Bau-, Planungs-, Sanierungs- und Umweltausschuss

Freibad wird über Nahwärme versorgt

Von der Eisengießerei Gattermann / Voraussetzung für Betreibervertrag mit Förderverein

Das Freibad Dassel soll künftig durch Abwärme der Eisengießerei Gattermann versorgt werden. 185.000 Euro müssten dafür investiert werden. Der Bau-, Planungs-, Sanierungs- und Umweltausschuss sprach sich in seiner jüngsten Sitzung für das Projekt aus. Für die Versorgung des Freibades Dassel sollen die entsprechenden technischen Anlagen errichtet und die erforderlichen Verträge zur Lieferung des Wärmebedarfs geschlossen werden. Voraussetzung ist zuvor der Abschluss eines Betreibervertrages mit dem Förderverein »Sollingbad« Dassel.

Dassel. Mehrfach wurden bereits Überlegungen angestellt, Abwärme aus dem Produktionsprozess der Eisengießerei Gattermann zur Beheizung des Freibades zu nutzen. Im Sommer soll nun bei der Eisengießerei ein neuer
Schmelzofen installiert werden. Diese Investition ermöglicht den Einbau eines Wärmetauschers zur Abnahme der Restwärme aus dem Schmelzprozess. Ein vorhandener Ofen wird zudem umgerüstet, so dass Abwärme von zwei Öfen zur Verfügung gestellt werden könnte. Zum anderen hat der Rat der Stadt Dassel im Rahmen der Beschlüsse zum Zukunftsvertrag den weiteren Betrieb des Freibades an den Abschluss eines  Betreibervertrages geknüpft und zugleich den Defizitausgleich auf 50.000 Euro begrenzt.

Der Förderverein »Sollingbad« Dassel überlegt derzeit, ob ein solcher Betreibervertrag abgeschlossen werden soll. Grund ist, dass die Betriebsergebnisse des Freibades in den vergangenen Jahren jeweils mit einem Defizit deutlich über 50.0000 Euro abgeschlossen haben. In einer Nahwärmeversorgung sieht der Förderverein aber eine Einsparmöglichkeit bei den Betriebskosten. Der Abschluss eines Betreibervertrages scheint möglich.

Der Bau der Nahwärmeversorgung müsste in enger Zusammenarbeit mit der Eisengießerei Gattermann erfolgen. Nicht zuletzt aus Gründen der Gewährleistung müsste das dort tätige Unternehmen mit allen Arbeiten beauftragt werden. Außerhalb des Betriebsgeländes sind Eigenleistungen des Fördervereins vorstellbar.

Die Wärmeleitung muss unter einer landwirtschaftlichen Fläche verlegt werden, die zwischen dem Betriebsgelände und der Eisengießerei liegt. Als Grundstückseigentümerin hat die Kirche ihre Zustimmung erteilt. Die Ingenieurgruppe HSK hat errechnet, dass mit der Nahwärme-Betrieb in den nächsten zehn Jahren rund 136.421 Euro eingespart werden. Den Herstellungs- und Planungskosten in Höhe von 189.000 Euro gegenübergestellt, ergibt sich eine Amortisation nach sieben Jahren. Im Hinblick auf die Preissteigerung bei den Gaskosten und die Zinsaufwendungen für die Investition wurde dabei von den ungünstigsten Verhältnissen ausgegangen. Allerdings fehlen in der Berechnung noch nicht bekannte Größen wie beispielsweise der erforderliche Wartungsaufwand. Außerdem lässt der Zukunftsvertrag nur eine Investition in Höhe von 150.000 Euro zu.
Die Eisengießerei Gattermann beabsichtigt, die Wärme für das Freibad kostenneutral bereit zu stellen.
Zu bedenken ist, dass eine Versorgungssicherheit nicht gegeben ist. Die Wärmelieferung durch die Eisengießerei ist nur dann möglich, wenn aufgrund der Auftragslage die Schmelzöfen in Betrieb sind und aufgrund des Produktionsablaufes auch ausreichende Wärmemengen abgegeben werden können. Ohnehin stellt die Eisengießerei in den Sommerferien für drei Wochen die Produktion für die Betriebsferien ein. In dieser Zeit steht die Abwärme nicht zur Verfügung. Eine konstante Beckenwassertemperatur wäre dann nur über eine Zusatzheizung zu gewährleisten. Hierzu könnte die vorhandene Heizung genutzt werden. Das setzt aber voraus, dass der Gasanschluss vorgehalten wird.

Durch den Bau der Nahwärmeleitung lassen sich die laufenden Kosten des Betriebes des Freibades Dassel senken. Diese Kostenreduzierung sieht der Förderverein als zwingende Voraussetzung für einen Betreibervertrag an. Kommt es nicht zum Vertragsabschluss, wird das Freibad nicht geöffnet.

Die Politik will das Bad halten, das wurde bei der Diskussion im Ausschuss deutlich. Detlef Rengshausen, Grüne, regte an, über eine Solaranlage nachzudenken und auch günstiges Geld durch KfW-Mittel zu nutzen. Der mit dem Land geschlossene Zukunftsvertrag sieht vor, dass Investitionen in das Freibad möglich sind. Und so sprach sich der Ausschuss dafür aus, diesen Weg zu gehen, das Bad mit der Abwärme der Gießerei zu versorgen und damit zu sichern. »Das ist eine gute Sache«, stellte Ludolf von Dassel, CDU, fest.sts