Sternsinger bringen Segen Gottes zu den Menschen

Unter dem Motto »Respekt für Dich, Respekt für mich, Respekt für andere in Bolivien und weltweit« | Start am Sonntag

»Respekt für Dich, Respekt für mich, Respekt für andere in Bolivien und weltweit« – so lautet das Motto der diesjährigen Sternsinger-Aktion. Am Sonntag, 27. Dezember, werden die Sternsinger im Familien­gottesdienst ab 10 Uhr in der St. Josefs-Kirche ausgesendet. Dann machen sie sich auf den Weg, den Segen zu den Menschen zu bringen. In diesem Jahr sammelt die Schar, zu der auch evangelische Christen und Kinder anderer Religionen gehören, für eine Fußballschule in El Alto in Brasilien.

Einbeck. »Respekt für Dich, Respekt für mich, Respekt für andere in Bolivien und weltweit« – so lautet das Motto der diesjährigen Sternsinger-Aktion. Am  kommenden Sonntag, 27. Dezember, werden die Sternsinger im Familiengottesdienst ab 10 Uhr in der St. Josefs-Kirche ausgesendet. Dann machen sie sich auf den Weg, den Segen zu den Menschen zu bringen. In diesem Jahr sammelt die Schar, zu der auch evangelische Christen und Kinder anderer Religionen gehören, für eine Fußballschule in El Alto in Brasilien.

Das Beispielland der diesjährigen Aktion Dreikönigssingen ist Bolivien. Die Sternsinger engagieren sich im aktuellen Beispielland Bolivien ganz konkret dafür, dass Diskriminierung und Ausgrenzung überwunden werden. In zahlreichen Projekten werden Kinder und Jugendliche unabhängig von ihrer Herkunft gefördert, werden Vorurteile abgebaut und junge Menschen ermutigt, ihre Identität zu finden. Beispiel ist eine Fußballschule des Projekts Palliri, das mit Sternsinger-Spenden unterstützt wird.

Das diesjährige Motto »Respekt für dich, für mich, für andere« unterstreicht, dass viel zu oft Menschen wegen ihrer Herkunft, ihres Aussehens oder ihrer Nationalität ausgegrenzt werden. Doch Gottes guter Segen gilt für alle – ohne Unterschied. Dafür setzen die Sternsinger ein Zeichen und schreiben an die Türen der Menschen: Christus segne dieses Haus.

Kern des Leittextes zum Dreikönigssingen ist die Erzählung vom barmherzigen Samariter (Lukas 10, 25-37). Respekt bedeutet Rücksicht nehmen, sich umschauen und fähig sein, sich anderen zuzuwenden. Die Wertschätzung und der Respekt gegen- über Menschen mit anderen religiösen und nicht-religiösen Grundüberzeugungen sollen angesichts des fundamentalistischen Terrors und der fremdenfeindlichen Reaktionen heutzutage besonders betont werden. Vor wenigen Tagen hat Papst Franziskus ein Heiliges Jahr als »Jubiläum der Barmherzigkeit« eröffnet. Er betont, dass die Lehre der Kirche nur ein einziges Ziel hat, nämlich dem Menschen zu dienen – und zwar dem Menschen in jeder Lebenslage, in all seinen Krankheiten und in all seinen Bedürfnissen. Und neben der Forderung nach Gerechtigkeit setzt sich Papst Franziskus vor allem ein für Barmherzigkeit. Er erhebt seine Stimme – wie auch die Sternsinger – in diesem Jahr besonders für Menschen indigener Herkunft, die in ihren Heimatländern diskriminiert werden.Bolivien zählt zu den ärmsten Ländern Südamerikas. Fast jeder zweite Bolivianer lebt unter der Armutsgrenze. Betroffen ist vor allem die Landbevölkerung. In der Hoffnung auf bessere Lebensbedingungen, Bildungs- und Arbeitsperspektiven, ziehen immer mehr Familien vom Land in die Städte. Dort werden die Neuankömmlinge oft ausgegrenzt und diskriminiert. Viele schämen sich für ihre Herkunft, ihre Kleidung und ihre Sprache – um dazuzugehören, passen sie sich an. Die eigene Kultur und Tradition gehen dabei oft verloren. Nicht selten zerbrechen darunter familiäre Strukturen: Viele Väter verlassen ihre Familien, andere flüchten in den Alkohol, misshandeln Frau und Kinder.Das Sternsinger-Projekt Palliri in der Millionenstadt El Alto kümmert sich um genau diese Familien und hilft ihnen, Schwierigkeiten zu überwinden. In einem Kindergarten, einem Jugendzentrum und einer Fußballschule werden etwa 400 Kinder und Jugendliche liebevoll betreut. Die »Fundacion Palliri« macht die Jungen und Mädchen stark für das Leben in der Großstadt: Sie vermittelt ihnen Werte wie Selbstvertrauen, Teamgeist und Respekt für ihr Gegenüber.

Respekt, Integration und Selbstbewusstsein – das sind Eckpfeiler der Arbeit von Palliri. Im Palliri-Kindergarten werden 120 Kinder betreut, 215 Kinder und Jugendliche besuchen regelmäßig das Palliri-Zentrum, wo sie ihre Hausaufgaben machen können und an Freizeitaktivitäten teilnehmen. In der Palliri-Fußballschule trainieren an vier Tagen die Woche rund 100 Jungen und Mädchen, natürlich gibt es auch Turniere. Palliri legt großen Wert auf die pädagogische Arbeit: Die Kinder sollen verstehen, welche Chancen sie mit einer Ausbildung haben und wie sie sich vor schlechten Einflüssen schützen können. Durch das gemeinsame Fußballspielen lernen sie, fair miteinander umzugehen. Sie erleben Teamgeist und Durchhaltevermögen. Mit Hilfe des Sports leistet Palliri einen umfassenden Ansatz zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen in El Alto und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der gesamten Region.

45 Mitarbeiter und Freiwillige tragen dazu bei, dass Palliri mit seinem umfangreichen Angebot mehr als 400 Kindern und ihren Familien in El Alto wirksam und nachhaltig helfen kann. Die »Fundacion Palliri« ist seit vielen Jahren bewährter Projektpartner des Kindermissionswerks. Seit zwei Jahrzehnten unterstützt die Nichtregierungsorganisation Menschen, die in extremer Armut leben. Das Kindermissionswerk fördert das Projekt mit 19.000 Euro.

Für die bolivianischen Kinder setzen sich die Sternsinger in Einbeck und Dassel ein, damit zeigen sie Solidarität mit Kindern weltweit. Die Einbecker Sternsinger werden am 29. Dezember den Segen in das Alte Rathaus bringen. Bis zum 6. Januar werden sie unterwegs sein, im Dankgottesdienst ab 18 Uhr wird die gesammelte Summe bekannt gegeben.sts