Vieles umgesetzt, vieles geplant im Geschichtsverein

Jahreshauptversammlung | Gramatzki-Buch zum Chorgestühl in Kürze | Mehr als 600 Besucher bei Vorträgen

Einbeck. Stadtgeschichts-Vermittlung an Kinder und Jugendliche und das Erscheinen des Gramatzki- Buches zum Chorgestühl der Münsterkirche, das sind einige der nächsten Projekte des Einbecker Geschichtsvereins. Das Buch sei bereits im Druck, berichtete die Vorsitzende des Einbecker Geschichtsvereins, Dr. Elke Heege, bei der Jahresversammlung im Hotel »Panorama«.

Die redaktionelle Bearbeitung übernahmen die Vorstandsmitglieder Susanne Gerdes, Dagmar Koch, Willi Hoppe und Udo Strohmeier. Der frühere, bereits verstorbene Dasseler Lehrer Horst Gramatzki hatte sich ausführlich mit dem Alexandri-Chorgestühl befasst.

Außerdem wird eine Festschrift geplant für 2017, zum 60. Geburtstag von Dr. Andreas Heege, früherer Einbecker Stadtarchäologe. Weiter arbeitet der Vorstand an einem Projekt zur zeitgemäßen Vermittlung von Stadtgeschichte für Kinder. Die weitere Förderung des Museums, finanzielle Unterstützung bei fotografischer Sicherung von Zeitungen und einem Denkmalkataster sind ebenfalls geplant. Ein Projekt des Heimatvereins Holtershausen wird unterstützt, bei dem unbekannte Urkunden zum Ort im Staatsarchiv Wolfenbüttel ausgewertet werden. Mit Schülern der Paul-Gerhardt-Schule fertigte Vorstandsmitglied und Stadtarchäologe Dr. Stefan Teuber in einer Projektwoche ein Bronze-Modell des Tiedexer Tores an, für das er Sponsorenunterstützung einwerben konnte, berichtete Dr. Heege den fast 90 Anwesenden in ihrem Jahresbericht. Der Verein bezuschusste dies. Im Internet gibt es dazu einen Kurzfilm. Das Museum schaffte, mit Unterstützung des Vereins, einen größeren Flachbildfernseher für den Biertreck-Film an sowie einen Ersatz-Beamer.

Im Juli traf man sich mit den Geschichtsvereins-Mitgliedern aus Artern, die einen Besuch in einem Kupferschiefer-Bergbau sowie im Rosarium hervorragend vorbereitet hatten. Elke Heege und Gerald Strohmeier nahmen an der Feier zum 25. Partnerschafts- Jubiläum in Artern teil. Eine der Vorstandssitzungen fand in Lüthorst statt mit einem Besuch des Wilhelm-Busch-Pfades, den sie nur empfehlen könne, stellte Dr. Heege anerkennend fest. Arbeit und Zeit investierten Leonhard Wolf und Gerald Strohmeier in eine »Inventur« und Durchforstung von Unterlagen im Vereinsbüro. Sämtlichen Vorstandskollegen dankte sie für die gute Zusammenarbeit: »Möge es genauso konstruktiv weitergehen.« Der Verein hat jetzt 484 Mitglieder. Elf verstarben, 15 traten aus Alters- oder anderen Gründen aus, neun Beitritte sind zu verzeichnen.

Eine Generationenfrage sei dies, auch in anderen Vereinen, meinte Dr. Heege. Viele junge Leute würden oft lieber projektbezogen arbeiten, statt sich an einen Verein zu binden. Die Themen und Referenten der Vorträge stellte sie nochmals vor. Für die gut besuchten Vorträge habe sich die Teichenweg-Schule als Veranstaltungsort etabliert, für die Fahrten-Rückblicke der Bahnhof Salzderhelden. Hier findet der nächste Rückblick am Donnerstag, 3. März, ab 15.30 Uhr statt. Die Vorträge des vergangenen Jahres wurden von über 600 Zuhörern besucht, freute sich Schatzmeister Leonhard Wolf. Zu den am besten besuchten gehörten die Gaststätten-Vorträge von Walter- Wilhelm Funcke. Für die Vorbereitung der Fahrten dankte Dr. Heege mit Blumen und Präsent Evelin Vollmer und Marion Bartels. Vollmer sei auch in die Fußstapfen von Marie-Luise Mennecke getreten und habe eine ausgebuchte Krakau-Reise organisiert.

Die erste Tagesfahrt steht bereits am 17. März auf dem Programm (Näheres folgt). Weiterer Dank ging für dessen umfassendes Engagement und die Begleitung der Arbeit Stiftung Eickesches Haus an Hellmut Hainski, die »wandelnde Stadtgeschichte Einbecks«, sowie an Gerd Hillebrecht für die Homepage-Arbeit und Walter-Wilhelm Funcke für den Kontakt mit dem Geschichtsverein in Artern und seine Vorträge. In seinem Kassenbericht wies Wolf auf das 125-jährige Vereins-Jubiläum im Jahr 2020 hin, für das man ab 2017 Rücklagen bilden wolle.

Dieter Bartram und Dieter Jungesblut amtierten als Kassenprüfer. Jungesblut bescheinigte Wolf eine hervorragende Kassenführung. Dem gesamten Vorstand wurde Entlastung erteilt. Für den ausscheidenden Bartram wurde als neuer Kassenprüfer Stefan Hainski hinzugewählt. Schließlich meldete sich Jobst Ernst aus Bodenwerder zu Wort. Er erinnerte erneut an den »sehr vernachlässigten« Münsterfriedhof (»EM« berichtete in 2015) sowie an seine schriftliche Bitte an den Geschichtsverein, sich dieses Themas anzunehmen. Die Erhaltung dieser Grabmäler müsste auch im Interesse des Vereins sein. Dr. Heege stellte fest, dass dies noch nicht beraten wurde, dass auch der Garnisonsfriedhof Pflege verdiene und dass sie mit Schulen in Kontakt stehe, um die historische Bedeutung der Friedhöfe zu erfassen. Dazu gehöre eine Bestandsaufnahme: »Wir suchen Mitstreiter, die sich daran beteiligen«.

Martin Keil von der »TangoBrücke« wies auf den Verein Kultur-Stammtisch hin, der sich an wechselnden Orten trifft, sowie die Bedeutung stärkerer Vernetzung von Vereinen in Einbeck Den Regularien folgte, nach einem Imbiss, ein Vortrag zu den kürzlich verlegten »Stolpersteinen« (Bericht siehe unten).des