Dassel. Im Museum »Grafschaft Dassel« wird am Mittwoch, 17. August, ab 17 Uhr eine spannende und zugleich pikante Geschichte zu Gehör gebracht. Voriges Jahr berichtete Anneliese Bartels aus dem Leben und Wirken von Elisabeth von Calenberg, Herzogin von Braunschweig und Lüneburg, im Museum. Elisabeth, die bekennende Protestantin hatte in der Familie ihres Ehemannes Erich I. keinen leichten Stand. Das lag nicht allein daran, dass sie sich mit ihrem Bekenntnis gegenüber den katholischen Welfen zu wehren hatte, sondern dass auch machtpolitische Interessen der Familie gegenüber dem Hause Calenberg sie unter Druck setzten.

Besonders aggressiv war in dieser Hinsicht Heinrich der Jüngere, ein Vetter Erichs I. Heinrich II. galt als fromm, kaisertreu und sehr berechnend. In seiner Machtgier hatte er sich oft sehr skrupellos verhalten, wie etwa in der Hildesheimer Stiftsfehde. Er kannte auch keine Skrupel gegenüber seiner Ehefrau Marie von Württemberg, die er systematisch betrog. Geradezu romanhaft ist daher die Geschichte über Eva von Trott, die Mätresse des wilden Herzogs, über die Annemarie Bartels vorlesen wird. Martin Luther verachtete den Herzog als »Hans Worst«.

Der aber hakte sein Tun sicher als politische Notwendigkeit ab, denn es ging ja auch um seine Nachfolger. Somit berührt die Lesung die großen Themen Macht, Liebe und Leid. Der Förderverein lädt zu dieser amüsanten und bildenden Nachmittagsstunde ein.oh