weniger) und 173 Ausländer (drei weniger).

In Südniedersachsen brachte der Mai für den Arbeitsmarkt den erwarteten leichten saisonalen Aufwind: Erneut sank die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 314 beziehungsweise 2,1 Prozent auf 14.371. Das Arbeitsangebot kletterte mit 1.410 neuen Arbeitsofferten im Mai und 3.684 offenen Stellen im Bestand auf einen neuen Höchstwert. Sinkende Bewerberzahlen bei gleichbleibend hohem Bedarf stellen in der Region die Personalabteilungen der Betriebe bei der Mitarbeitersuche vor Herausforderungen.

Denn den Betrieben stehen nicht nur insgesamt weniger Bewerber zur Verfügung, es fehlt vielmehr insbesondere an Fachkräften, die in einigen Berufen kaum noch unter den Arbeitslosen zu finden sind. »Das Problem bei der Vermittlung liegt darin, dass etwa 80 Prozent der Stellenangebote sich an gut qualifizierte Arbeitnehmer richten, die mindestens eine Berufsausbildung abgeschlossen haben. Knapp 47 Prozent der Arbeitslosen im Agenturbezirk gelten jedoch als ungelernt«, erläuterte Klaus-Dieter Gläser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Göttingen, die Lage auf dem Arbeitsmarkt.

Um den Fachkräftebedarf der Betriebe decken zu können, müssten, so der Agenturchef, alle Ressourcen genutzt werden. Neben der Qualifizierung von Arbeitslosen und Flüchtlingen gehe es darum, Frauen und Männer nach der Familienphase wieder in den Beruf zurückzuholen. Betriebe hätten bezüglich der Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse an der einen oder anderen Stelle bestimmt noch nicht alle Möglichkeiten zu Ende gedacht.

Einheitlich sank die Zahl der Arbeitslosen in den drei zum Agenturbezirk Göttingen zählenden Landkreisen Göttingen, Northeim und Osterode, sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der deutlichste Rückgang war im Landkreis Northeim zu verbuchen: Hier sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 137 beziehungsweise 3,1 Prozent auf 4.328. Gegenüber Mai 2015 waren 301 beziehungsweise 6,5 Prozent weniger Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 6,2 Prozent und damit 0,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Göttingen beträgt 5,9 Prozent, im Landkreis Osterode 6,4 Prozent.sts