Feuerwehrausschuss

Fahrzeuge müssen langfristig ersetzt werden

Drehleiter muss nächstes Jahr gewartet werden | 2020 soll es neues Löschfahrzeug für Lüthorst geben

Stadtbrandmeister Harald Sehl (vorne rechts) und sein Stellvertreter Tobias Oppen (vorne links) machten im Feuerwehrausschuss deutlich, welche Fahrzeuge in den nächsten Jahren angeschafft werden müssen.

Dassel. Im Haushaltsplanentwurf 2019 ist das Budget »Brandschutz« im Ergebnishaushalt mit 160.700 Euro, im investiven Bereich mit 65.500 Euro ausgestattet, wobei Stadtkommando und Stadtbrandmeister die investiven Maßnahmen benennen. Für die Verbesserung der Löschwasserversorgung sind außerhalb des Budgets 10.000 Euro pro Jahr vorgesehen.

Diese Zahlen nahm der Feuerwehrausschuss in seiner jüngsten Sitzung zur Kenntnis. Vor allem aber mussten die Kommunalpolitiker das vom Stadtbrandmeister Harald Sehl vorgelegte Investitionsprogramm und die erforderlichen Fahrzeugbeschaffungen diskutieren.

Für das nächste Jahr vorgesehen sind 6.000 Euro für Lufthebekissen für Dassel und Markoldendorf, 3.000 Euro für einen elektrischen Überdruckbelüfter für Markoldendorf, 3.000 Euro für digitale Meldeempfänger, 11.500 Euro für eine Feuerlöschkreiselpumpe Wellersen, 7.000 Euro für Ersatz-Lungenautomaten, 10.000 Euro für Bekleidung für Atemschutzgeräteträger und 25.000 Euro für einen gebrauchten Einsatzleitwagen.

Mit 65.500 Euro ist das Budget damit ausgeschöpft. Die Einsatzzahlen der Feuerwehr steigen, im vergangenen Jahr gab es rund 150 Einsätze, bis Anfang Oktober diesen Jahres waren es bereits 135, antwortete Sehl auf die Nachfrage von Jürgen Jackisch-Theisen, Grüne. Die Personenschäden bei Bränden würden sich im Rahmen halten, die technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen gebe es natürlich auch.

Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen sei gestiegen. Während die Feuerwehr im vergangenen Jahr mit Hochwasser zu kämpfen hatte, war sie dieses Jahr eher bei Stürmen oder auch bei einem Trockenheitsbrand gefordert. Fachbereichsleiter Bau & Ordnung, Volker Fuchs erläuterte, dass den Haushalt ein Defizit in Höhe von rund 110.000 Euro präge, das durch eine Einnahmesteigerung und damit weniger Finanzzuweisungen bedingt sei.

Im nächsten Jahr müsse die Drehleiter zur Wartungsprüfung, was mit 7.500 Euro nicht ganz billig sei, stellte der Stadtbrandmeister fest. Zudem müssten vier Feuerwehrmitglieder Führerscheine der Klasse C machen. Im Ergebnishaushalt werde das Budget im nächsten Jahr also nicht ausreichen. Einstimmig wurden die Wartungskosten für die Drehleiter bereitgestellt.

Im Jahr 2020 sei das Budget wohl nicht ausreichend, blickte Stadtbrandmeister Harald Sehl in die Zukunft. Da gehe es um einen MTW für die Jugendfeuerwehr, die Chemikalienschutzanzüge müssten ausgewechselt, weitere Meldeempfänger angeschafft, Pressluftatmer ausgetauscht und Bekleidung für Atemschutzgeräteträger erworben werden.

Außerhalb des Budgets machte Sehl deutlich, dass eine Fahrzeugersatzbeschaffung ansteht: Im Jahr 2020 müssten 275.000 Euro für die Ersatzbeschaffung des LF Lüthorst eingeplant werden. Für die CDU signalisierte Ludolf von Dassel Zustimmung, für die SPD freute sich Helmut Dörger, dass die Feuerwehr zumindest in 2019 im Budget geblieben sei. In den vergangenen Jahren habe man gebrauchte Fahrzeuge kaufen können, hoch betagte Fahrzeuge anzuschaffen, sei allerdings nicht sinnvoll. Mit einer Verpflichtungsermächtigung in 2019 könnte man 2020 die Fahrzeugauslieferung sichern, unterstrich Uwe Fingerhut, SPD.

Auch Dr. Carsten Traupe, UBW, sprach sich dafür aus, zunächst den Neupreis einzuplanen, denn beim Kauf eines neuen Fahrzeugs sei man erst einmal drei Jahrzehnte versorgt. Der Feuerwehrausschuss empfahl, eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 275.000 Euro in den Haushalt 2019 einzustellen. Perspektivisch eingeplant werden müssten angesichts der anstehenden Umstrukturierung für 2021 zusätzlich zum Budget 25.000 Euro für die Ersatzbeschaffung des TSF Ellensen.

Mit der Ersatzteilversorgung für das Markoldendorfer Fahrzeugs werde es »dünn«, sagte Sehl, und deshalb sollen für 2022 125.000 Euro für die Ersatzbeschaffung eines Gerätewagens Logistic vorgesehen werden. Ausgerüstet mit allem Notwendigen soll der Gerätewagen im gesamten Stadtgebiet eingesetzt werden.

Für die Jahre 2023 bis 2029 sieht Sehl insgesamt einen Investitionsbedarf von 1,765 Millionen Euro. Gekauft werden müssten noch je ein LF 8/6 für Sievershausen und Dassel, ein LF 16/12 für Lauenberg, je ein HLF 16/12 für Markoldendorf und Dassel, und ein DLK 23/12 für Dassel. Dörger merkte an, dass bereits dieses Jahr außerplanmäßig 25.000 Euro bereitgestellt worden seine, und er hoffte, dass diese Investitionen nicht komplett außerhalb des Budgets beschafft werden müssen.

Das Investitionsprogramm passierte den Ausschuss. Der Ausschussvorsitzende Dr. Carsten Traupe, UBW, freute sich über die große Zuhörerzahl, was auch die Bedeutung des Ausschusses unterstrich. Er bedankte sich bei der Feuerwehr für ihren Einsatz und lobte das strategische Denken des Stadtkommandos.sts