Das wird ein »ganz, ganz bunter Wald«

Kleeblattgrundschule Markoldendorf freut sich über Schulwald  | Im November werden Bäume gesetzt

Die ersten drei Bäume, die gepflanzt wurden, sind Obstbäume.

Markoldendorf. 290 Bäume und 250 Sträucher werden im November gepflanzt – in der Nähe der Markoldendorfer Kläranlage entsteht auf rund 2.000 Quadratmetern der neue Schulwald der Mark­oldendorfer Kleeblattgundschule – unter fach­licher Anleitung des Naturschutzbeauftragten Gert Habermann und mit Unterstützung der Stiftung »Zukunft Wald«.

Geringe Pacht

Die Idee für den Schulwald hat der Markoldendorfer Ortsbürgermeister Uwe Jahns vor etwa 1,5 Jahren entwickelt. Er hat Kontakt mit der Stiftung »Zukunft Wald«, Schulleiter Philipp Trompell und den Lehrkräften Jutta Jahns und Ulrike Was­hausen aufgenommen. Sie waren begeistert. Ein geeignetes Areal wurde etwa 1.000 Meter entfernt von der Schule in der Nähe der Kläranlage gefunden. Der Eigentümer war zur Verpachtung bereit, nun wurde der Kooperationsvertrag zwischen Stiftung, Stadt und Grundschule unterzeichnet. Die jährlichen Pachtkosten in Höhe von 80 Euro im Jahr übernimmt der Ortsrat. Jahns verriet aber, dass es bereits Menschen gibt, die die Pacht spenden möchten. Mit dem Schulwald möchte Jahns den Kindern Natur und Umwelt ins Bewusstsein holen – denn immer mehr Splittergärten würden von der Elterngeneration angelegt, bemängelt er.

Unterschiedliche Baumsorten

Schulleiter Trompell dankte der Stadt, dem Naturschutzbeauftragten Gert Habermann, dem Ortsrat und der Stiftung. Nun habe die Schule die Möglichkeit, sich in zwei Richtungen weiter zu entwickeln, sagte er. Da sei zum einen die Digitalisierung und andrerseits eine handfeste, lebendige Perspektive mit dem Schulwald. Per Film oder App hole man sich die ganze Welt ins Klassenzimmer – allerdings in 2D und durch eine Glasscheibe. Als Ergänzung dazu werde nun ein Wald voller Lebewesen und Prozesse gepflanzt, der wächst – auch wenn der Strom ausfällt. In Anlehnung an Martin Luther, mit dem sich die Viertklässler gerade befassen, unterstrich Trompell, dass in einer Welt, die sich für manche anfühle, als würde sie untergehen, die Kleeblattgrundschule nun Apfelbäume pflanze.

»Das ist ein Projekt für euch«, sagte Elisabeth Hüsing, Direktorin der Stiftung »Zukunft Wald«, in Richtung der Kleeblattgrundschüler. Sie werden im November mit dem Naturschutzbeauftragten Gert Habermann unter anderem Roterle, Flatterulme, Spitz- und Bergahorn, den Gemeinen Schneeball, Weiß- und Sanddorn in die Erde bringen. Hüsing forderte die Kinder auf: »Macht das Beste daraus.« Dass ein »ganz, ganz bunter Wald« entstehen werde, unterstrich Habermann.Über dieses langfristige Projekt freute sich auch Dassels Bürgermeister Gerhard Melching.

Zehnter Schulwald landkreisweit

Partner ist die Stiftung »Zukunft Wald«, die seit 2011 Schulwälder gegen den Klimawandel pflanzt. Die Stiftung handelt nach dem Grundsatz »Global denken – lokal handeln« und so tragen die Schüler mit den Aufforstungen aktiv zur Co2-Reduzierung bei, fördern die biolo­gische Artenvielfalt und leisten einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Schulwälder sind ideale Freilandlaboratorien und erlauben es, Entwicklungen der Umwelt über lange Zeiträume zu beobachten. Im »grünen Klassenzimmer« können Themen wie biologische Vielfalt, Klimaschutz, Ökosystem beziehungsweise Lebensraum Wald oder gesellschaftliche Funktionen des Waldes nachhaltig und fächerübergreifend behandelt werden. Die schulische Umweltbildung erhält für die Schüler durch die praktische Arbeit und die Verantwortung für den Schulwald einen hohen Stellenwert.

Die Stiftung »Zukunft Wald« bietet in allen Projektphasen die nötige fachliche und finanzielle Unterstützung. Ein 30-jähriger Nutzungsvertrag garantiert den Schulen darüber hinaus eine langfristige waldbezogene Umwelt- und Naturschutzarbeit im neuen Schulwald. Das Markoldendorfer Projekt ist der 63. Schulwald in Niedersachsen, landkreisweit der zehnte.sts

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