Sievershausen. Sie ist 27 Meter hoch, seit 50 Jahren im Bühwiesental gewachsen und 5,5 Tonnen schwer: Die Fichte aus der Revierförsterei Sievershausen wird in dieser Saison der Weihnachtsbaum in der Wolfsburger Autostadt sein. Dafür wurde sie gefällt, und das war kein leichtes Unterfangen.

Die Niedersächsischen Landesforsten sind ein Hauptlieferant für übergroße Weihnachtsbäume in Deutschland. Die Ernte von insgesamt vier XXL-Fichten aus dem Landeswald begann am vergangenen Montag. Bis Ende November werden in den Niedersächsischen Forstämtern Clausthal, Seesen und Dassel heimische Fichtenbäume gefällt. Die besonders prachtvoll gewachsenen Nadelbäume schmücken traditionell die Städte Berlin, Hannover, Braunschweig und Wolfsburg.
Sorgfältig ausgewählt hat Revierförster Achim Ristau die Fichte, die am Rande des Bühwiesental steht. Mit rund sechs Metern Durchmesser, einem kräftigen Grün und ebenmäßig gewachsen ist sie durchaus prächtig. »Die Fichten machen Platz für junge Laubbäume, die wir vermehrt in Bachtälern entlang der Wege pflanzen«, begründet Förster Armin Ristau aus Sievershausen bei Dassel seine Entscheidung.

Mit zwei Autokränen und viel Man-Power wurde dem Baum nun zu Leibe gerückt. Abgesägt, am Haken hochgezogen und dann flach auf den Tieflader gelegt - mehrere Stunden nahm es in Anspruch, den Baum ohne Schaden zu fällen. Gestern Abend wurden die Zweige zusammengebunden, in der Nacht machte sich der überlange Transport auf in Richtung Autostadt.

Seit 1998 ernten die Niedersächsischen Landesforsten pro Jahr zwischen drei und vier Weihnachtsbaumriesen. Die Höhen reichen von 15 bis über 25 Meter.

Die beiden Forstämter Clausthal und Dassel statten die Städte Braunschweig, Berlin und Wolfsburg mit drei besonders großen Weihnachtsbäumen im XXL-Format aus. Am Montag wurde eine 25 Meter hohe Harzfichte nahe der Okertalsperre gefällt und verpackt. Ihre Reise ging nach Braunschweig zu den Schloss-Arkaden. Am Dienstag folgte die Fichte aus dem Solling-Forstamt Dassel, die für die Autostadt Wolfsburg ausgewählt wurde. Der Weihnachtsmarkt an der Marktkirche in Hannover erhält am 23. November einen Baum aus dem Waldrevier Lautenthal bei Seesen. Und den Reichstag in Berlin schmückt traditionell eine Oberharzer Fichte aus Clausthal.sts