Theaterstück:

Freud und Leid auf Russisch

Theater AG der PGS spielte verschiedene Einakter von Anton Tschechow

Drama, Leidenschaft und hitzige Wortgefechte brachte die Theater AG der Paul-Gerhardt-Schule (PGS) in Dassel im Rahmen ihres neuen Projekts »Liebesfreud und Liebesleid auf Russisch« kürzlich auf die Bühne. Unter der Leitung von Sigrid Städtler spielten die Schüler drei Einakter des Schriftstellers Anton Tschechow.

Dassel. Tiefe Einblicke in das leidenschaftliche Liebesleben und die Gefühlswelt der russischen Bevölkerung im 19. Jahrhundert erhielten die Zuschauer in den Einaktern »Der Bär«, »Der Heiratsantrag« und »Die Hochzeit«. Dabei schaukelten die Schauspieler in den Dialogen mit gelungener Intonation und Affektiertheit so manch thematische Mücke zu einem riesigen Elefanten hoch, wobei am Ende der wahrhaftigen »Wortgefechte« doch noch ein liebevolles Happy-End erwuchs.

So stehen im Stück »Der Bär« eine Witwe und ein Soldat nach einer hitzigen Streiterei um die Schulden des verblichenen Mannes schon mit den Pistolen zum Duell bereit, bevor sie sich ihrer eigentlichen Zuneigung gewahr werden. Und der unbeholfene Schwiegersohn in spe verzettelt sich bei seinem Heiratsantrag in belanglose Wortwechsel mit seiner Angebeteten um die Fähigkeiten ihrer Jaghunde und kann sich, kurz vor einem Herzinfarkt, doch noch über die Einwilligung freuen. Am Ende bringt der Schwiegervater nur noch den Rat heraus: »Heiraten Sie schnell. Ich geb’ Ihnen meinen Segen und habe dann meine Ruhe.«

Die komischen Situationen sorgten im Publikum immer wieder für Lacher und wurden von den Schauspielern durch treffende Mimik und Gestik sowie etwas überspitzte Betonung gekonnt hervorgehoben. Das kam besonders im Stück »Die Hochzeit« zur Geltung, in der eine illustre Hochzeitsgesellschaft, gespickt aus bunten Charakteren, gemeinsam am Tisch die Vermählung feiern will. So gibt sich die launische Diva gewohnt affektiert, der betrunkene Verwandte aus Griechenland außer bei hellenischen Fragen vollkommen ahnungslos und der vermeintliche »General« entpuppt sich als zweitklassiker Marinekapitän, der alle mit seinen langwierigen Marinegeschichten nervt. Fehlen durfte dann auch nicht der obligatorische Streit, der abschließend für die Auflösung der Hochzeitsgesellschaft sorgte.

Quittiert wurden die Leistungen der Schüler während und nach dem Stück mit viel Applaus. Mitgespielt haben Ronja Mengel, Nina Neugebauer, Charlotte Broska, Frédéric Hochleitner, Jörg Meincke, Jean Dümmelbeck, Anna-Lena Gerke, Kristina Hanke, Julia Rengshausen, Almut Hueneke und Marlena Schönberner.thp