Ausschuss für Bauen, Planung, Sanierung und Umwelt

Alarm erfolgt noch per Drucklufthorn

Neue Anlage für Kleeblattgrundschule | 30.000 Euro für Technik fürs Sollingbad

Dassel. Neue Technik braucht das Dasseler Sollingbad. Mit knapper Mehrheit votierte der Bau-, Planungs-, Sanierungs- und Umweltausschuss dafür, in das Bad zu investieren. Und da die Markoldendorfer Grundschule bei Alarm noch mit einem Drucklufthorn die Schüler zusammenruft, muss hier nun in eine Alarmierungsanlage investiert werden.

Die wichtigste Aufgabe beim Betrieb der städtischen Bäder ist die Bereitstellung einer jederzeit garantiert hygienisch einwandfreien Wasserqualität. Diese Qualität wird in beiden Bädern durch den täglichen Frischwasserzusatz und die Wasserdesinfektion mittels Chlorgas gewährleistet.Die Steuerung der Wasserdesinfektion erfolgt über eine spezielle Mess- und Regeltechnik (MRT). Hauptaufgabe der MRT ist die Messung von pH-Wert und Desinfektionsmittelgehalt im Wasser. So wird beispielsweise beim Absinken des Desinfektionsmittels die fehlende Menge automatisch nachdosiert.

Im Freibad Dassel ist nun die MRT erneuerungsbedürftig. Bei regelmäßiger Wartung rechnet man mit einer Betriebszeit von rund zehn Jahren für eine MRT in öffentlichen Bädern dieser Größenordnung. Diese Nutzungsdauer ist im Freibad Dassel überschritten. Die die Wasseraufbereitung des Freibades Dassel betreuende Fachfirma hat bereits im November 2016 darauf hingewiesen, dass die MRT und die zugehörigen Chlorsonden durch den Hersteller nicht mehr gewartet werden können.

Nach einer Störung im August dieses Jahres wurde ergänzend darauf hingewiesen, dass die vorhandenen Geräte aufgrund des Alters nicht instandgesetzt werden können, da keine Verschleiß- oder Ersatzteile mehr verfügbar sind. Die Betriebsbereitschaft der Anlage konnte jedoch noch einmal über eine Neuprogrammierung der MRT und den Einbau von Restbeständen an Ersatzteilen hergestellt werden.

Bei der nächsten Störung der Anlage droht ein längerer Stillstand des Badebetriebes. Ohne funktionierende MRT kann das Bad nicht genutzt werden, da eine Wasseraufbereitung entsprechend nicht gewährleistet ist.

Bei einer Beauftragung der Erneuerung der MRT nach einem Ausfall in der Saison muss neben der Lieferzeit der Geräte auch die Verfügbarkeit der für einen Austausch in Frage kommenden Fachbetriebe einkalkuliert werden, erklärte die Verwaltung. Ein Austausch der Technik vor Saisonbeginn schaffe Betriebssicherheit für die Badesaison.

Neben einem Austausch der MRT für die Wasserdesinfektion über Chlor durch den Einsatz von Chlorgas kommt auch die Erneuerung der gesamten Desinfektionsanlage in Betracht. Neben der Nutzung des (nicht ungefährlichen) Chlorgases setzt sich verstärkt eine Desinfektion mittels Calciumhypochlorit durch. Hierbei handelt es sich um Tabletten-Anlagen in denen statt Chlorgas Calciumhypochlorit-Drops eingesetzt werden: Wasser wird mit Hochdruck auf die Tabletten gesprüht, dies löst das Chlor und gelangt somit direkt in das Wasser. Die Zugabe von Säure entfällt und schließt somit die Gefahr der Chlorgasbildung aus. Vollautomatisch werden alle Prozesse ständig überwacht.

Für eine Calciumhypochlorit-Desinfektion ist jedoch eine andere MRT als für Chlorgas erforderlich. Die jetzt anstehende MRT-Erneuerung wäre daher ein möglicher Zeitpunkt, sollte eine Umstellung von Chlorgas auf die einfachere Calciumhypochlorit-Desinfektion erwogen werden. Die Kosten der MRT seien annähernd gleich, hieß es. Es käme in diesem Fall jedoch die Anlagentechnik hinzu. Ein Angebot hierüber wurde bislang nicht eingeholt. Es kann jedoch damit gerechnet werden, dass die Kosten der Anlagentechnik mindestens den Kosten der MRT entsprechend und die Investition damit doppelt so teuer wäre. Die Kosten der Erneuerung der MRT für die vorhandene Chlorgas-Desinfektion hat das die Anlage betreuende Fachunternehmen mit 15.200 Euro brutto geschätzt.

Helmut Dörger, SPD, erinnerte daran, dass man viel Geld in die Hand genommen habe, um das Bad zu erhalten. In eine alte Anlage wollte er nicht weiter investieren, sprach sich für die Umstellung der Wasserdesinfektion aus. Werner Richter, Grüne, merkte erneut kritisch an, dass bisher noch kein Angebot für die neue Technik eingeholt worden sei. Aber auch er sprach sich für die neue Technik aus.

Dass die Anlagen in den beiden Bäder sicher seien, stellte der Fachbereichsleiter Bau & Ordnung, Volker Fuchs, heraus. Ob man auch Kosten sparen könne, fragte Karl Hütte, UBW. Die Betriebskosten schätzte Fuchs als annähernd gleich ein. Jobst Volger, CDU, bemängelte fehlendes Engagement des Fördervereins. Er befürchtete weitere notwendige Investitionen in das Dasseler Freibad. Seiner Meinung nach habe die Investition noch ein Jahr Zeit. Rolf Albrecht, SPD, aber stellte den Antrag, 30.000 Euro für die neue Technik in 2018 einzuplanen. Mit fünf Ja- und vier Gegenstimmen wurde der Antrag angenommen.

Die Schulbaurichtlinie schreibt für Schulen eine Alarmierungsanlage vor. In der Grundschule Dassel ist eine vorhanden, in Markoldendorf gibt es ein manuell zu betätigendes Drucklufthorn. Rund 30.000 Euro wird der Einbau einer Alarmierungsanlage in der Kleeblattgrundschule kosten. Dem stimmte der Ausschuss einstimmig zu.sts

Dassel

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