Feuerwehrausschuss

Neue Handfunkgeräte für die Feuerwehr

Stadtbrandmeister Harald Sehl sieht Sanierungsbedarf in Feuerwehrgerätehäusern | Ehrenbeamte

Für rund 49.000 Euro müssen neue Handfunkgeräte für die Feuerwehren der Stadt Dassel angeschafft werden. Stadtbrandmeister Harald Sehl (links) und sein Stellvertreter Tobias Oppen zeigten eins der neuen Geräte und stellten heraus, wie wichtig die Kommunikation bei Einsätzen sei.

Dassel. Für die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Dassel werden digitale Handsprechfunkgeräte beschafft. Die Kosten in Höhe von 49.000 Euro werden überplanmäßig im Investitionsbudget der Feuerwehr bereitgestellt. Das empfahl der Feuerwehrausschuss in seiner jüngsten Sitzung.

Die Umstellung des Funksystems der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) wie Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, Zoll von analog auf digital ist nahezu flächendeckend in ganz Niedersachsen abgeschlossen. Mit dem Digitalfunk für BOS wurde ein bundesweit einheitliches digitales Sprech- und Datenfunksystem geschaffen. Der Digitalfunk BOS erfüllt wichtige Anforderungen an eine moderne Kommunikation und zeichnet sich durch eine Vielzahl von technischen Leistungsmerkmalen aus, die die Einsatzkräfte bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben unterstützt.

Für die Feuerwehr der Stadt Dassel wurden in den vergangenen Jahren der Fahrzeugfunk und die Geräte der Führungskräfte auf Digitalfunk umgestellt. Die Umstellung erfolgte auf Grundlage eines durch das Land Niedersachsen geschlossenen Rahmenvertrages zu bezahlbaren Konditionen.

Dieser Rahmenvertrag endet nun am 30. Juni. Aktuell wurde bekannt, dass das Land Niedersachsen aufgrund der weitestgehend abgeschlossenen Umstellung auf Digitalfunk nicht beabsichtigt, den Rahmenvertrag zu verlängern oder einen neuen Vertrag abzuschließen. Künftig müssten daher Geräte auf dem freien Markt zu voraussichtlich schlechteren Konditionen beschafft werden. Aus Kostengründen ist für die Feuerwehr der Stadt Dassel bislang keine Umstellung des Einsatzstellenfunks (Handsprechfunkgeräte) auf Digitalfunk erfolgt.

Diese Umstellung muss nun aufgrund des auslaufenden Rahmenvertrages aus finanzieller Sicht in Erwägung gezogen werden. Zudem ist aus einsatztaktischer Sicht die Umstellung geboten. Alle BOS-Einheiten im Landkreis Northeim haben zwischenzeitlich auch den Einsatzstellenfunk auf Digitalfunk umgestellt. Eine Kommunikation im überörtlichen Einsatz, sowohl im Rahmen nachbarschaftlicher Löschhilfe wie auch in den Kreisbereitschaften, ist für die Einsatzkräfte der Feuerwehr der Stadt Dassel derzeit nicht möglich.

Auch kann an der Einsatzstelle nicht mit anderen BOS wie dem Rettungsdienst und der Polizei kommuniziert werden. Die hat sich zuletzt bei den Einsätzen während des Sturmes »Friederike« als problematisch herausgestellt. Stadtbrandmeister Harald Sehl hat die erforderliche Zahl der Handfunkgeräte für die Ortsfeuerwehren und die Führungsgruppe zusammengestellt - es sind 90. Die Kosten dafür belaufen sich auf insgesamt 48.540 Euro.

Würde man die Geräte nicht anschaffen, habe man in Dassel »die totale Insellösung«, stellte Sehl fest. Er sah Probleme bei größeren Einsätzen. Eine Finanzierung aus dem Regelbudget für Investitionen der Feuerwehr ist in diesem Jahr nicht möglich. Das in diesem Jahr bereitgestellte Geld ist zur Ersatzbeschaffung des TSF Hoppensen vorgesehen. Diese Beschaffung kann zudem kostengünstig in Ergänzung der bereits erfolgten Ausschreibung des TSF Hunnesrück erfolgen.

Uwe Fingerhut, SPD, sah die Notwendigkeit der Beschaffung der Handfunkgeräte ein, kritisierte aber, dass es in diesem Bereich keine rechtzeitige Haushaltsplanung gegeben habe. Der Ausschuss befürwortete einstimmig die Anschaffung. Auf die Kritik reagierte Stadtbrandmeister Sehl. So wollte er den Politikern nun frühzeitig sagen, dass einige Feuerwehrgerätehäuser in die Jahre gekommen und reparaturbedürftig seien, ganz abgesehen von der Fahrzeughalle Markoldendorf.

Angesichts neuer Anforderungen im Bereich der Materialprüfung von Einsatzmitteln und einigen Reparaturarbeiten in den Feuerwehrgerätehäusern müsse man sich überlegen, wie das künftig finanziert werden kann. Handlungsbedarf scheint es auch im Dasseler Feuerwehrgerätehaus zu geben, bei dem ein Tor mittlerweile so defekt ist, dass es mit zwei Mann geöffnet werden muss. Die Neuanschaffung des Tores für 3.500 Euro soll der Finanzausschuss beraten.

Aus dem Ehrenbeamtenverhältnis der Stadt entlassen werden soll der Ellenser Ortsbrandmeister Rolf-Ingo Bönig, zum 1. Juli wird er die Ehrenbezeichnung Ehrenortsbrandmeister tragen dürfen. Neu berufen werden zum Ortsbrandmeister werden soll Stefan Volger und als stellvertretender Ortsbrandmeister Eicke Ohnes. Germut Wollenweber soll zum Amelser Ortsbrandmeister ernannt werden und dementsprechend in das Ehrenbeamtenverhältnis berufen werden.

Steffen Reckmann soll zum Wellerser Ortbrandmeister und Frank Erdmann zum stellvertretenden Ortsbrandmeister ernannt werden. Der bisherige Hilwartshäuser Ortsbrandmeister Holger Lampe wird aus dem Ehrenbeamtenverhältnis entlassen, er soll zudem zum Ehrenortsbrandmeister ernannt werden. Neuer Hilwartshäuser Ortsbrandmeister ist Benjamin Lotz, als Stellvertreter fungiert Marian Hasselmann. Den entlassenen ehrenamtlich Tätigen und auch den neuen Funktionsträgern dankte der Ausschussvorsitzende Dr. Carsten Traupe, UBW, für ihr Engagement.sts