Vergnügliche »Balkonszene«

»Crème frech«-Komödie spielt erneut im »Theater im Hinterhof«

Einbeck. »Crème frech«, das Theaterprojekt Einbeck, präsentierte »Die Balkonszene«, eine Komödie von John Chapman und Anthony Marriott, in der »TangoBrücke«. Eine weitere Aufführung ist vorgesehen für Sonntag, 15. Mai, ab 19 Uhr im Theater im Hinterhof, Altendorfer Straße 31.

Das Stück nimmt die Zuschauer mit in ein Partnerschafts-Vermittlungs-Büro, besetzt mit richtigen Menschen, die versuchen, ihre Kundinnen und Kunden an den Mann oder an die Frau zu bringen. In der Komödie sind es die Schwestern Constance Beauchamp und Gloria Cummings, die sich mehr oder weniger hingebungsvoll um ihre Klientel kümmern, tatkräftig unterstützt von einer resoluten, wenn auch leicht verwirrten Reinigungskraft, einer dynamischen Assistentin mit Durchblick und einer neu verpflichteten Angestellten aus dem EU-Ausland, die sich um hauswirtschaftliche Angelegenheiten kümmern soll, aber noch einige Sprachprobleme bewältigen muss. Und dann kommt Jeremy Grover, ein Kunde, dem bisher noch nicht die passende Partnerin vermittelt werden konnte, nicht zuletzt deshalb, weil er manchmal lieber auf die Toilette flüchtet, als sich auf eine Bekanntschaft einzulassen. Aber nun hat er sich verliebt, und zwar in eine Frau, die ihm so schöne Briefe geschrieben hat, dass er sich einfach verlieben musste. Zumindest glaubt er an diese Briefe. Und er ist hartnäckig gegenüber seiner neuen Liebe. Das hat er wohl in seinem Berufsfeld gelernt, der Stadtverwaltung. Er ist aber auch einfallsreich. Kein Wunder, denn er hält sich für einen Dichter. Da die von ihm ersehnte Zukünftige aber nichts von ihm wissen will, zieht er alle Register. Der Balkon spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn er lässt ungeahnte Verhaltensmuster zu. Auch die anderen Klientinnen und Klienten des Vermittlungs-Instituts wollen zu ihrem Recht kommen. Schließlich haben sie sich registrieren lassen, um die Partnerin oder den Partner fürs Leben zu finden. Mrs. Meadows hat als Gegenleistung immerhin einen kleinen Garten und ihre Kochkünste zu bieten, Mrs. Millibend will sich gleich um mehrere junge Männer kümmern, und Reverend Finch möchte anglikanischer Bischof werden und ist überzeugt davon, dass er zu diesem Zweck unbedingt verheiratet sein muss. Zumindest hat ihm das sein zukünftiger Vorgänger geraten.

Durch die sich verwirrende Situation folgt bald eine Überraschung nach der anderen. Der Earl of Harpenden, mit den Leiterinnen des Instituts bekannt, wird gezwungen, Dinge zu tun, die er nie tun wollte. Hill, Sergeant der Mordkommission, kann das Etablissement, in das er hineingerät, nicht richtig einschätzen und handelt, skeptisch und misstrauisch, wie er nun einmal ist, äußerst eigentümlich.

Reservierungen für die spritzig-leichte Komödie der jungen Akteure unter der Leitung von Rolf-D. Bartels, sind erforderlich.oh