Dauerdusche und Land unter: Feuerwehr rettet das Freibad

Dassel/Eilensen/Krimmensen. Der angekündigte extrem ergiebige Dauerregen hat die Region erwischt. Im Süden Niedersachsens wie auch im Umfeld des Harzes wurden in den vergangenen Tagen ungewöhnlich hohe Niederschlagswerte gemessen. Innerhalb von 24 Stunden fielen hier 60 bis 90 Liter Regen pro Quadratmeter.

Im niedersächsischen Alfeld fielen bis Dienstagnachmittag 115 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Dauerdusche sorgte dafür, dass auch in der Region Dassel die Pegel kleiner Flüsse und Bäche anstiegen. Der über die Ufer getretene Spüligbach hat das Freibad Dassel unter Wasser gesetzt. Nur Dank des Eingreifens der Feuerwehr, die über 24 Stunden im Dauereinsatz war, konnte das Bad gehalten werden.

Obwohl die Liegewiesen, Spielbereiche und Zugänge zum Bad bis zu einem halben Meter hoch unter Wasser standen, konnte das Hochwasser von den Schwimmbecken fern gehalten werden. Im Einsatz waren neben der Stützpunktfeuerwehr Dassel mehrere Ortsfeuerwehren, die mit vier Tragkraftspritzen und mehreren Tauchpumpen den Wasserpegel kurz vor den Becken halten konnten.

Wäre das Hochwasser in die Becken gelangt, wäre die Badesaison kaum noch zu retten gewesen. Umfangreiche Säuberungs- und Desinfizierungsmaßnahmen, nicht nur der Becken, sondern des gesamten Wasserkreislaufes des Sollingbades einschließlich der Filter, wären erforderlich geworden und hätten nicht nur Geld, sondern zudem viel Zeit gekostet.

Die Pumpen liefen selbst die ganze Nacht ohne Unterbrechung und wurden durch Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr beaufsichtigt. Auch Stadtbrandmeister Harald Sehl war die gesamte Zeit vor Ort. Die durch die Überflutung des Bades entstandenen Schäden sind heute noch nicht bezifferbar, dürften sich dank der Feuerwehr allerdings in Grenzen halten, schätzt Volker Fuchs, Fachbereichsleiter Bau & Ordnung bei der Stadt Dassel.

Die auf den Liegewiesen geschlagenen Notgräben und der aufgerissene Fußweg zum Sollingbad sollen sobald die Witterung es zulässt, wieder beseitigt werden. Bis dahin bleibt der Fußweg zwischen dem Freibad und dem Parkplatz an der Mackenser Straße aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Die Badtechnik soll schnellstmöglich wieder in Betrieb genommen werden, um zumindest den Badespaß bei hoffentlich besser werdendem Wetter wieder anbieten zu können. Am heutigen Donnerstag bleibt das Bad auf jeden Fall geschlossen, ob am Freitag geöffnet werden kann, ist vom Witterungsverlauf und den erforderlichen Arbeiten im Bad abhängig.

Ziel ist es, dem Förderverein des Sollingbades die Durchführung der Welle-Party am ersten August-Wochenende zu ermöglichen. In den Ortschaften kam es durch den extremen Dauerregen und dem Anschwellen der Gewässer - das sorgte für etliche Einsätze für die Feuerwehr. So mussten unter anderem in Dassel, Markoldendorf, Lüthorst und Hunnesrück vollgelaufene Keller ausgepumpt und durch Treibgut verstopfte Brücken und Durchlässe geöffnet werden.

Vorsorglich wurden an der Dieße in Lauenberg Sicherungsmaßnahmen mit Sandsäcken getroffen, auch in Mackensen und Hilwartshausen gab es Sicherungsmaßnahmen. Vereinzelt kam es zu Straßensperrungen, wie zwischen Eilensen und Krimmensen, in Markoldendorf in der Beverstraße und der August-Düker-Straße und dem Wilhelm-Busch-Weg in Lüthorst. Hart getroffen hat es das Baudenkmal Blankschmiede in Dassel.

Eindringendes Wasser hat den Schmiedekeller überflutet. Der Förderverein hat erhebliche Instandsetzungsarbeiten zu bewältigen, bevor der Betrieb der historischen Schmiede wieder aufgenommen werden kann. Mit mehr als 100 Kräften war die Feuerwehr (Dassel mit zwei Löschzügen, der Löschzug 5 mit Eilensen/Ellensen/Krimmensen, Lüthorst, Portenhagen, Markoldendorf, Lauenberg, Mackensen, Hilwartshausen, Wellersen) im Einsatz, mit verminderter Stärke rund um die Uhr, teilt Stadtbrandmeister Harald Sehl auf Anfrage mit.

Die Wasserpegel fielen gestern langsam - das Markoldendorfer Gerätehaus blieb besetzt, die Arbeiten im Dasseler Freibad dauerten an. Die Stadt - und sicherlich auch die Dasseler Einwohnerschaft - dankt allen eingesetzten Kräften für ihren Einsatz.sts

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