Dassel. Die Sommersitzung des Rates der Stadt Dassel war schnell vorbei – es gab keinen Beratungsbedarf, aber eine Überraschung: Der Bürgermeister der Partnergemeinde Möckern, Frank von Holly, verabschiedete sich. Zunächst aber hatten die Kommunalpolitiker abzustimmen: Das Ehrenbeamtenverhältnis des Stadtbrandmeisters Harald Sehl endet heute. Sehl ist seit dem 23. Januar 2004 Stadtbrandmeister der Stadt Dassel. Das Stadtkommando hat vorgeschlagen, Sehl zum Ehrenstadtbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Dassel zu ernennen. Über die Verleihung der Ehrenbezeichnung entscheidet der Rat der Stadt Dassel, und das tat er einstimmig. Der Vorschlag komme nicht von ungefähr, unterstrich Bürgermeister Sven Wolter. Sehl sei ein »kommunikativer und lösungsorientierter Mensch mit Durchsetzungsstärke«. Er habe das Amt des Stadtbrandmeisters hervorragend ausgefüllt. Ludolf von Dassel, Perspektive, ergänzte, dass Sehl zudem der dienstälteste Stadtbrandmeister mit drei Wahlperioden sei.

Angenommen wurden bereits Spenden: rund 306 Euro Arbeitslohn für Arbeiten im Freibad von Jens Ebbighausen und rund 460 Euro für zwei Kühlschränke für den Lauenberger Zeltplatz von Familie Elwischger.

Der Verwaltungsausschuss hat die Entschädigungen für die Helfer der kommenden Wahl festgelegt: 35 Euro für den Wahlvorstand, 30 Euro für den Schriftführer und 25 Euro für die übrigen Wahlhelfer.

An der Verbesserung der Sireneninfrastruktur wird festgehalten: Die Beauftragung der gemeldeten Sirenen soll bis Ende des Jahres erfolgen, auch wenn die Förderung noch nicht bewilligt ist.

Bürgermeister Wolter teilte mit, dass das Corona-Testzentrum zum Pflanzenmarkt hin umgezogen ist, das Angebot werde zunächst bis Mitte Juli bestehen bleiben. Ab Juli sind die Tests kostenpflichtig.

Weiteres Thema war der Digitalpakt Schulen, hier standen 118.000 Euro bereit. Bis Sommer 2021 erfolgte der Ausbau der Netze in beiden Grundschulen. Nach Lieferschwierigkeiten seien nun die Arbeiten abgeschlossen. Gefördert wurden zudem Leihgeräte für Lehrkräfte. Die Grundschule Dassel ist nun mit acht, die Grundschule Markoldendorf mit zehn Geräten ausgestattet.

Frank von Holly, viele Jahre Bürgermeister von Dassels Partnerstadt Möckern wird zum 8. Juli aus dem Amt scheiden. Am 9. November 1990 wurde der Vertrag über die Städtefreundschaft unterzeichnet. Die Städtefreundschaft jähre sich damit in diesem Jahr zum 32. Mal. Das ist ein Zeitraum, den der Bürgermeister persönlich aufgrund seines Alters nicht einmal in Gänze bewusst überblicken kann. Er könne immer nur erahnen und versuchen nachzuempfinden, was es bedeute, dass Deutschland, dass Brüder und Schwestern nicht nur ideologisch, sondern auch tatsächlich durch eine schier unüberwindbare Grenze getrennt waren. Es gebe Orte, an denen man diese Teilung als Stück deutsch-deutscher Geschichte noch erleben kann. »Freundschaft aber kennt keine Grenzen.« Frank von Holly habe sich von Anfang in seiner Tätigkeit als Bauamtsleiter der Stadt Möckern, später als Bürgermeister um eine intensive Pflege dieser Freundschaft verdient gemacht. Dieser Einsatz über diesen langen, langen Zeitraum sei absolut bemerkenswert. Im Namen von Rat und Verwaltung dankte Wolter für diese Verdienste und übergab ein Präsent mit Spezialitäten aus der Region, darunter auch das neue Getränk »Dasseler Holly«

Bürgermeister von Holly blickte auf Erfolge in Möckern zurück und sagte, dass sie zum Teil auch Dassel zu verdanken seien. Möckern habe eine gute gesamtwirtschaftliche Entwicklung durchgemacht. Und aus der Partnerschaft sei tiefe Freundschaft geworden: »Ich habe viel gelernt.« Von Holly erinnerte an die frühen Akteure der Partnerschaft wie Dr. Udo Rönnecke (früher Bürgermeister Möckern), Friedel Washausen (früher Stadtdirektor Dassel) oder Gustav Rojahn (früher ehrenamtlicher Bürgermeister Dassel).

Von Holly bedankte sich für die »große Partnerschaft«. Und in diesem Zuge zeichnete er den ehemaligen Bürgermeister Gerhard Melching mit der Ehrennadel der Stadt Möckern aus. Melching habe sich für die Partnerschaft besonders engagiert und immer wieder neue Impulse eingebracht. »Ordentlich zusammen zuarbeiten und sich auszutauschen«, habe ihm Spaß gemacht, so Melching. Mit dem Broilerfest hätten die Möckeraner viel für die Freundschaft getan, Dassel habe so etwas nicht bieten können. Bei den Besuchen habe man viel sehen und besichtigen können, und so hätten auch die Dasseler von den Möckeranern lernen können. Mit einem Möckeraner Ansteck-Pin wurden alle Ratsmitglieder bedacht. Der Ratsvorsitzende Ludolf von Dassel, Perspektive, erinnerte an gute Gelegenheiten, sich gegenseitig kennenzulernen und zu verstehen: »Dankeschön für die Freundschaft«.sts