Filmfestival: Holocaust als thematischer Rahmen

Paul-Gerhardt-Schüler organisieren Filmreihe im Welttheater | Erinnerungskultur mit mächtigen Bildern

Schüler des 13. Jahrgangs haben ein Filmfestival zum Thema Holocaust ausgearbeitet. Interessierte sind im November montags ab 19.30 Uhr ins Welttheater eingeladen.

Dassel. Das Seminarfach »Total Recall« des 13. Jahrgangs der Paul-Gerhardt-Schule in Dassel veranstaltet zwischen dem 2. und dem 30. November ein Filmfestival zum ­cineastischen Umgang mit dem Holocaust. Gezeigt werden fünf Filme verschiedener Genres, die von einer Einleitung und einer Diskussion eingerahmt werden. Termine sind die Montage im November, beginnend am 2. November, jeweils ab 19.30 Uhr im Welt-Theater in Einbeck. Ziel des »Filmfestivals #Remember« ist es, einen Überblick über unterschiedliche Ansätze der filmischen Auseinandersetzung mit dem Holocaust vorzustellen und kritisch zu diskutieren. Interessierte sind zu »#Remember« willkommen, Eintritt wird nicht erhoben. Spenden sind willkommen, sie werden einem wohltätigen Zweck zugeführt.

Das Filmfestival setzt den Holocaust als thematischen Rahmen und damit soll der November, der Monat des Gedenkens, zum »#Remember«, werden. Gerade die mächtigen Bilder des Kinos könnten nachhaltig dazu beitragen, ein Geschichtsbewusstsein zu entwickeln, und deshalb gebühre ihnen ein eigener Raum innerhalb der Erinnerungskultur, meinen die Schüler. Am Beispiel des »größten Verbrechens der Menschheit« gehe es darum herauszufinden, was Filme bedeuten. Bewertungskriterien, die die Schüler aufgestellt haben, sind die Darstellung der Opfer und der Täter und von Gewalt, der Entwicklungskontext, die historische Genauigkeit und auch das »Entertainment«.

Zu sehen sind: am 2. November die schwarze Komödie »To Be or Not to Be« von Ernst Lubitsch (USA 1942, in englischer Sprache), am
9. November das Drama »Sterne« von Konrad Wolf (DDR/Bulgarien 1958), am 16. November das Drama »Au Revoir les Enfants« von Louis Malle (Frankreich 1987), am 23. November der Kriegsfilm »Defiance« von Edward Zwick (USA 2008) und am 30. November »The Flat« von Arnon Goldfinger (Israel 2011, mit Untertiteln).

Die Filmauswahl umfasst verschiedene Genres, sie stammen aus unterschiedlichen Jahren. »To Be or Not to Be« dreht sich um eine pol­nische Theater-Kompanie, die vor dem Einmarsch der Nazis einen »Hamlet« inszeniert. Widerstand, Zivilcourage und romantische Verwicklungen prägen die Handlung. Der mit Preisen ausgezeichnete Film »Sterne« thematisiert als einer der ersten deutschen Filme den Holocaust und die Deportation. »Auf Wiedersehen, Kinder« beruht auf wahren Begebenheiten und lässt den Betrachter in die Welt der Wahrnehmung von Kindern eintauchen. »Defiance« geht das Thema anders an – weniger Konzentrationslager, Massengräber und traurige Musik und mehr Widerstand, Rache und Hoffnung. »The flat« ist eine spannende Geschichte aus dem Leben und darüber, wie die Vergangenheit zurückkehren kann, um die Gegenwart zu verfolgen.

Start im Einbecker Welt-Theater ist jeweils um 19.30 Uhr mit der Vorstellung des Films. Die Filmvorführung startet um 20 Uhr, im Anschluss daran soll diskutiert werden, ob die filmische Darstellung des Holocaust gelungen ist. Wirkliches Erinnern bedeutet für die Schüler, Fragen zu stellen, Eindrücke auszutauschen, ins Gespräch zu kommen – das erhoffen sie sich von der Filmreihe.

Die Filmauswahl traf Dr. Daniel Wildmann, Direktor des Leo Baeck Institute London, zur Zeit Senior Fellow am Lichtenberg-Institut in Göttingen. Kooperationspartner sind das Welt-Theater Einbeck als Veranstaltungsort, das Einbecker Stadtarchiv, der Verein »Kultur im Esel«, der Förderverein Alte Synagoge in Einbeck, das Fritz Bauer Institut, die Gedenkstätte Moringen sowie die Partnerschaft für Demokratie.

Einhundert Personen sind im Welttheater bei jeder Vorstellung derzeit erlaubt, es ist also Platz, das Hygienekonzept wird eingehalten. Die Schüler hoffen auf Interesse und rege Diskussionen.sts

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