Spuren im Herzen hinterlassen
Ursula Radvan und Ingrid Brümmer als Leiterinnen des Frauenkreises verabschiedet
Einbeck. In der Regel am ersten Montag im Monat trifft sich der Frauenkreis im Gemeindehaus in der Lessingstraße. Die nachmittäglichen Treffen haben immer ein Thema. Dazu werden oft Referenten eingeladen. Aber auch das gemütliche Zusammensein wird von den Teilnehmenden sehr geschätzt. Neben den thematischen Impulsen bleibt genügend Zeit zum Kaffeetrinken und Klönen. Einmal im Jahr wird eine Ausfahrt zu einem besonderen Ziel geplant.
Jetzt feierte der Frauenkreis sein Jahresfest. Ursula Radvan berichtete, dass es seit mittlerweile 80 Jahren den Frauenkreis der Münstergemeinde gibt. Unter dem Namen Frauenhilfe wurde er durch Superintendent Wendebourg ins Leben gerufen. Im ersten Jahrzehnt seines Bestehens gab es große Veränderungen in der Frauenarbeit, denn die Freiheit der Kirche wurde durch die Nationalsozialisten eingeschränkt. Um Frauen eine weitere Teilnahme zu ermöglichen, wurde die Frauenhilfe ins Frauenwerk überführt.
Damit bestand die gemeindliche Frauenarbeit weiter, die Strukturen änderten sich, nicht aber die Inhalte. Die Treffen fanden jeden ersten Montag im Monat statt, Themen aus unterschiedlichen Bereichen wurden behandelt. Schwierige Zeiten habe der Frauenkreis überstanden, so Radvan, die Frauen stellten sich aber immer den Anforderungen, beispielsweise in der Nachkriegszeit mit der Betreuung von Flüchtlingen.
Vor 14 Jahren übernahmen Radvan und Brümmer die Leitung des Frauenkreises. Stelleneinsparungen erforderten Umstrukturierungen. Wichtig sei die Zugewandtheit gewesen, die der Frauenkreis durch Pastor Stasch und Pastor Konnerth erlebt habe, so Radvan weiter. Jede Teilnehmerin habe ihre eigene Geschichte mit dem Frauenkreis, gemeinsam habe man ein Stück des Lebensweges zurückgelegt, und dafür bedankte sich Ursula Radvan bei den Teilnehmerinnen.
Sie erinnerte an die Themen, die den Jahresrhythmus des Frauenkreises geprägt haben – die kirchlichen Feste wie Ostern, aber auch der Weltgebetstag, bei dem man verschiedene Länder kennenlernte. Gemeinsam wurde gesungen mit Ulrike Hastedt oder Bettina Scherer, Inge Hüttig brachte den Damen die Kapellen im Altkreis näher oder informierte über Mascha Kaléko. Diavorträge von Hellmut Hainski oder die Auseinandersetzung mit Annette von Droste-Hülshoff standen ebenfalls auf dem Programm. Weitere Themen waren der DRK-Hausnotruf, Apfelsorten oder die Kartoffel.
An die Ausflüge erinnerte Ingrid Brümmer. Teilweise war man ganze Tage lang unterwegs, im letzten Jahr war es ein Halbtagsausflug. Ziele waren unter anderem Brakel, Meinbrexen, die Hämelschenburg, das Stift Fischbeck, das Kloster Wöltingerode oder das Kloster Volkenroda. Das Kloster Loccum wurde besucht, letztens ging es nach Duderstadt. In Kürze führt eine Fahrt mit der Kapellengemeinde nach Erfurt. Rückblickend konnte Brümmer feststellen, dass immer »unvergleichlich gute Stimmung« bei den Ausflügen geherrscht habe.
Abschließend bedankten sich die Frauenkreis-Leiterinnen bei Wolfgang Henrich für die Musik, bei Helga Lammerich, Doris Gremmel und Annedore Bolik für die Unterstützung. Mit einem Gedicht und einem umgedichteten Lied sagten die Frauenkreislerinnen Danke zu ihren beiden Leiterinnen.
Pastor Daniel Konnerth griff in seiner Andacht im Frauenkreis das Kirchentags-Motto auf. »Damit wir klug werden«. Er machte deutlich, dass das Leben, der Glaube und das Handeln begrenzt sei. Im Wissen um diese Grenzen brauche man Gottes Hilfe.
Die Arbeit des Frauenkreises wird fortgesetzt: Annedore Bolik, Wilma Henrich, Dagmar Baur-Burg und Karin Scholz werden künftig den Frauenkreis leiten. Erstes Treffen nach der Sommerpause ist am 7. September.sts