Anneliese Bartels liest wieder im Gemeindesaal

Dassel. Am Mittwoch, 26. Oktober, liest Anneliese Bartels ab 19 Uhr im Gemeindesaal in der Ballerstraße neue Geschichten aus dem alten Dassel. Es wird hierzu eingeladen. Wer heute durch Dassel geht, muss die vielen leeren Schaufenster und manches verfallende Haus erblicken und ahnt nur noch, dass hier noch vor wenigen Jahrzehnten blühendes Leben herrschte. Sie wird in Erinnerung rufen, dass Dassel vor gerade einmal 60 Jahren ein richtiges Theater hatte und die Bürger ein reichhaltiges Kulturprogramm geboten bekamen.

Man kann sich heute kaum noch vorstellen, dass hier bundesweit berühmte Künstler und Ensembles aufgetreten sind und dass die Ilmebahn die zahlreichen Besucher nach Dassel beförderte und der Saal fast immer gut besetzt gewesen ist. Damals konnte man noch mit handgeschriebenen Plakaten werben. In dieser Nachkriegszeit gab es noch die Bäckerei Erich Holtgraefe, und man konnte dort gemütlich Kaffe trinken.

Kalle Pipeus war gerade aus der russischen Gefangenschaft zurückgekommen. Und Friedrich Lückes Böttcherei war ein blühender Betrieb. Bei Anni Nagel in der Neuen Straße kaufte man noch Schlüpfer und Trikotagen. Hanni Rumpeltin war mit einem amerikanischen Soldaten nach Amerika gegangen, und wo stand doch das Haus der Rumpeltins? So führt Bartels auch in die weitere Vergangenheit. Sie wird erzählen von den Rumpeltins, die den Rest eines Stadtturm in der Südmauer bewohnten und von »Aleppo« Gattermann, dem Maschinenschlosser in der Relliehäuser Straße. Auch über den Radfahrerverein ist noch einiges nachzutragen.

Wer weiß noch, dass man bei Willi Jornitz schonende Zahnbehandlung erfuhr und Plomben für solide Preise bekam? Schließlich widmet sich ein Beitrag dem Burgberg, wo vielleicht für Dassel vor 1.000 Jahren alles angefangen haben mag. Es ist nicht mehr lange hin, da wird man das 700-jährige Bestehen der Stadt Dassel feiern können. Anneliese Bartels erinnert an die letzte Feier zum 675. Jahrestag.oh