Ausschuss für Schul- und Sportangelegenheiten

Ein Jahr Verlängerung fürs Markoldendorfer Bad

Neue Richtlinien zur Förderung des Sports: 1.600 Euro werden in die Jugendarbeit fließen

In diesem Jahr geschlossen, im nächsten könnte geöffnet werden – das Markoldendorfer Freibad.

Dassel. Der Haushalt 2021, der Betreibervertrag für das Markoldendorfer Freibad und Zuschüsse für die Jugendarbeit waren die Themen der jüngsten Sitzung für Schul- und Sportangelegenheiten.

Neu gefasst werden sollen Richtlinien zur Förderung des Sports, insbesondere die Zuschüsse für die Jugendarbeit. Die Stadt Dassel ist nach Auskunft des Kreissportbundes derzeit die einzige Stadt im Landkreis Northeim, die im Rahmen einer Richtlinie eine Übungsleiterpauschale als Zuschuss an die Sportvereine ausgezahlt hat. Bisher wurden die geleisteten Übungsleiterstunden der Sportvereine im Gebiet der Stadt Dassel vom Kreissportbund übermittelt und anhand dieser die Zuschüsse der Stadt in Höhe von durchschnittlich rund 1.600 Euro jährlich an die gemeldeten Sportvereine ausgezahlt. Seit diesem Jahr setzt der Landessportbund ein Online-Verfahren zur Beantragung von Zuschüssen für Übungsleiter ein. Eine Datenübermittlung des Kreissportbundes an die Stadt Dassel ist technisch und aus Datenschutzgründen nicht mehr möglich. Die Richtlinie der Stadt Dassel zur Förderung des Sports kann in der noch gültigen Fassung nicht mehr angewandt werden.

Unterstützung für Vereine

Um die Vereine weiterhin finanziell zu unterstützen, ist eine Änderung der Richtlinie er­forderlich. Insbesondere vor dem Hintergrund der Pandemie ist die finanzielle Situation der Sportvereine angespannt, so dass ein weiterer Einnahmeverlust für die Sportvereine in Dassel vermieden werden soll. Mit der Änderung der Förderrichtlinie soll der in dem jeweiligen Haushaltsjahr vom Rat der Stadt Dassel beschlossene Betrag zur Förderung des Sports an die in Landesverbänden organisierten Sportvereine im Gebiet der Stadt Dassel zur Unterstützung der Jugendarbeit ausgezahlt werden. Außerdem wird durch das neue Verfahren der Verwaltungsaufwand für die Sportvereine und die Stadtverwaltung reduziert.

Das bedeutet: Alle Sportvereine in der Stadt Dassel, die in Verbänden organisiert sind, sollen auf Antrag einen Zuschuss erhalten. Die vom Rat der Stadt Dassel je Haushaltsjahr bereitgestellten Mittel ­ – für das Haushaltsjahr 2020 1.600 Euro – sollen nach der Anzahl der Kinder und Jugend­lichen verteilt werden. Auf die Antragsfristen wird in diesem Jahr verzichtet. Dem stimmte der Ausschuss zu.

Betreibervertrag

Weiteres Thema war der Betreibervertrag für das Freibad Markoldendorf zwischen dem Freibad Förderverein und der Stadt Dassel unter Beteiligung des Ortsrates Markoldendorf. Der Betreibervertrag endet Ende dieses Jahres. Bereits zu den Haushaltsberatungen für dieses Jahr hatte der Förderverein um eine vorzeitige Verlängerung gebeten. Für den Förderverein ist die Sicherheit, dass Investitionen und ehrenamtliches Engagement längerfristig wirken, der Antrieb für die Verlängerung.

Vor dem Hintergrund der personellen Situation – für die Freibadsaison stand eine Fachangestellte für Bäderbetriebe nicht zur Verfügung – konnte nur eines der beiden Freibäder der Stadt Dassel öffnen. Der Förderverein hatte den Betrieb in eigener Trägerschaft abgelehnt, so dass das Freibad Markoldendorf in dieser Saison nicht öffnen konnte.

Thema Bäder-Fachangestellte

Die Erfahrungen aus der der Pandemie geschuldeten eingeschränkten Öffnung des Freibades in Dassel zeigen, dass die Anwesenheit und Aufsicht durch einen Fachangestellten für Bäderbetriebe zur sicheren Umsetzung von Hygienemaßnahmen erforderlich ist. Die Verwaltung wies zudem darauf hin, dass für einen optimalen Freibadbetrieb zwei Fachangestellte für Bäderbetriebe für ein Bad erforderlich sind, da nur so Fehlzeiten und arbeitsrechtlich notwendige freie Zeit ohne größere Einschränkungen des Bäderbetriebes gewährleistet werden können.

Bis Ende Mai 2021 steht absehbar nur ein Fachangestellter für Bäderbetriebe zur Verfügung. Eine Verlängerung der Abwesenheitszeit der zweiten Fachangestellten ist möglich, eine Verringerung der wöchentlichen Arbeitszeit ebenso. Eine verbindliche Aussage, ob aus­reichend Fachpersonal für zwei Freibäder in der nächsten Saison zur Verfügung stehen, kann daher noch nicht gegeben werden.

Situation der Freibäder

Der Betrieb von zwei Freibädern bei einer über Jahrzehnte anhaltend schwierigen finanziellen Lage der Stadt Dassel hat dazu geführt, dass Sanierungen, Instandhaltungen oder Modernisierungen der Freibäder nur im dringend notwendigen Maß erfolgt sind. Auf die finanzielle Beteiligung der Stadt Dassel für außerordentliche Sanierungen oder Investitionen im Freibad Markoldendorf wurde im Zuge der Erhöhung des Defizitbetrages auf jährlich 30.000 Euro verzichtet. Hier hat sich der Ortsrat Mark­oldendorf zu einer Beteiligung in Höhe von 50 Prozent der Investitionssumme aus dem Ortsratsbudget verpflichtet.
Die Substanz der Freibäder kann mittelfristig – in Teilen möglicherweise sogar kurzfristig – nicht mehr im notwendigen Maße erhalten werden, hieß es.

Aufgrund verschiedener kurzfristiger Sanierungsaufwendungen, die zur Weiterführung des Freibades in Dassel erforderlich waren, hatten die Ratsfraktionen eine Arbeitsgruppe gebildet, die die Freibäder und den Badesee besucht und sich vor Ort informiert haben. Im Freibad Dassel ist die Sanierung des Babybeckens, der Filteranlage und die Beauftragung eines Gutachtens über die Weiterentwicklung der Technik beschlossen worden. Zuvor waren bereits das Dach des Freibadgebäudes saniert und die Chlordosierungsanlage ausgetauscht worden.

Eine Strategie zur Weiterentwicklung der Freibadsituation in der Stadt Dassel scheint daher erforderlich. Da die Stadt wegen der personellen und baulichen Situation der Freibäder keine Garantie für den Betrieb der Freibäder geben kann, ist in den Betreibervertrag eine Kündigungsmöglichkeit zum Jahresende und die Beendigung des Betriebes des Freibades aufgenommen worden.

Bedeutung der Bäder

Der Ortsrat Markoldendorf hat dem Betreibervertrag zugestimmt, allerdings mit einer sechsjährigen Laufzeit, berichtete Bürgermeister Gerhard Melching. Für die CDU sagte Fritz Sarstedt, dass seine Fraktion sich nicht langfristig festlegen wolle, angesichts der anstehenden neuen Legislaturperiode. Detlef Muschalla, Bürgerforum, ging auf die Bademeisterproblematik und die Pandemie ein. »Was man einmal schließt, wird nicht mehr geöffnet«, meinte er. Die Schwimmbäder seien wichtig für Dassel, unterstrich er und sprach sich für eine einjährige Laufzeit aus. Cornelia Schmidt, SPD, plädierte ebenfalls für ein Jahr Verlängerung. Philipp Trompell, Schulleiter der Grundschule Markoldendorf, hob die Bedeutung des Freibades für die Grundschüler hervor. Armin Ristau, SPD, hätte, da eine Kündigungsmöglichkeit im Vertrag stehe, auch einem langfristigen Vertrag zugestimmt. Letztendlich stimmte der Ausschuss für eine einjährige Verlängerung des Vertrages.

Verpflichtet wurde der Elternvertreter der Grundschule Markoldendorf, Jan Ewers.sts

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