Die Stärken einsetzen und mutig den eigenen Weg gehen

Verabschiedung der Abschlussklassen der Rainald-von-Dassel-Schule / Klassenbeste ausgezeichnet / Individualität und Schule

Feierlich zogen die Abschlussschüler in die Rainald-von-Dassel-Schule ein, begleitet vom Beifall der Eltern und Lehrer. Schulleiter Peter T. Mispagel freute sich, dass kein Schüler die Schule ohne Abschluss verlässt, und in ihrer Festrede hob Konrektorin Kerstin Voß die Einzigartigkeit der Schüler heraus. Sie wünschte ihnen von Herzen das Beste, forderte sie auf, ihre Stärken einzusetzen und ihren Weg zu gehen.

Dassel. Schulleiter Peter T. Mispagel freute sich über den gelungenen Spiel- und Spaßtag mit der längsten Polonaise durch die Schule, die es je gegeben habe. Weiterer Grund zur Freude war für ihn, dass alle Schüler dieses Jahrgangs, der besser als die zwei vorhergehenden war, einen Abschluss erreicht haben. Von den 90 Schülern verlassen 70 die Schule, 20 bleiben, um die Klasse zehn zu absolvieren. Im Hauptschulbereich haben alle den Hauptschulabschluss erreicht: siebenmal den erweiterten Hauptschulabschluss, siebenmal der Sek.I Realschulabschluss und einmal den erweiterten Sekundarabschluss. Beim Realschulbereich wurde einmal der Hauptschulabschluss erzielt, einmal der Sek.I-Hauptschulabschluss und 48 Prozent erweiterte Abschlüsse.

Für die Zukunft wünschte der Schulleiter den Schülern nicht nur Gesundheit, schulischen und beruflichen Erfolg, äußeren Frieden und materiellen Wohlstand, sondern auch ganz besonders innere Zufriedenheit und ein glückliches Leben. Man könne, fuhr er fort, etwas für die eigene Zufriedenheit tun. Bezogen auf den Philosophen Immanuel Kant und die Bibel, wünschte er sich, dass die Schüler ihren Verstand gebrauchten, offen seien für Neues, dass sie klare Positionen bezögen, dass sie bereit seien, Verantwortung zu übernehmen und etwas für andere zu tun und dass sie sich mit ihren Schwächen annähmen. Was sie tun, sollten sie zudem mit Freude tun. »Gewinne den Dingen Positives ab, dann geht alles viel leichter.«

Mit einem kleinen Experiment, das die Individualität jedes Einzelnen herausstellte, eröffnete Lehrerin Kerstin Voß ihre Rede. Jeder, das wurde deutlich, sei sehr speziell, unverwechselbar, individuell. Und das sei etwas, was zur Schule so gar nicht passe. Denn hier müssten alle zur gleichen Zeit das Gleiche lernen. »Auf eure individuelle Persönlichkeit wird kaum Rücksicht genommen«, stellte Voß mit Blick auf die Schüler fest. Die Lehrer bemühten sich aber, sie als Einzelne wahrzunehmen und auf sie einzugehen. Ob und wie das gelinge, könnten allerdings nur die Schüler beurteilen.

Nicht nur Äußerlichkeiten und Einstellungen tragen zur Individualität bei, auch die Fähigkeiten seien sehr speziell: Einige der besonderen Fähigkeiten könnten die Schüler an der Schule zeigen – im kreativen Bereich oder in den Fächern. Während die Schüler bei der Projektarbeit zu Höchstform aufgelaufen seien, hätten sie bei den Klassenarbeiten zuweilen ruhig ein wenig mehr Individualität zeigen können. Aber auch Teamfähigkeit sei eine wichtige Eigenschaft, stellte Voß schmunzelnd fest. Die Lehrer hätten versucht, die individuellen Leistungen möglichst gerecht zu beurteilen.

Manchmal, fuhr Voß fort, werde der Wert eines solchen Zeugnisses auch zu hoch gehängt. Der Schulabschluss sei wirklich nicht unwichtig, aber er sei keine Garantie für ein erfolgreiches berufliches Leben. Wenn er nicht den Erwartungen entspricht, bedeute das umgekehrt nicht, dass man keine berufliche Perspektive habe. »Setzt eure Fähigkeiten ein, denkt nach, worin ihr gut seid und entwickelt euch in diese Richtung weiter«, appellierte Voß an die Schüler und machte ihnen Mut, ihren eigenen Weg zu gehen.

Verabschiedet wurden die Lehrer Kortemeier, Ötsch und Hans-Werner Herberg. Herberg berichtete, dass er 41 Jahre im Schuldienst tätig gewesen sei und rund 1.500 Schüler unterrichtet habe. Einige Schüler wird er besonders in Erinnerung behalten. Den jetzigen Abschlussklassen riet er, nicht in der virtuellen Welt zu versinken, sondern den Bildschirm auch einfach einmal abzuschalten.

Der Schulelternratsvorsitzende Hans-Christian Zillich ging auf »Die Glocke« von Schiller ein. Er appellierte an die ehemaligen Schüler, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen. Die Schulzeit sei sicherlich eine behütete Zeit gewesen, und nun beginne mit der »Schule des Lebens« ein neuer Abschnitt. Auf ihre Leistungen könnten sie stolz sein, aber nur der habe Erfolg, der optimistisch bleibe und leistungsbereit sei. Im Namen der Eltern wurde der Lehrerschaft für ihr Engagement gedankt.

Klassenbeste sind Arne Ebbighausen, Jacqueline Kram, Lisa Meyer, Nino Rabius und Robin Henne. Sie wurden mit Buchpräsenten ausgezeichnet. Für sein Engagement in der Bibliothek geehrt wurde Neal Briggs, für ihr soziales Engagement ausgezeichnet wurden Deniz Iseni und Sozdar Erbek. Für Unterhaltung sorgten bei der Abschlussfeier die Theater-AG, für Musik Sven Michel und Nino Rabius. Die Abschlussklassen bedankten sich bei ihren Lehrern und betonten, dass sie viel Spaß an der Rainald-von-Dassel-Schule gehabt, aber auch viel gelernt hätten. Sie werden viele schöne Erinnerungen an ihre Schulzeit behalten.sts

Dassel

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