»Dassel ist eine zweite Heimat für mich«
Ehemaliger Kunstlehrer der PGS stellt frühere Dasseler Stadtansichten im Rathaus aus
Dassel. »Sie zeigen uns Bilder aus dem alten Dassel und damit verschönern Sie unseren Sitzungssaal«, dankte Melching dem Maler. Im Gegensatz zu den üblichen Künstlern, die meist aus der Nähe kämen und Eindrücke aus der Ferne vorstellen würden, sei es in diesem Fall genau andersherum, so Melching. Damit nahm der Dasseler Bürgermeister Bezug auf den Lebenslauf des Künstlers, der, aus dem italienischen Bisaccia stammend, Ende der siebziger Jahre als Kunstlehrer an der Paul-Gerhardt-Schule tätig war, und nun in Kanada lebt. Kontakt hielt Castelluccio, der nach seiner Lehrtätigkeit als evangelischer Pastor in Turin und Montreal arbeitete, zu Bekannten in Dassel und Einbeck. Unter habe er sich stets mit seinem ehemaligen Kollegen Manfred Schnepel ausgetauscht.
Nach dessen Buchveröffentlichung über verschwundene Bauten in Dassel habe man sich entschlossen, die Gebäude durch die Kunst wieder aufleben zu lassen, berichtete Castelluccio. So habe Schnepel ihm Bilder nach Kanada geschickt, die er dort in Ölfarben nachmalte und teils mit dem Spachtel bearbeitete. »Dassel ist eine zweite Heimat für mich geworden«, erklärte der Maler den Hintergrund seiner Malerei. Darauf verwies auch sein früherer Weggefährte, Pastor Albrecht Gralle: »Zwei Dinge haben den Weltbummler nicht losgelassen: Malen und die Stadt Dassel.« Die Gemälde zeigten unter anderem Ansichten längst verschwundener Bauten, wie den Gretchenturm, das Alte Badehaus, das Staatliche Pfarrwitwenhaus oder die Alte Burg Hunnesrück. »Die Ausstellung führt in die Vergangenheit Dassels und demonstriert die europäische Zusammenarbeit«, erläuterte Gralle.
Die Stadtansichten sind bis zum kommenden Montag, 18. Oktober, während der regulären Öffnungszeiten des Rathauses oder nach Rücksprache mit Manfred Schnepel unter Telefon 05564/657 zu sehen. Die Bilder stehen zudem zum Verkauf. Der Erlös geht an Castelluccios Heimatgemeinde in Bisaccia.thp