Die Städtefreundschaft in eine feste Form gegossen

Möckern und Dassel seit 20 Jahren verbunden / Gelebte Freundschaft / Ehrungen / Wappen zieren jetzt die Verkehrskreisel

Mit einem umfangreichen Besichtigungsprogramm wurde gestern das 20-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Dassel und Möckern gefeiert. Dabei versicherten die Delegationen einander ihre Wertschätzung. Wichtig sei, dass die Partnerschaft auch gelebt werde, zahlreiche Besuche von Vereinen legten dafür ein gutes Zeugnis ab, stellte Bürgermeister Gerhard Melching fest.

Dassel. Wer seine Freundschaften nicht regelmäßig pflege, werde eines Tages feststellen, dass sie nicht mehr existieren, unterstrich Melching die Feier zum 20-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft. So freute er sich, »Pioniere« der Städtepartnerschaft begrüßen zu können, darunter den ehemaligen Bürgermeister Dr. Udo Rönnecke und den damaligen Vorsitzenden des Stadtrates, Dr. Reiner Kirsten.

20 Jahre seien ein Anlass, diese »fast eiserne« Partnerschaft in eine feste Form zu gießen. Und so dankte Melching der Eisengießerei Gattermann mit Bernd Gattermann und Thomas Schwanitz, dass sie gusseiserne Wappen hergestellt haben. Die Wappen von Möckern, Egedal in Dänemark und Dassel zieren die beiden Verkehrskreisel in Dassel, ein Dasseler und ein Möckeraner Wappen sind in Möckern.

Verständigung, fuhr Melching fort, sei nur zu erreichen, wenn Städtepartnerschaften gelebt werden. Zahlreiche Besuche beim Broilerfest in Möckern, bei der Jagdlichen Landpartie oder der GHIDA belegten die freundschaftliche Verbindung. Bereichernd wirke sich auch der Erfahrungsaustausch zwischen den Mitarbeitern der Verwaltung aus, Melching dankte für deren Einsatz, besonders Wilhelm Lambrecht.

Bereits 1987 hatte sich Dassel an die Ständige Vertretung in Bonn gewandt mit dem Ziel, eine Partnerschaft mit einer ostdeutschen Stadt aufzubauen. Bereits 1989 gab es den Umbruch, und im März 1990 besuchte der Dasseler Verwaltungsausschuss erstmals Möckern. Im September erfolgte der Gegenbesuch, im Oktober fuhren 200 Dasseler dann nochmals nach Möckern. Im Oktober 1990 wurde die Städtefreundschaft beschlossen, am 9. November 1990 wurde der Vertrag in Dassel unterzeichnet.

Melching dankte den Menschen, die sich damals engagiert haben für diese Freundschaft. Geehrt mit einem Dasseler Teller und einer Urkunde wurden der damalige Stadtratsvorsitzende Reiner Kirsten, Kämmerer Bernd Riedelbauch und Frank von Holly, damals Bauamtsleiter und nun Bürgermeister von Möckern. Der frühere Bürgermeister Dr. Udo Rönnecke erhielt ein Buchgeschenk.

Frank von Holly, Bürgermeister von Möckern, dankte besonders seinem Vorgänger Rönnecke. Die Gäste aus Möckern hatten Geschenke im Gepäck – einen Findling von der Stadtmauer und eine Fahne mit Möckerns Wappen, das Möckern und Loburg sowie die Acker- und Waldflächen der Stadt symbolisiert.

Der 9. November 1989 sei ein Tag gewesen, der die Welt verändert habe, hob von Holly heraus. Zum Glück sei damals bei Demonstrationen aber noch nicht mit »brutaler Gewalt gegen Menschen« vorgegangen worden – wie jetzt im Fall Stuttgart 21.

Die Mitglieder des Dasseler Verwaltungsausschusses und der Verwaltung besuchten mit Möckerns Bürgermeister Frank von Holly, Hauptamtsleiter Holger Maier, Kämmerer Bernd Riedelbauch, Bauamtsleiter Matthias Klack, dem ehemaligen Bürgermeister Dr. Udo Rönnecke, dem ehemaligen Stadtratsvorsitzenden Reiner Kirsten, Möckerns Ortsbürgermeister Heinz Herbst, dem Stadtratsvorsitzenden Reinhard Baenke und dem stellvertretenden Ersten Stadtrat Holger Blumenhagel verschiedene Einrichtungen in Dassel – beispielsweise die Kommunale Entlastungsstraße Dassel-Süd, die umgebauten Kindergärten Sievershausen und Lüthorst, die Hochwasserschutzmaßnahmen in Lüthorst sowie die Ganztagsschule und den Hort in der Kleeblatt-Grundschule Markoldendorf. Man wolle auch in Zukunft offen miteinander umgehen, blickte Dassels Bürgermeister Gerhard Melching abschließend in die Zukunft.sts