Angebot für Bewegung, Inklusion und Begegnung

Harz-Weser-Werke Dassel weihen neuen Bewegungsparcours ein | Offen für alle, jederzeit zugänglich

Zehn hochwertige ­Geräte stehen auf dem Bewegungspar­cours zur Verfügung, unter anderem dieser ­Rudertrainer. Das ­Gelände ist für alle Interessierten jederzeit ­zugänglich als Ort von ­Aktivität und Begeg­nung sowie Inklusion.

Dassel. Es macht Spaß, es ist vielseitig, es ist ein Angebot, das Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zusammenführt und zu Bewegung in frischer Luft einlädt, rund um die Uhr, gedacht für alle Interessierten: Die Harz-Weser-Werke (HWW) in Dassel haben ihren inklusiven Bewegungsparcours nun offiziell eröffnet. Zehn Geräte, die in unterschiedlicher Intensivität genutzt werden können und die verschiedene Muskeln trainieren, stehen zur Verfügung.

Bewegungsanleitungen gibt es zum Nachlesen beziehungsweise sind die Geräte selbsterklärend. Der Weg, daran erinnerten Geschäftsführer Ditmar Hartmann und der Leiter der Werkstatt in Dassel, Ulrich Beyer, sei nicht leicht gewesen, aber mit guter Unterstützung habe man Hindernisse aus dem Weg geräumt.

Bereits jetzt großesInteresse zu erkennen

Zunächst ließ die Trommelgruppe aus Osterode die Turnhalle beben, in der die offiziellen Worte gesprochen wurden; viel Beifall gab es auch für die Tanzgruppen mit Cheerleader-Puscheln beziehungsweise in Ganzkörper-Anzügen in den neuen Harz-Weser-Farben. »Alles außer gewöhnlich« laute das Motto der Harz-Weser-Werke, erinnerte Ditmar Hartmann, und das gelte für die Menschen und die Dinge, die man hier tue – der inklusive Parcours zähle dazu. Beim Begriff Inklusion fehle ihm häufig die Umsetzung. Hier hingegen sei das gelungen: Man habe in einjähriger Bauzeit ein inklusives, barrierefreies und generationenübergreifendes Bewegungsangebot geschaffen. Das sei auch eine Erweiterung des Freizeitangebots in Dassel. Bereits jetzt sei sehr großes Interesse zu erkennen. Hier werde soziale Interaktion von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen ermöglicht. Das sei ein Aspekt, wenn es darum gehe, die Werkstatt-Standorte weiter zu öffnen, wobei man in Dassel ohnehin gut eingebunden sein. Gemeinsame Bewegung ermögliche den Abbau von Vorurteilen. Wenn man dieses Ziel erreiche, sei man glücklich. In der Region werde einiges geboten, aber einen solchen inklusiven Ort der Begegnung gebe es noch nicht. Bewegung und aktive Gesundheitsvorsorge, fuhr er fort, würden immer wichtiger. Mit dem Parcours könne man das gute vorhandene Sportangebot noch besser machen beziehungsweise erweitern, Vitalität und motorische ­Fähigkeiten würden gefördert. Er sehe darin auch eine Bereicherung der kommunalen Infrastruktur, sagte Hartmann. Das Weserbergland, das er wunderbar finde, habe seiner Ansicht nach zu wenig Touristen – das müsse nicht so bleiben, und auch dazu könne man mit dem Angebot beitragen: Weserbergland statt Mallorca. Die Stadt Dassel werde etwas davon haben. Kurzum: Es mache den Menschen Lust, in die Region zu kommen. Auch für interne Fort- und Weiterbildung sei der Parcours zu ­nutzen. Als Sportangebot in der pädagogischen Arbeit sei dies – bisher – ein eher ungewöhn­liches Projekt. Schwierig sei das Angehen aufgrund der bürokratische Hürden gewesen, die man überwinden musste: Viele hätten HWW dabei aber unter die Arme gegriffen.

Der stellvertretende Landrat Christian Grascha betonte, der Landkreis habe sich gern an der Förderung des Projekts beteiligt. Es helfe der gesamten Region. Sport habe eine soziale Funktion in der Gesellschaft, wenn die Menschen sich begegnen könnten. Das trage dazu bei, dass man sich kennen und respektieren lerne, und dazu biete der Parcours eine große Chance. Auch er hoffe, so Grascha, auf eine Außenwirkung, die möglichst viele Besucher anziehe.

Ein Bewegungsparcours sei gut, ein inklusiver Klasse und ein stets zugänglicher »einfach super«

Eine gute Kooperation gebe es seit langem mit der Stadt Dassel, so Geschäftsführer Hartmann, und Bürgermeister Gerhard Melching bestätigte das. Ein Bewegungsparcours sei gut, ein inklusiver Parcours sei Klasse, und dass er für alle jederzeit zugänglich sei, das sei »einfach eine super Idee.« Er dankte den Harz-Weser-Werken, dass sie das verwirklicht hätten. Die Stadt habe sich gern daran beteiligt. Auch im Namen der Lokalen Aktionsgruppe Harzweserland gratulierte er zur Eröffnung. Die Förderanträge seien tatsächlich sehr aufwendig gewesen, Bürokratie in Perfektion, aber die Harz-Weser-Werke hätten auch da fachliche Kompetenz gezeigt. Es begeistere ihn vor allem, dass das Angebot öffentlich nutzbar sei, betonte Melching. Die Touristen würden keine Stadt- und Landkreisgrenzen wahrnehmen, sondern sie wollten Gegend erleben. In diesem Sinne sei das neue Angebot auch für die Gäste sinnvoll. »Vielen Dank, dass Sie sich so eingesetzt haben.«

Dankbar und ein bisschen stolz sei man zu dieser Einweihung, stellte Ulrich Beyer fest. Der Leiter der Werkstatt betonte, das der inklusive Bewegungsparcours tatsächlich »alles, außer gewöhnlich« sei. Entstanden sei er aus einer »banalen Idee« 2017, nämlich der Frage, wie man Bewegungsangebote weiterentwickeln könne. Werkstätten seien verpflichtet, begleitende Angebote für die persönliche Entwicklung zu machen.

Die Tanzgruppen hätten die Bedeutung soeben vor Augen geführt. Die motorischen Fähigkeiten der Mitarbeiter würden verbessert, und sie entwickelten mehr Vertrauen in die eigene Kompetenz. Die Idee sei weiterentwickelt worden, um Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zusammenzuführen. Alle Interessierten, einzeln oder in Gruppen, Jung und Alt seien willkommen. Man habe so den inklusiven Gedanken umgesetzt und etwas mit innovativem Charakter geschaffen, einzigartig in der Region. Der Abbau von Berührungsängsten sei immer noch notwendig, und hier trage man zu Akzeptanz und Toleranz bei.

Sport sei von jeher ein Katalysator dafür. Ohne LEADER-Förderung sowie Landkreis und Stadt hätte man die Idee nicht realisieren können, deshalb ging sein Dank auch in diese Richtung. Die soliden Geräte sind von Playfit, die Firma Schuchart hat das Gelände hergerichtet. Geschaffen wurden ein Ort der Bewegung und eine Erholungsfläche, die Menschen zusammenführe – ein Beweis, wie sehr die Werke Stadt und Region verbunden seien.

»Spielerisch fit« lautet das Motto

Es stehen zehn Geräte zur Verfügung: Beintrainer, Ganzkörpertrainer, Rückentrainer, Duplex-Schultertrainer, Rollstuhltrainer, ein Armfahrrad, das im Stehen und auch vom Rollstuhl aus im Sitzen genutzt werden kann, ein Rücken-Massage-Gerät, ein Sitzfahrrad, ein Gleichgewichtstrainer und – als Besonderheit in einem solchen Freiluftparcours – ein Rudertrainer. »Spielerisch fit« lautet das Motto. Für alle Geräte gibt es allgemeine Übungshinweise sowie Anleitungen in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Ein Kursangebot, geleitet von HWW-Mitarbeitern, beginnt in der kommenden Woche für Gruppen und Einzelpersonen: mittwochs von 10.30 bis 11.30 Uhr und freitags von 13 bis 14 Uhr. Der Parcours befindet sich am Maschweg hinter dem HWW-Gelände. Der Eingang ist in der linken Ecke des Besucherparkplatzes, der Weg ist ausgeschildert.ek

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