Ein Denkmal für die Eisenbahn

Auf dem Kreisel | Eisenbahnfreunde Einbeck erinnern an die Ilmebahn in Markoldendorf

Erich Wilde (links) gibt ­Signal, er ­bedankte sich bei der Ent­hül­lungs­feier bei allen Unterstützern.

Markoldendorf. Unter großer Beteiligung wurde jetzt auf dem Markoldendorfer Kreisel ein Denkmal enthüllt – damit erinnern die ­Eisenbahnfreunde ­Einbeck an die Ilmebahn in Markoldendorf.

Ein Gleisstück samt Lokachse prangt nun auf der Verkehrsinsel: 2,7 Tonnen schwer ist das gute Stück, das rot angestrichen ist. Es liegt auf einem original Ilmebahn-Gleis auf alten Schwellen, eingebettet in Schotter. Ein Kilometerstein rundet das Ensemble ab. Die Gleisjoche (so heißt das Stück in der Eisenbahnersprache) steht unmittelbar hinter dem damaligen Bahnhofsstandort. Hier war früher ein Bahnübergang zur Amelser Straße.

Die Eisenbahnfreunde Einbeck haben in den vergangenen Wochen das Eisenbahn-Kulturdenkmal gebaut – als Erinnerung an die Ilmebahn in Markoldendorf und an ihre früheren Dampfzugfahrten, erklärte Erich Wilde, Vor­sitzender der Eisenbahnfreunde. Passend er­öff­nete er seine Rede mit einem Signal (Pfiff). Schon vor Jahren, als die vorberei­tenden ­Arbeiten für den Straßenbau im Jahr 2008 begannen, sei die Idee des Denkmals entstanden, erklärte er.

1883 ist der erste Zug von Einbeck nach Dassel gefahren, 1975 wurde der Personenverkehr auf der Schiene eingestellt. Ein Jahr später haben sich die

Eisenbahnfreunde gegründet. Sie haben 1978 mit der damaligen »Molly«,  die heute noch in Bremerhaven fährt, und Personenwagen die Strecke nach Dassel befahren. Bis 1993 wurden diese Sonderfahrten nach Dassel von dem Verein mehrmals organisiert.

Seit 2004 ist die Eisenbahn in Markoldendorf Geschichte, im Jahr 2005 verschwand der Bahnhof. Der obere Streckenabschnitt von ­Markoldendorf bis Dassel wurde bereits Ende 2002 aufgegeben.

Authentisch  sollte das Denkmal sein, stellte Wilde fest. So wurde ein Ilmebahn-Gleis von der Almetal-­Museums-Eisenbahn organisiert, die Achse entspricht der der »Molly«, stammt aber aus dem Ostharz. Die Firma Schuchart unterstützte die Bauarbeiten, auch die Feuerwehr half. Mit einem Autokran wurde die Achse an ihren Platz gehoben. Das sei nicht billig, es den Eisen­bahnfreunden aber Wert gewesen. Wilde dankte allen Unter­stützern und er freute sich, dass auch ein echter Lokführer bei der Enthüllung dabei war – der Markoldendorfer Günther Bode war lange Jahre Lokführer bei der Ilmebahn.

Für das Projekt wurden Vereinbarungen mit dem Landkreis Northeim, der Straßenmeisterei Einbeck und der Stadt Dassel abgeschlossen. Der Ortsrat Markoldendorf hat das Projekt ebenfalls abgesegnet. Orts­bürgermeister Uwe Jahns freute sich, dass mit dem Denkmal die Erinnerung an frühere Zeiten wach gehalten werde.

Dassels Bürgermeister Gerhard Melching nannte die Initiative der Eisenbahnfreunde »hervorragend« und er bedankte sich für das Engagement des Vereins. Persönlich kann er sich noch gut an den Schienenverkehr erinnern, musste er doch in seiner Jugend viele Schuhpakete im Bahnhof abholen.sts

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