»Villa Wuff« stellt sich für Zukunft auf

Jahreshauptversammlung mit Berichten und Wahlen | Probleme bei Fundtieren

Einbeck. Im vergangenen Jahr drohte dem Einbecker Tierschutzverein »Villa Wuff« die Insolvenz, berichtete Vorsitzender Thomas Schlachter, bei der Jahreshauptversammlung des Vereins. Durch viele Spender und diverse Aktionen konnte dies bis Weihnachten abgewendet werden. Einer der Gründe für die prekäre Lage war der »dramatische« Spendenrückgang im Jahresverlauf.

Seither diskutiert der Vorstand über Maßnahmen, um den finanziellen Bestand des Vereins mit seinen mehr als 400 Mitgliedern über einen längeren Zeitraum zu sichern, so Schlachter, damit die Krise nicht wieder entsteht. Ein spezieller Ansatz, die Kündigung der Freihundvereinbarung mit der Stadt Einbeck, wurde bereits im vergangenen Herbst durchgeführt. Der stellvertretende Vorsitzende Thomas Döhrel habe damals festgestellt, dass bei den Fundtieren der Verein mehr Geld ausgebe, als er durch den »Findlingsgroschen« der Stadt erhalte. Sozusagen wurde das eigene Vereinsvermögen benutzt, um kommunale Aufgaben zu übernehmen und zu subventionieren.

Weiter bat er die Mitglieder, die Umstellung auf SEPA zu beachten und dem Vorstand die E-Mail-Adressen mitzuteilen, um den Informationsfluss zu beschleunigen sowie eventuell einen Newsletter einzurichten.Döhrel erklärte, dass man bis Ende des vergangenen Jahres 3.000 Euro von der Stadt für die Fundtiere bekommen habe, um sie tierärztlich zu versorgen sowie Sozialisierungsarbeit zu leisten. Da dies die reellen Kosten nicht decke, habe der Verein der Stadt vorgeschlagen, jedes Tier nach Aufwand einzeln abzurechnen. Da dies keine Zustimmung fand, wurde der Vertrag mit der Stadt gekündigt, so dass Fundlinge jetzt zum Tierschutzverein nach Northeim kommen. Da unter anderem der Vereinszweck der »Villa Wuff« der Tierschutz sei, so Döhrel, hoffe man weiter auf eine Vereinbarung mit der Stadt Einbeck.Um den Vorstand personell für die Zukunft auszurichten, wurde einer Satzungsänderung zugestimmt. Zukünftig besteht der Vorstand aus dem Vorsitzenden, seinem Stellvertreter, dem Schatzmeister und bis zu vier Beisitzern. Die jeweiligen Aufgaben werden im Geschäftsverteilungsplan geregelt.Kerstin Hirche-Schönborn und Günter Raasch bescheinigten Schatzmeisterin Heike Jäger eine gute Kassenführung, so dass sie und der Vorstand Entlastung erhielten. Wiedergewählt wurden Vorsitzender Thomas Schlachter, Stellvertreter Thomas Döhrel und Schatzmeisterin Heike Jäger. Beisitzer sind Doris Grote sowie Katrin Niedrig. Jasmin Woyder wurde mit einem Präsent verabschiedet, und Michael Kusch löst Günter Raasch als Kassenprüfer ab.

Tierwartin Katrin Niedrig berichtete über 72 vermittelte Hunde, 52 Nager, zwei Wellensittiche und drei Wasserschildkröten. Weiter ging sie auf einige erfolgreiche Vermittlungen ein, und sie bedauerte die Zunahme der illegalen Einfuhr von Hunden. Anstatt Tiere zu importieren, sollte eher in die Länder gespendet und die Kastration vor Ort unterstützt werden, um der planlosen Vermehrung entgegenzutreten. Sie wunderte sich über die »Herzlosigkeit« von einigen Menschen, die Tiere aussetzen oder zu Beispiel Kaninchen in einem engen Vogelkäfig »entsorgen«.

Ein besonderes Projekt stellte Vikarin Elisabeth Schwenke vor. Da sie am Tierschutz interessiert sei, habe sie in Absprache mit Daniel Konnerth und Thomas Döhrel die Idee eines Gottesdienstes für Mensch und Tier, also für Hundhalter samt ihres Hundes entwickelt. Da die Vierbeiner ebenfalls ein Teil der Schöpfung sind, habe sie bewusst die Stimmung und das Ambiente der Münsterkirche für den Gottesdienst, der im Juli oder August sein soll, gewählt.mru