»piano & forte«:

Fein gesetzte Worte und gedrechselte Sätze

Dassel. Vieles ist möglich in der Kabarett-Welt – das Duo »piano & forte« überzeugte am vergangenen Wochenende in der Paul-Gerhardt-Schule mit Kabarett übers Leben. Unter dem Titel »scharf daneben« brachten Matthias Schlüter und Gerhard Wittkugel das Publikum trefflich zum Lachen.

Skurrile Personen, scharf pointiert und treffend betrachtet spiegelten eine Realität wieder, die gar nicht so weit weg vom realen Leben ist. Immer wieder taucht Jürgen Herzschläger auf, der städtische Angestellte, der noch bei Mutti lebt. Die ausdrucksstarke Mimik von Matthias Schlüter, der nicht nur Jürgen, sondern auch die Mutti verkörperte, riss die Zuschauer hin. Als depressiver Vampir überlegt er, auf Blutkonserven umzusteigen – denn im Publikum war auch keine gesunde Frau, die ihm so sechs bis sieben Liter Blut spenden wollte.

Auch den unkritisch-dümmlichen Landwirt mit »interkontinentaler« Schwiegermutter oder den seeligen Pastor erfüllte Schlüter mit Leben. Es reichte schon, wenn er ein Lied auch nur hustete. Gerhard Wittkugel, der am Klavier für den musikalischen Rahmen sorgte, stand seinem Kollegen Schlüter in nichts nach. Als Frau von der Deeken begrüßte er seine »Schwesterinnen« zum Kreisjägerfrauentreffen und verkörperte gekonnt die gelangweilt-unkritische Frau, die alles hinnimmt und auf Meditations-Kassetten steht.

Fein gesetzte Pointen, Wortwitz, überzeugende Mimik und temperamentvolle Spielkunst: Gekonnt wurden Worte platziert und Sätze gedrechselt – der Abend hat sich für die Zuschauer gelohnt, zu Lachen gab es genug. Musikalisch bewegt wurden die Zuschauer mit den verschiedensten Melodien, vom Tango über Mozart bis hin zu den Beatles. »Jesterdei« in den verschiedensten fantastischen Sprachen begeisterte die Zuhörer.

Die Einnahmen des Abends kommen der Gobei-Girls-High-School in Kenia zugute, zu der die PGS eine feste Partnerschaft unterhält. Dort wird ein neues Unterrichtsgebäude gebaut, und dafür wird dringend Geld benötigt. Der Pianist des Duos, Gerhard Wittkugel, ist der Schulleiter der PGS, sein Partner Matthias Schlüter aus Stade ist Sozialpädagoge, der eine Clownsausbildung hat und Improvisationstheater macht. An diesem Abend kamen für die kenianische Schule 2.666 Euro zusammen, weitere Spenden wurden avisiert.sts

Dassel

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