»Verständnis für unsere tolle Natur im Leinetal wecken«

Einbeck. »Besuchen – beobachten – bewahren – schützen«: Ein Paradies für Vogelbeobachtungen ist das Europäische Vogelschutzgebiet im Leinetal zwischen Einbeck und Northeim. Die Feuchtwiesenlandschaft bietet mit den sonst selten gewordenen Lebensräumen zahllosen Vogelarten Rast- und Brutmöglichkeiten. Jetzt gibt es für die Leinepolder und das Erleben der artenreichen Natur Online-Hilfestellung. Unter www.naturerlebnis-leinepolder.de finden Interessierte umfangreiche Informationen. Die Seite wurde von den Naturscouts Leinetal und der gemeinnützigen Genossenschaft naturgucker.de im Rahmen des umfassenden Konzepts der Besucherinformation und -lenkung gestaltet; eingebunden ist auch der Landkreis Northeim. Die AKB Stiftung Einbeck hat die Erstellung finanziell unterstützt. Thomas Spieker, Vorsitzender der Naturscouts, Stefan Munzinger von naturgucker.de und Michael Büchting von der AKB Stiftung (von links) haben die Seite vorgestellt. »Wir wollen Menschen für die Natur und ihre Beobachtung begeistern«, so ihr gemeinsames Bestreben. Die Naturscouts freuen sich, dass sie mit der Stiftung einen Partner gefunden haben, der ihnen seit rund zwei Jahren verbunden ist. Unter anderem wurde das Besucherleitsystem unterstützt, ebenso die Beschilderung der Beobachtungspunkte. Nun gibt es Sponsoring bei der Darstellung mit modernen Medien. »Wenn wir die Flächen schützen möchten, müssen wir die Menschen mitnehmen und sie überzeugen durch Nähe zur Natur«, betont Thomas Spieker. Mit ihren Führungen ist das den 2012 gegründeten Naturscouts bisher hervorragend gelungen: Für Naturbeo-bachtungen durch Vereine, Gruppen, Touristen, Kindergärten oder Schulen sind bisher 22 Naturscouts ausgebildet worden. Sie haben dafür eine einjährige, tiefgreifende Ausbildung absolviert. Die Natur schützen und die schöne Landschaft zeigen – dabei sollen die Besucher gelenkt werden, und sowohl die Beschilderung als auch die Homepage tragen dazu bei. »Wir sind sehr dankbar, dass die AKB Stiftung das möglich macht.« Über die naturgucker.de wird die Seite mit  Inhalten versorgt: »Wir stellen das Gebiet dar, zeigen, was es Besonderes gibt, etwa Wachtelkönig oder Nachtigall, und machen deutlich, wo der Besucher etwas sehen kann.« Dabei wird insbesondere auf Besichtigungspunkte verwiesen. Es gibt aber auch Informationen zu Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft.

Wer als Tourist kommt, freut sich über künftige Hinweise zu weiteren Sehenswürdigkeiten der Region, und eine App ist noch geplant. Besucher sollen sich wohlfühlen, Bewohner das Naturschutzgebiet als Teil ihrer Heimat ansehen, das ist der Wunsch aller Beteiligten. »Naturgucken schafft Wissen und macht Spaß«, heißt es auf der Seite, und das bedeute, die Natur zu schätzen, aber nicht zu stören. Die vorgegebenen Wege sollten deshalb nicht verlassen werden. Das muss aber auch gar nicht sein, denn »der Turm an der Geschiebesperre bei Hollenstedt ist eine Traum-Beobachtungsstelle«, weiß der Experte.

Die Beobachtung lohnt sich das ganze Jahr über, gerade aber zu Zeiten des Vogelzuges. Aktuelle Sichtungen können eingestellt beziehungsweise verlinkt werden. »Wir haben eine tolle Natur hier, und wir möchten Verständnis dafür wecken, dass sie Schutz braucht«, wünschen sich Thomas Spieker, Michael Büchting und Stefan Munzinger. Sie sind sicher, dass sie mit gut aufbereiteten Informationen dabei mehr Erfolg haben als mit Verbotsschildern.ek