Adventsgottesdienst mit Musik und Abschlussgesang unter freiem Himmel

Markoldendorf. Menschen in Abständen auf einer Wiese neben einer Kirche, die auf ein Blatt Papier schauen? Das Besondere an dem Foto kann man nicht sehen: Es sind Menschen, die, begleitet von Trompeter Ole Schmidt, singen. Ermöglicht haben diesen Höhepunkt die Planer in Markoldendorf zum Abschluss des musikalischen Gottesdiensts. Dieser fand mit Pastorin Sarah Coenen am zweiten Advent in der Martinskriche statt. Unter Berücksichtigung der Hygieneauflagen war die Kirche sehr gut besucht.

»Vom Himmel hoch« an der Orgel, in einer Bach-Bearbeitung, gespielt von Kathrin Kantner aus Rotenkirchen, bildete den Anfang. Den Kirchenraum füllende Kläge brachten »Advent ist ein Leuchten«, »We are the World« und »All Of Me« mit Stefan Guhl aus Relliehausen am Klavier und Ole Schmidt aus Göttingen mit der Trompete. Astrid Becker aus Markoldendorf spielte auf der Geige, begleitet von Guhl »Ich weiß nicht, was soll es bedeuten«, »Go tell it on the Mountains« und »Green Sleeves«.

Nur für den Fotografen stellten sie sich hier zu dritt auf. Am Schluss durfte für die vier Künstler und Könner auch applaudiert werden, erklärte Coenen und ein Dankes-Präsent gab es ebenfalls. Eine weitere geplante Geigerin hatte abgesagt, weil sie und ihre Familie sich bis zum Fest in freiwillige Isolation begeben haben, um Heiligabend mit den Großeltern feiern zu können. Die Lesung von Ulrike Beismann behandelte das fünfte Kapitel aus dem Jakobus-Brief: »... Ebenso geduldig sollt auch ihr sein.

Macht euer Herz stark, denn die Ankunft des Herrn steht nahe bevor.« Geduld, das treffe den Nerv der Zeit, sagte die Pastorin in ihrer Predigt. »Geduld fällt schwer, wenn man nicht weiß, wie lange.« Den ersten Christen sei klar gewesen, wenn Gott komme, sei dieses Leben vorbei. In der heutigen Radikalität denke man das nicht mehr. Aber jedes Jahr aufs Neue werde in der Adventszeit die Sehnsucht nach der Heilung der Welt wach und so, als ereigne sich alles zum ersten Mal. Die Herzen stärken, wie Jakobus es ausdrückte, bedeute auch, sich zu freuen, an dem, was noch möglich sei: Kerzen, Adventsmusik, Geschichten des Glaubens und das bewusste Wahrnehmen, dass die Beziehungsmenschen einem fehlen. Kantners Orgelspiel beendete diesen Teil.

Jeder fand dann draußen auf der Wiese blau markierte Stehplätze in Abständen. So konnten alle gemeinsam, natürlich mit Masken, »Macht hoch die Tür« singen. Wenn man das sagen darf bei einem Gottesdienst: Beeindruckend organisiert und gelungen.des

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