Der letzte Zivi verlässt die Harz-Weser-Werkstätten

Dassel. »Wir lassen ihn nicht gehen!« Die Kolleginnen aus dem Berufsbildungsbereich der Harz-Weser-Werkstätten mögen ihren Zivi, der die letzten Monate eng mit ihnen zusammengearbeitet hat. »Er wird uns fehlen!« Marten Metge ist der letzte Zivildienstleistende, der in der Werkstatt Dassel seinen Dienst angetreten hat. Mit dem Aussetzen der Wehrpflicht entfällt zukünftig auch der Zivildienst. Damit geht auch für die Harz-Weser-Werkstätten eine Ära zu Ende, in der viele junge Männer wichtige Erfahrungen für ihr Leben sammeln konnten. Sie erlebten im Verlauf ihres Dienstes eine persönliche Weiterentwicklung durch den Umgang mit Menschen mit Behinderung.

Die Erfahrungen in der sozialen Arbeit, ein gestärktes Verantwortungsbewusstsein und der Erwerb wichtiger sozialer Kompetenzen sind eine große Bereicherung für ihr weiteres Leben. Dadurch haben sich viele Kontakte und eine oft lang dauernde Verbundenheit ergeben. Seit der Gründung der Harz-Weser-Werkstätten vor 40 Jahren haben immer mehrere Zivis gleichzeitig die festen Mitarbeiter in den Arbeitsbereichen Metall, Hauswirtschaft und Wäscherei, Elektromontage und Kabelkonfektionierung, Montage und Verpackung sowie bei der Werbemittelherstellung unterstützt, um den Menschen mit Behinderung die Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Auch in den Fördergruppen für sehr schwer behinderte Menschen waren stets mehrere Zivildienstleistende im Einsatz. Die jungen Männer erhielten dabei vielfältige Aufgaben und trugen dazu bei, dass die Menschen mit Behinderung weitgehende Selbstständigkeit im Arbeits- und Alltagsleben erlangen können. Allein in der Werkstatt Dassel haben etwa 300 junge Männer ihren Zivildienst geleistet, etwa 60 waren es in der HaWeTec Holzminden.

Nun setzen die Harz-Weser-Werkstätten verstärkt auf das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ). Junge Menschen im Alter von 18 bis 26 Jahren haben hier die Chance, vor Beginn einer Ausbildung oder eines Studiums Einblick in soziale und pflegerische Berufe zu erhalten und sich zudem unter Anleitung von Fachkräften darin zu erproben. Das FSJ dauert in der Regel zwölf Monate, es handelt sich um eine Vollzeitbeschäftigung mit einem Anspruch auf mindestens 26 Urlaubstage. Den Freiwilligen stehen ein Taschengeld, die Verpflegung in der Werkstatt und Bildungsseminare zu.

Neben dem FSJ bieten die Harz-Weser-Werkstätten auch Stellen für den Bundesfreiwilligendienst (BFD) an. Er findet unter denselben Bedingungen wie das FSJ statt, hat jedoch keine Altersbegrenzung und ist ab 27 Jahren auch in Teilzeit möglich. Wer Interesse am FSJ oder BFD in den Harz-Weser-Werkstätten Dassel oder Holzminden hat, kann bei der Werkstattleitung unter der Telefonnummer 05564/970132 erfahren, ob noch Plätze in der Werkstatt frei sind.oh

Dassel

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