Gedenken im Kerzenschein:

Trauer teilen mit Thiais

Einbeck. Zu einem stillen Gedenken für die Opfer der Terroranschläge in Paris hatten die Einbecker Friedensfrauen auf den Marktplatz eingeladen. Mit brennenden Kerzen hielten sie dort in großer Runde inne, um der Toten und Verletzten zu gedenken. »Thiais ist unsere Partnerstadt, und schon aus diesem Grund sollten wir mit unseren französischen Freunden die Trauer teilen«, hieß es dazu. »Für das Miteinander aller Kulturen« und »Zum Gedenken aller Anschlagsopfer« stand auf Transparenten, die die Teilnehmer dazu mitgebracht hatten. Der stellvertretende Bürgermeister Alexander Kloss machte in seiner eindrucksvollen Ansprache Fassungslosigkeit deutlich, aber auch Mitgefühl. Über den Satz »Ich verstehe die Welt nicht mehr« habe er in den letzten Tagen viel nachdenken müssen.

Die schrecklichen, unvorstellbaren Ereignisse in Paris vom Freitagabend ließen die Menschen rund um den Globus erstarren. Sprachlos sei er angesichts einer Welle von Hass und Gewalt gegenüber friedlichen feiernden Menschen, sprachlos darüber, dass das mitten in  Europa, in der Stadt der Liebe, geschehe – und damit unmittelbar vor den Augen der Einbecker Freunde in Thiais.

Aber er sei auch sprachlos, wie sich einige Medien auf die Bilder toter und verletzter Menschen stürzten und für jeden sichtbar verbreiteten. Wenn ­Leichen, Schreie und Schusswechsel auf Video festgehalten würden, falle es schwer, Orientierung und Haltung zu bewahren. »Umso dankbarer bin ich daher der Einladung der Einbecker Friedensfrauen gefolgt, um einen Moment innezuhalten.« Die Gedanken und Gebete seien in diesem Moment bei jenen Menschen, denen kein Licht leuchte, die, vielleicht sogar allein, in der Dunkelheit stehen und den schmerzlichen Verlust eines lieben Menschen spüren müssten, – sie seien damit auch zum Opfer von Terror und Gewalt geworden. »Unsere stillen Grüße gehen nach Thiais, wo wir unsere Freunde in der Trauer um die Pariser Anschläge mit uns vereint wissen.« Es sei sicher gut, in diesem Moment sprachlos zu sein. »Aber es liegt an uns allen, dass aus dieser Sprachlosigkeit keine Hoffnungslosigkeit wird«, sagte der stellvertretende Bürgermeister.ek