Freiwillig in das Berufsleben eingetaucht

Zum fünften Mal organisiert die Rainald-von Dassel-Schule Praktika in der Ferienzeit

Morgens früh aufzustehen und freiwillig zur Arbeit zu gehen – das ist für Schüler nicht selbstverständlich. 14 Schüler der Rainald-von-Dassel-Schule nutzten die Ferienzeit, um sich im Berufsalltag umzusehen.

Dassel. In Kindergärten, beim Steuerberater, in einer Tierklinik, einer Revierförsterei oder einer Apotheke arbeiteten die Neuntklässler freiwillig eine Woche lang mit. Aber auch in der Druck-Industrie, bei einem Landmaschinenhandel, einem Foto-Studio oder einem Papierhersteller stellten die Jugendlichen ihre Arbeitskraft unter Beweis.

Bereits im vergangenen Jahr haben sie im Rahmen des Schulbetriebes ein dreiwöchiges Praktikum zur Berufsorientierung absolviert. Der damalige Einblick in den Berufsalltag hat sie in ihren späteren Zielen zum Teil bekräftigt, zum Teil aber wurde ihnen auch klar, dass etwas anderes gesucht werden muss. In den Ferien ist nun Zeit, einen anderen Beruf kennen zu lernen. Und dazu ermuntert Schulsozialarbeiterin Doris Garbelmann die Jugendlichen.

Sandra Peters hat bereits im Alten- und Pflegeheim Deinerlinde gearbeitet, jetzt war sie wieder da. Wie Sandra Paluch, Pflegedienstleitung, erläuterte wird die Schülerin bei der Grundpflege eingesetzt. In der Deinerlinde werde Wert darauf gelegt, allen Bewohnern ein angenehmes Wohnumfeld, eine fachlich optimale medizinische, psychologische und soziale Betreuung zu bieten. Ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben zu ermöglichen, das sei das Ziel, erklärte Paluch. Sandra Peters half beim Waschen der Menschen, führte sie zum Essen in den Speisesaal, richtete die Betten. Besonders angetan war sie davon, wie freundlich sie – von den Mitarbeitern und auch von den Bewohnern – aufgenommen wurde. »Es macht Spaß, anderen zu helfen«, untermauerte sie ihren späteren Berufswunsch, Altenpflegerin zu werden.

Das Praktikum eröffnet den Schülern mitunter eine neue, andere Welt, fernab vom Schulalltag. Im Altenheim wird man mit dem Altern, mit Sterben und Tod konfrontiert. Auch der Umgang mit dementen Menschen war eine neue Erfahrung für Sandra Peters. Demenz-Erkrankte müsse man da mitnehmen, wo sie stehen, nahm Paluch der Praktikantin die Angst vor dem Unbekannten.

Organisiert wurde das freiwillige Betriebspraktikum von Schulsozialarbeiterin Doris Garbelmann. Sie dankte den Betrieben, dass sie die Schüler mit offenen Armen aufgenommen haben. Den Schülern zollte sie Anerkennung, dass sie auf einen Teil ihrer Ferien verzichten. Das freiwillige Praktikum an der Rainald-von-Dassel-Schule wurde bereits zum fünften Mal organisiert.sts